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Della Tone, Torquato (Bild-
hauer, geb. zu Verona 1827). Der
Sohn reicher Eltern, zeigte er frĂĽhzeitig
eine auĂźerordentliche Begabung fĂĽr die
Kunst. In Seife modellirte er einen
Kopf des Socrates und einen andern
Alexanders mit folcher Vollendung, daĂź
ihn feine Eltern nach Mailand schick-
ten, wo er sich nnter dem Bildhauer
Fraccaroli ausbilden sollte und da-
selbst 1846—48 verblieb. 1849 begab er
sich zur Fortsetzung seiner Kunststudien
nach Florenz und Rom. Als er in seine
Vaterstadt zurĂĽckgekehrt war, meiĂźelte er
zuerst die Statue des Sohnes des Grafen
Ugolino „<3aMo"/ er wählte die Si-
tuation, daGaddo (bei Dante) ausruft:
Die Statue fand allgemein Beifall. Als-
dann folgte ,^a MnHca", die Bettle-
rin; ein IZjähriges Mädchen im Mo-
mente, da es die VorĂĽbergehenden um
eine Gabe fieht; — „I,a I'ia^ eine Ge-
stalt im Momente sich zum Himmel zu
erheben, nach Dante: ^II
eon tr^3einö I'inlei-mo ÜHnco", als
Gegenstück zur Bettlerin; — „l'^gia",
eine Gestalt wollĂĽstig hingelehnt, rnit
lĂĽstern ausgestreckten Armen und Bei-
nen, der rechte Arm ruht auf einem
leeren Becher, der linke FuĂź zertritt das
Evangelium; —^FnnsT-alcia";—^I,a
";—,,Dicl«H«(Büste); - „ I ^ä-
/ — „Nie (Kruppe des Tgnlino".
In allen Arbeiten des jungen KĂĽnstlers
wird ein groĂźer Fortschritt bemerkt. Na-
mentlich ist es die Naturwahrheit, welche
darin vorwaltet.
II OoiiettorL äsll'^äi^e. 6iorlig.1s äi sci6U2O,
letterV eo. (Vorong., I'oi.) .^Qna II. 1852,
Nr. 15: nl.c> gonltore Verouk86 1ar<iu9.t0
Dolla. lorre« von Stefano Fioretti. —
Dass. ^Quo III. 1853, Nr. 16: „Npigtola. äi
Nttors Ni^di 2. 1?or<in2.to Dsill». lorre.« —
Dllss. H^uno lV. 1854,Nr.i2u. 13; «Intorno
v. Wurzbach, biogr. Lexiion. III. (Verona.) ?ol.) 1855, Nr. 238: «L
väiia lorrs.« — Die Arbeiten D.'s erweck-
ten von vornherein groĂźes Aufsehen, aber der
hinter dem Genie nachkeuchende Neid unterlieĂź
es nicht, das Talent und die Arbeiten des
jugendlichen KĂĽnstlers herabzusetzen. Aus
diesem Anlasse ruft ihm ein Freund, ihn in
seinen Arbeiten und auszuharren ermuthigend
zu: „Camoens und Tasso, vonden Musen
hochbegeistert, schalt man Narren; — Gal i -
I e i einen Träumer und Ketzer; — den Bild-
hauer Marchese einen Kaminfeger; — den
Bildhauer Fraccarol i einen gemeinen
Steinmetz; — den Styl Cano va's nannte
man eine Can 0 v a'sche Ungezogenheit; — den
Grassi einen Bersemacher; — denMonti
einen Raben, der sich mit Pfauenfedern
schmücke; — den Verdi einen trivialen Mu-
sikanten ; — das „Befreite Jerusalem", das un-
sterbliche Gedicht, diesen Stolz Italiens, das
in alle Sprachen ĂĽbersetzt und ein unantast-
bares Denkmal des italienischen Genius ist,
das befreite Jerusalem — nannte man —
nicht hinter des Autors RĂĽcken, sondern ihm
geradezu in's Gesicht: rohe, ungefĂĽge Prosa
mit schlechten und harten Reimen. I n diesen
Wahrheiten möge er Trost finden und un-
beirrt seiner Kunst leben, die ihn zu ihren
liebsten Jüngern zählt."
Delle auch Dalle Laste und öfter
Illstcsius, Natalis (Philolog, geb. zu
Maro sticaim Vicentinischen 30. März
1707, gest. auf seiner Villa bei M ar-
sano nächst Marostica 21. Juni 1792).
Besuchte das Seminar zu Padua, wo er
den Curs der Grammatik und Rhetorik
vollendete, dann die Rechte, zuletzt die
Theologie studirte, mit 22 Jahren die
DoctorwĂĽrde erhielt und als Mitglied
des Seminars aufgenommen wurde.
1733 begab er sich nach Venedig und
ĂĽbernahm den Sohn des Patriciers Ja-
kob De Cavallis zur Erziehung. In
jener Zeit erschien sein erstes Werk:
F 1741, uene ^uü. 1751 imä 92,
12«.). Im I . 1738 eröffnete er einen
Privatunterricht zu Venedig, der von
den Söhnen des Venediger Adels und
Andern sehr stark besucht wurde. Meh-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon