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Stein" genannt, erbaut und diesen
Namen auf seine Nachkommen übertragen
haben. Das kärntnerische Erbmundschen-
kenamt kam an Pankraz (gest. 1508),
dem es 1506 Kaiser Mar I. erblich ver-
lieh. Seine zwei Söhne Franz und
Sigmund find die Stammväter der
zwei Hauptlinien, I. der von Franz
(geb. 1476, gest. 1550) gegründeten
weichselstätt^Nabenstein'schen und II.
der von Sigismund (geb. 1484, gest.
1540) gestifteten Hollenburg^ Finken^
stein'schen Hauptlinie. I. Die Weichsel^
stätt^Nadenstein sche Hauptlime theilte
sich durch des Stifters Franz Söhne:
Seyfried (geb. 1507, gest. 1586) und
Leonhard legest, nach 1559) in a) eine
ältere und d) eine jüngere Linie ab.
Die ältere a) Seyfrieds Nachkommen,
zweigte sich
wieder in zwei Linien ab, ge-
bildet dnrch Seyfrieds Urenkel «) I ^
hann Christoph (geb. 1624, gest.
1704), und /3) Johann Franz (geb.
1629, gest. 1712), welche zwei die Reichs-
grafenwürde erhielten. IohannChri-
stoph erhielt 1690 das Oberstjägermei-
steramt in Steiermark, stiftete 1703 ein
Fideicommiß daselbst; aber diese Linie
erlosch bereits mit IohannChristophs
Enkel: Karl Hannibal (gest. als
Domherr und Hofkammerpräsident zu
Salzburg 11. Mai 1794) und das Fidei
commiß kam an die Nachkommen des
Johann Franz; gegenwärtiger Majo-
ratsherr Graf Max Dismas Fran!
in Steiermark. — Die jüngere Linie d),
die Nachkommen Leonhards, spaltete
sich durch dessen dritten Sohn Seyfried
in zwei Linien: «) die Nebenlinie von
Eßenau, welche Seyfrieds ältererSohn
Georg Albert stiftete, die aber bereits
mit seinem Sohne Johann Albert
(geb. 1617, gest. 1692) erlosch. /3) Die
noch blühende Pulsgauischo oder Mgere
steirische Linie, welche Seyfrieds jün-
gerer Sohn Erasmus fortpflanzte;
sein Sohn: Sigismund Ludwig
und sein Bruder Johann Balthasar
wurden 1631 von Kaiser Ferdinand
in den Neichsgrafenstand erhoben; ge-
genwärtiger Majoratsherr dieser Linie:
Graf Johann von Dukla (gewöhn-
lich irrig Johann Douglas) (geb.
16. August 1779), Oberst - Erbland-
mundschenk in Kärnten. — II. Die
Hollenburg^Fmkenstein'scheHauptliuic
theilte sich
auch durch ihres Stifters Sig-
mund Söhne: Sigismund Georg
(geb. 1526, gest. 1593) und Adam (geb.
1527, gest. 1590) in zwei Linien: a) die
ältere Hossen6urg'sche oder österreichische
und d) die jüngere 3?ikols6urg'sche oder
fürstliche Linie. Die ältere HMnöurg-
sche wurde durch Sigismnnd Georgs
Sohn Bartholom'äus (geb. 1579,
gest. 1635) fortgepflanzt; dessen jüngster
Sohn Gundakar (geb. 1623, gest.1690)
wnrde mit seinem Bruder Christian
1656 in den Neichsgrafenstand erhoben,
und erhielt 1684 von Kaiser Leopold
die Reichsfürstenwürde. Diese Linie er-
losch mit Joseph Karl Maria Fer-
dinand (geb. 19. Oct. 1763) am 17.
Sept. 1825 im Mannsstamme. Das
Fideicommiß wurde größtentheils ver-
äußert und die Herrschaft Merkcnstein
in Oesterreich u. d. E. kam durch Kauf
an Eduard Grafen Münch - Belliug-
hausen. — d) Die jüngere Nikolsburg-
sche, jetzt fürstliche Linie wnrde von dem
Sohne des Stifters Adam, von S i^
gismnnd (gest. 1602) fortgepflanzt.
Sigismund erhielt 1600 die Reichsgra-
fenwürde. Sein jüngerer Sohn Franz,
Cardinal (geb. 1570, gest. 1636) wurde
iu den Neichsfürstenstand mit dem Rechte
erhoben, diese Würde auf Einen von ihm
erwählten seines Geschlechts zu vererbeu.
Fürst uud Cardinal Franz übertrug
Würde und Vermögen an seinen Neffen
Maximilian, von welchem sie auf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon