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Febr. I83si); — Freiherr Joseph (geb. 25.
Oct. 1314); — Freiherr Nudolp h (geb.
l9. Aug. I8i9). — l3n der 10. Auflage der
Vrockhaus'schcn Encyklopädie V. Bd. S.
15,8 wird Anton I., welcher den Frciherrn-
ftaud und nach Dicrs Tod, dessen ĂĽrbe, Na-
men und Wappen erhielt, irrig Kar l genannt.)
— Wappen. Gcvicrteter Schild mit Vlittcl-
schild und einer zwischen Feld 3 und 4 ein-
gepfropften Spitze. Im goldenen Mitte'lschilde
ein schwarzer gekrönter Adler, welcher in der
Brust zwei in einander geschlagene goldene
Buchstaben 0 und dazwischen die römische
Zahl VI (Namenschisser des Kaisers Karl VI.)
trägt. Feld 1 quer getheilt; oben in Silber
auf grĂĽnem Boden ein weiĂźblĂĽhender Hol-
lnndcrbauin; unten in Schwarz drei (2 u. 1)
goldene Toppien (span. MĂĽnzen); 2. mit
goldener ausgefchnppter Einfassung, in Noth
ein rcchtsspringendcr Leopard von natĂĽrlicher
Farbe; 3. ebenfalls in Roch der Vordcrtheil
cincö cinwärtoschcndcn silbernen Einhorns;
l. quergctheilt, oben in Silber ein einwärts-
sehendcr Mohrcnkopf und Hals mit silberner
Kopftinde und mit Perlen in den Ohren,
unten drei l2 u. 1) goldene Doppien. In dcr
silbernen Spitze ein rothes Andreaskreuz.
Ten Schild bedeckt eine fĂĽnfperlige Freiherrn-
kröne und auf derselben drei gekrönte Helme,
der mittlere trägt den Adler des Mittelschildes;
aus dem rechten wächst zwischen zwei von
Noth und Gold qucrgetheilten, in den MĂĽn-
dungen mit einem grĂĽnen Kleeblatt gezierten
ElrphantenrĂĽsseln der Leopard des 2. Feldes
auf, und auf dem linken ficht ein geschlossener,
die Sachsen einwärtskehrcndcr blauer Flug,
welcher mit einem silbernen, mit dem rothen
Andreaskreuze belegten Querballen und mit
drei goldenen Doppien, oben 2, unten 1, be-
legt ist. Schi ldhalter: Rechts ein eiu-
wärtssehender, doppelt geschweifter, goldener
Löwe, links ein goldener Greif. Wappen-
devisc: ^ Ocn el CaeZivro.
Doblhoff-Dicr, Anton II. Freiherr
von (Staatsmau u, kaiserl. österr. G e-
sandtcram Hofe zu Haag, geb. 10. Nov.
1800). Enkel des Vorigen und Sohn
des 17. Mai 18311 als Hofrath der ver-
einten Hojkanzlei verstorbenen Joseph
Freiherrn von Doblhoff-Dier. Als
Mitglied der niederösterreichischen Land-
stände machte er sich vor 1848 dnrch sein
Verhalten bemerkbar, welches auf Oester-
reichs Umwandelung aus einer thatenlo- sen starren Lä'ndermaffe zu einer das Ban-
ner des Fortschrittes schwingenden GroĂź-
macht ersten Nanges, die es jeht ist, ab-
.ielte. Im Mai 1848 ernannte ihn der
Kaiser znm Handelsminister. Nach der
Abreise des Kaisers nach Innsbruck,
wnrdeD. dahin gesendet, des Monarchen
RĂĽckkehr zn erwirken. Als sich im Inli
1848 das Ministerium Pillersdorf
auflöste, übernahm D. in dem nengebil-
deten Cabinet Wessenberg das Porte^
feuille des Innern nnd provisorisch jenes
des Unterrichts. Im constituirenden
Reichstage saĂź er nicht blos als Minister,
sondern auch als Abgeordneter der Stadt
Wien, uud erfrcntc sich iu demselben gro-
ßer Popularität. In den Wirren mit Un-
garn stellte sich D. entschieden auf die
Seite der Krone, bezeichnete die Politik
der Magyaren als treulos, ihre Forde-
rungen als nngchörig nnd wies die schä'd-
lichenFolgcn nach, welche die Gewährung
derfelbeu fĂĽr den Fortbestand der Mon^
archie haben mĂĽsse. In der Frage ĂĽber
die Ablösung der Grundlasten verwarf
er die Zumuthung, die Verpflichtung
hierzu dem Staate aufzubĂĽrden. In den
Oetober-Ereignissen ĂĽbertrug der Neichs-
tag ihm uud dem Fiuauzministcr Frei-
herrn von Krau ß die Leitung der sä'mmt^
lichen Staatsgeschäfte; aber schou am 12.
Octobcr erllärte er, daß seine geschwächte
Gesundheit ihn hindere, die Geschäfte
fortzufĂĽhren. Er zog sich uuumehr vou
alleu öffentlichen Angelegenheiten zurück,
bis er am 6. März 1^49 als außeror-
dentlicher Gesandter nud bevollmächtige
ter Munster Oesterreichs am Hofe zu
Haag seine diplomatische Laufbahn antrat.
Als Schriftsteller im landwirtschaftlichen
Fache gab er heraus, 1^50 zuerst ano-
nym , in zweiter Auflage aber mit dem
Namen: „Nrbcr tue Drainage, rin Nritrag znr
wissenschaftlichen Nrgriindnng nnd znr prartischrn
AnfĂĽhrung tnrsrZ Ai^trms ant>nnrrndrr Ncidrn-
ncrbezserung nn,d uermchrten PĂĽanzrlchllnez" (Leiv-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon