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leise die Worte: «ratria — lidortä!« und sank
dann zurück; er hatte zu leben aufgehört."
Porträte. 1) Unterschrift: 62.etg.Q0 voui-etti
< Facsimile), dann folgt: K2.12. käui^i. I^Hiu-
inerkaFeiiinyistei- uuä IlokeoiupoLiteur.
Kriehuber (lith.) 1842, gebr. bei I . Hö'felich
ldas ähnlichste Bild, welches von D. vorhan-
den ist). — 2) Unterschrift: Ooni-otti. Nichter
ec. laus der Allg. (Leipziger) Modenzeitung
im I . 1340. Ein sehr unähnlicher Stahlstich).
— 3) Unterschrift: voniastti. Julien Utd.
Impr. ä'H.uksrt H Ois., gr. 8". laus der
„6üI1srie <1u Volour" Nr. 66). — 4) Im
„?a2tk6ou odllriv2.n(iue" (?ari8, ßr. 4°.,
iMpr. ä' ^.^beit H Oie.) Unterschrift:
voniietti äont 1e driI1»nt geuie
!^ou« 2 äonnö ceut ekels ä'osuvi-e äivei-3.
I?'g,ulH disutot hu'une ^Qtris
Lt ee sera taut I'urĂĽverZ.
lD. ift schreibend dargestellt, mit der Linken
schreibt er an einer Opera, ssria, mit der
Rechten an einer Opsi-a duü'z). — Auch
cxistiren von Donizet t i mehrere BĂĽsten
und eine Statuette. Einer im I . 1839 von
Dan tan in Paris vollendeten BĂĽste wird
auĂźerordentliche Aehnlichkeit nachgerĂĽhmt.
Leichenfeier, Monument und dessen EnthĂĽllung.
D.'s Leichenfeier war groĂźartig. Sie fand
am 11. April 1848 Bormittags Statt. Der
Erzbifchof, das Domcapitel, die Geistlichkeit
umstanden den Katafalk. Das groĂźe Requiem
von Simon Mayr wurde dabei ausgefĂĽhrt.
Der lombard. Adel war zugegen in schwarzer
Trauerlleidung; über 800 Männer mit Ker-
zen folgten dem Sarge, und nach diefen
Tausende von Menschen. Alle Häuser und
StraĂźen, durch welche der Zug ging, waren
bis zum Dach mit schwarzem Tuche behängen.
Auf dem Kirchhofe hielt Prof. Rota eine
begeisterte Rede und dann D.'s Arzt Dr.
Longaret t i ^Vergleiche darĂĽber: Unter-
haltungen am häuslichen Herd von Gutzkow
Nr. 2, S. 30: „Tonizetti's Todtenfeier in
Lergamo" von Ferdinand Sieb er). —Tas
Monument wurde ĂĽber Auftrag der 2 VrĂĽ-
derdes Verstorbenen Giuseppe (s. d. Folg.)
u.Francesco von dem Bildhauer Vinc.V ela
ausgefĂĽhrt. Die Basis bildet ein Basrelief mit
sieben Genien in verschiedenen Momenten der
Trauer ĂĽber den Verlust des Meisters. Unter
diesem Nasrelief befindet sich folgendes Epi-
graph von Andreas Maf fe i : ^. Kastauo
1)uui2Stti I Irovktore ^ecouäa v i saors N
?rol2ne Neioäis I I ^rateiH Kiusexpo N
Francesco I Oon Zlemoro ^Lstto ?086i>o >
18Z5. I Auf dem WĂĽrfel des Fundamentes
ist die Claviatur eines Piano's sichtbar, auf
welchem eine rechts und links beflügelte Rolle mit dem Namen vcmiöetti liegt, und hinter
welcher sich ein Medaillon mit dem Porträte
D.'s erhebt; um dasselbe liegen Partituren
mit den Namen von seinen besten Opern:
^Qna. VoisnN, 1'Liisir ä'krnore, lineia äi
I.auimki'inooi- u. a. Auf dieser Claviatur
steht nun eine abgestumpfte Pyramide, auf
welcher eine weibliche Gestalt in trauernder
Stellung sitzt; die rechte Hand auf die Leier
gestützt, die Linke herunterhängend und das
trauernde Haupt gesenkt. Diese Arbeit Vinc.
Vela's wird zu seinen schönsten gezählt.
^Vergl. ĂĽber das Monument und die Ent-
hĂĽllungsfeier desselben: II ^otoĂźralo (Mai-
länder Journal, Fol.) 1855, ^.nnc. I. Rr. 9,
8. 72: „Uolluwknto oonsÄerato 2II3. ius-
moria äi Dc>in'26tt1" (mit der Abbildung des
Denkmals). — Ver^aina 0 sia. uoti^ie pktris.
^,Iui2.uHo«o psr i'Hiiuo 1856 (LsrFÄiuo,
2l2.220l6ui, 32°.) ^.uu. Xl.II. 8. 161. Enthält
die Beschreibung der Monument-EnthĂĽllung,
und die bei dieser Gelegenheit nach italieni-
scher Sitte angebrachten Inschriften. — I^ a
5aiuH (Mailänder Journal, Fol.) 1855, A>.
51: „In<z.u3ur22i<)ii6 äei Hlonuuiento alia
luttmoria äi (3-aet2nc» Doui26tti." — Brünner
Anzeiger 1855, Nr. 217. Meber T.'s Monu-
ment, das als geschmacklos bezeichnet wirb;
zu welcher Ansicht wirklich ein aparter Ge-
schmack gehört.)
Urtheile ĂĽber Donizetti als Compositeur. Main-
zer Untcrhaltungsblätter 1840, Nr. 321: „Do-
nizetti." ^Enthält das Urtheil Ma inzers ,
der als Gesanglehrer eine Celebrität, als
Compositeur tĂĽchtig und als Musitkenner und
Kritiker eine der ersten Autoritäten in Paris
war. Das Urtheil fällt sehr strenge aus:
„Bei nicht zu verkennendem Talent für dra-
matische Mlsik, bei ziemlicher KenntniĂź der
Harmonie und Instrumentation, bei einer
lebhaften Phantasie.. . blieb D. stets stabil.
Die eine Composition wie die andere . . .
allenthalben der nämliche Mangel an Ernst,
dieselbe Leichtfertigkeit in Erfindung, Aus-
führung und Styl. Oft weiß man bei Anhö-
rung cines D.'schen Werkes nicht, soll man
seine Leichtigkeit mehr bewundern, oder sich
mehr ĂĽber seinen Leichtsinn verwundern. Wir
halten es fĂĽr eine Schmach und Schande,
wenn ein Mann, welcher dazu berufen war,
im Reiche der Gedankenwelt neue Schachte
zu eröffnen, von seiner Hohe herabsteigt und
ohne Vertrauen auf sich selbst und ohne
Glauben an Andere, die von Hundert und
Tausend Mittelmäßigkeiten breitgetretenen
Wege noch breiter tritt.") — Nach Dieudonns
Denne-Baron lassen sich in der musikali-
schen Laufbahn D 0 nizetti 's vier verschiedene
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon