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ausgegebenen Iugendschriften: „Welt und
Gau. WtmngMch" (Prag 1830, 2. Ausi.
1833, 8°.); — „NnZ Nnch der Geschichten tiir
die Jugend" (Wien 1834); — „Pinien.
Änterlia!tnn85linch tiir Rinder" (Ebd. 1835),
welche zu den besten Iugendschriften zäh-
len. Auch schrieb D. viel Novellistisches,
darunter: „NnnteViltm" (Nürnberg 1830);
— „GrnMn nnd Puppen", 2 Bdch. (Leipzig
1836); — „Fahrten" (Erlangen 1840,
Heyder), halb Prosa, halb Gedicht; —
„Vignetten, Porträts und Genrebilder" (Frank-
furt 1845), mehreres unter dem Pseudo-
uym Kl inger. Als Uebersetzer des Vic-
tor Hugo, dessen „Hernani", „Nuy-
Blas" er verdeutschte, beurkundet D.
eine seltene Meisterschaft der Sprache.
Auch gab er des leider zu frĂĽh verstorbe-
neu Wilh. Genth, seines Biographen,
poetischen Nachlaß: „Dichtungen" (Frank-
furt 1848, 8".) heraus.
Drär ler schrieb unter verschiedenen Namen;
zuerst als Manfred, dann als Dr F. C.
Claudius, Dr. K. L. W. von Klinger,
bis er für beständig den Namen Drär ler-
Manfred wählte. — Album ö'str. Dichter
(Wien 1850, Pfautsch u. Voh, 8°.) I. Serie
S. 377. Biographie von Wilh. Genth. —
Seidlitz (Julius Dr.), Die Poesie und die
Poeten in Oesterreich im Jahre 1836. S. 62
Ischreibt ihn Drer ler - Manfred). —
(Brockhaus) Conversations-Lerikon (io. Aufl.)
V. Bd. S. 223. — Meyer (I.), Das große
Conversations-Lerikon (Hildburghausen 1842,
Bibl. Inst., Ler. 8°.) VII. Bd. 4. Abth.
S. 1111 und HI. Suppl. Bd. S. 72. —
8ous 1a üireotiou, äo 2l. 1s Dr. lloelsr
(?Hris 1353) XIV. Lä. 8p. 720. — Gesell-
schafter (Berliner Blatt von Gubitz heraus-
gegeben) Literarische Blätter. Beilage des
Gesellschafters 1839, Nr. 18 u. 19: „Dräxler-
Manfred und unsere Lyrik" von H. Beta
^eine mit Proben seiner Dichtungen belegte
anerkennende kritische Darstellung). — Blätter
für lit. Unterhaltg. (Leipzig, 4°.) 1340, Nr. 349,
S. 1406, Nr. 67.— Porträt. Unterschrift:
Facsimile des Namens: Oräxisr > ÄHnki-sä.
Nach einer Photographie gest. von C. Kotterba
(Wien) im „Album österreich. Dichter". —
Handschrift. Ad. Henze in seinem N5erk>
chen „Die Handschriften der deutschen Dichter u. Dichterinnen" (Leipzig 1855, 8°.) S. 29
charakterifirt D.'s Handschrift folgendermaĂźen:
„Angenehm und lieblich, wie Thymus, aber
mit Stacheln wie die Moosrose." — Urtheile
ĂĽber Driirler - Manfred. Gottschall im
Werke „Die deutsche Nationalliteratur in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts" (Breslau
1855, gr. 8".) hat D.-M. den Dichter zu
wĂĽrdigen vergessen und den Novellisten (II.
Bd. S. 587) uur nebenbei erwähnt. — Genth
schreibt über ihn: „D.^M. ist eine Notabi-
lität unter den Poeten der Gegenwart....
Aus seinen Dichtungen tritt uns der Maun
entgegen, der sie gemacht hat, und wer sein
Buch kennt, kennt ihu." — Ein anderer Kritiker
(inM eyers Ler.) schreibt über ihn -. „Besonders
versteht er die zarten Töne des Herzens anzu-
schlagen und bei vollkommener Herrschaft ĂĽber
die Sprache sieht ihm ein nicht gewöhnlicher
Neichthum der Phantasie zu Gebote. Ohne
zu den eigentlich politischen Dichtern zu ge-
hören , läßt er aus allen seinen Werken eine
selbständige kräftig - männliche Gesinnung er-
klingen." — Der Referent in den Blättern
fĂĽr literar. Unterhaltung charakterisirt ihn:
„So lange es in Deutschland Dichter gibt,
wie D. - M., dĂĽrfen wir den Untergang der
deutschen Liederkunft nicht fĂĽrchten . . . da ist
keine kĂĽnstliche Zerrissenheit, kein Kokettiren
mit dem Weltschmerz, kein mĂĽssiger oder in
Reimnoth erzeugter Gedanke . . . die Klarheit
des Geistes ist ebenso groß, wie die Wärme
des Herzens und in seiner Innenwelt theilen
Verstand und GemĂĽth die Herrschaft..."
Drago, VincenzCoute (Schriftstel-
le r, geb. zu Cattaro 1770, gest. zu
Spalato 3. Nov. 1836). Studirte zu
Padua und befreundete sich mit dem be-
riihmtm Abb6 Melchior Cesarotti (s. d.
I I . Bd. S. 327). Als er iu sein Vater-
land zurückkehrte, widmete er sich anfäng-
lich philosophischen, später theologischen
Studien. Zu gleicher Zeit beschäftigte er
sich mit der Geschichte Griechenlands,
welches in seiner abhängigen Stellung
von der TĂĽrkei, gegen dieselbe immer
anstrebend, eben die Aufmerksamkeit der
Diplomaten u.Historiker auf sich zog. Er
sammelte sorgfältig Materiaüeu und be-
gann im I . 1820 mit der Herausgabe
einer Geschichte dieses alteu classisch eu
Landes, welche unter dem Titel: „
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon