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seinem Beleidiger — dieser fiel zu Boden
und war — todt. D. wurde verhaftet
und vor das Geschwornen-Gericht gestellt.
Die Jury aber sprach den Künstler frei,
weil die That ohne Vorbedacht geschehn.
Auch war D. zu sehr gereizt, ja in (Z
genwart seiner Frau zu schwer beschimpft
worden, was nach franz. Anschauung un-
möglich ertragen werden konnte. D. konnte
sich, so lange er lebte, der drückenden
Erinnerung an dieses Ereigniß nicht ent-
schlagen. Er starb im Alter von 50 Jah-
ren. Jules I a n i n nannte ihn „1s p1n8
Ar2,nä. Oomeäion äe notrk e^cx^ue"
und die Worte des Einen seiner Biogra-
phen: „Berühmt zu werden in Hessen-
casfel, in Halle, in Iungbunzlau, ja selbst
in Rom, Wien, St. Petersburg und Lon-
don, das ist ein Kinderspiel; wer aber
berühmt wird zu Paris, der muß alle
Götter der Erde und des Himmels zu
Freunden, der muß auch wie Achilles
sieben Male im Lethe getauft und un-
verwundbar sein", dürften die Gewalt
und den Eindruck der Urkomik Dwor-
2 ak-Debureau's bezeichnen. —Sein
Sohn Char les ist in Par is geboren,
jetzt etwa 30 Jahre alt und wurde schnel-
ler und ohne die Kämpfe des Lebens,
welche sein Vater überstanden, der
Liebling des Publicums. Er ist auch
groß in dem Genre seines Vaters,
doch nicht so groß wie sein Vater, der
es geschaffen und zur höchsten Vollen»
düng gebracht.
uls« ^llnin., V6du.r02u. Histoire clu,
ä. yuatro gous oto. (?2.ris 1832, 8°., mit
Portr.i, davon wurden nur 25 Exemplare
abgezogen; im nämlichen Jahre erschien eine
zweite Auflage in 2 Bänden in 12°. —
^mds-Oalss tVsan. HaMsts), Nistoiro äö
vedureau,; troisikuiy öäition, außineQtöe
äs 5ou proob5 äsvHut 1Z, eour Ü'2.s«i8e8
(?2ri2 1836, 18°.). — Ueber seinen Sohn
Karl Debureau: Minnie?» fHn.i-i)/ LioFi^'
pbie äs 0. veburoau üls (Paris 1848, 8°.).
— Correspondenz-BIatt aus Böhmen (Prag,
kl. Fol.) Jahrg. 1852, Nr. 175 und 176:
„Pariser Slizzen. Böhmen in Paris." Dworzat, aus Böhmen gebürtig. Zeit-
genosse, der zuerst in der Prager, später in
der Wiener Kunst-Akademie gebildet wor-
den und von dem dieFrank l'schen Sonn-
tagsblätter 1844 S. 84 berichten, daß
er für die Wiener Kunstausstellung 1844
sein größeres, eben vollendetes und nach
Ungarn bestimmtes Altarbild: „Himmel-
fahrt Maria", im kleineren Maßstabe
copire, um damit znm ersten Male vor
das Publicum zu treten. Auch hatte
er damals ein anderes Bild: „AkmaZ null
Nilill in der Höhle", eine tzelldunkelstudie
begonnen.
Dytrych, siehe: Dittrich, Joseph Pe-
ter Wenzel (dies. Bd. S. 322).
Dziedllszhcki, Moriz Graf (Ge-
schichtforscher, geb. zu Rychcice
im Samborer Kreise Galiziens 10. Febr.
1813). Entstammt einer alten polnischen
Adelsfamilie. Sein Vater Ludwig war
k. k. Kämmerer nnd in jüngern Jahren
Officier im Genie-Corps. Seine Mutter
Domicel la entstammt dem alten mit
den ersten polnischen Adelsfamilien ver-
wandten Adelsgeschlechte der Bielski .
Graf Mor iz erhielt eine sorgfältige Er-
ziehung, znerst im väterlichen Hause, dann
1823—32 im Convicte der Gesellsch.Iesu
zu Tarnopol. Hierauf studirte er die Rechte
an der Lemberger Hochschule, nach deren
Beendigung er 1836 in Staatsdienste
trat. I n demselben stieg er von Stufe
zu Stufe, wurde 1854 Statthaltereirath
und im I . 1855 k. k. Kämmerer. Früh-
zeitig trieb Graf Moriz literarische Stu-
dien; die gründliche Kenntniß der latei-
nischen, französischen, italienischen und
deutschen Sprache förderte ihn in seinen
Arbeiten, worin er sich mit besonderer
Vorliebe der Geschichte zuwendete. Die
erste Frucht seiner Forschungen war die
Geschichte der Lissovzer, welche unter dem
Titel: „A-öt/n 7-95 ^siejou? ,' Hp^a«, I/i-
d. i. Kurze Darstellung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon