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Taufname war Raphael. Im 1.1841
legte er das Ordensgelübde ab, 1845
erhielt er die heil. Priesterweihe, 1851
wurde er Nodiceumeister uud Professor
der Humauitätselasseu uud bekleidete
dieses Amt bis ihn der Tod seinem Klo
ster, dessen Zierde er war, entriß. Außer
der lateinischen nnd französischen Sprache
betrieb er mit besonderem Eifer das Alt-
armenische, worin er es bis zur classischen
Vollkommenheit brachte. Die Frucht sei-
ner emsigen Studien war ein frauzösisch-
armenisch-türkisches Wörterbuch, welches
unter dem Titel erschien:
^ e n " (Wien 1853), dessen Haupt-
Vorzug im Reichthum au Wörtern und
iu der Präcision der Ausdrücke besteht.
Die Aussprache der französischen Wörter
ist mit armenischen Buchstaben angegeben.
Seine übrigen im Druck erschienenen
Schriften sind eine armeuischeUebersetzung
der „Betrachtungen über das Leben Jesu
Christi" von P. N. Avancin i und des
„Usllioriaie vitas 89.c6rd0tg.ii8". In
letzterZeit begann er die Uebersetzung von
„Heerens Ideen der Politik", über wel-
cher Arbeit ihn der Tod überraschte. Sie
befindet sich in Handschrift bei der Mechi-
taristen - Congregation.
Aus handschriftlichen Mittheilungen der Mechi-
taristen-Congregation in Wien.
Emmert, Adam Ioseph (Composi-
teur, geb. zu Würz bürg 24. Dec.
1765, gest. zu Wieu 11. April 1312).
Sein Vater Joseph war zuletzt Kector
ekoi-i der Universität zu Würzburg (gest.
20. Febr. 1809) und ein tüchtiger Musi-
kus. (Vergl. über ihn Gerber Neues
historisch-biographisches Lexikon I I . Band
Sp. 3t). Der Sohn erhielt die musika-
lische Ausbildung im väterlichen Hause,
ohne
sich jedoch der Kunst als Lebenszweck
ausschließlich zu widmen. Er bereitete
sich vielmehr für den Eintritt in ein Amt
vor, erhielt 1788 — 23 Jahre alt — 35
eine Stelle im fürsterzbischöflichen Cabi-
nette zu Salzburg, wo er 1798 geheimer
Secretär, 1805 kurfürstl. geheimer Ar-
chivrath, 1806 Official bei dem k. k. geh.
Haus- und Hofarchiv in Wien und spä>
ter geh. Haus- und Hofarchivrath ebenda
wurde. Diese Stelle bekleidete er bis an
seineu Tod, der ihn im besten Alter von
47 Jahren dahinraffte. E. war ein gründ-
lich gebildeter Musikus, der auch selbst
componirt uud mehrere größere Werke
vollendet hat, darunter zwei Opern:
„Wn Silvio unn AllSlllna", 1801 in Anstach
mit Beifall gegeben; — „Nkr Sturm",
1806 in Salzburg aufgeführt; — ferner:
.)) zur Friedensfeier für Deutschlands
Kirchen componirt mit zwei abwechselnden
Figural - Choräleu mit Instrumental-
Begleitung; — „Gnntllte" , zur Feier des
Wahltags des Erzbischofs auf volles Or-
chester uud 4 Siugstimmen, sie besteht
aus 2 Chören, 2 Recitativen, 1 Arie
uud 1 Rundgesange und wurde 1799 zu
Salzburg im Hause des Hofbuchdruckers
Franz Xaver Duyle von 59 Sängern
und Instrumentalisten aufgeführt; —
„Melodien zn ANssmanM Nlnchrn und Fruchten
znr Veredelung junger Talente", 2 Bändchen
(Salzburg 1798), in Gemeinschaft mit
V. Hacker componirt; — „XVl den!5che
Ganze im OlllllirrnnsWe" (Salzburg 1798,
4°.); außerdem mehrere vierstimmige
Kirchenlieder, Harmonien u. d. m. mit
Instrumental-Begleitung.
Pi l lwe in (Benedict), Biographische Schilde-
rungen oder Lexikon salzburgischer, theils ver-
storbener theils lebender Künstler (Salzburg
1821, Mayer, 8°) S. 42 Inach diesem geb.
24. Dec. 1768). — Gerber (ErnstLudwig),
Neues hiftor.-biogr. Lexikon der Tonkünftler
(Leipzig 1812, gr. 8°.) N. Bd. Sp. 33 lnach
diesem geb. 24. Dec. 1765.
EMMY, siehe: Zanini, Emilie
Maria.
EMV, Angelo (letzter Admiral der
Republik Venedig, geb. zu Venedig
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Volume 4
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Egervári-Füchs
- Volume
- 4
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 422
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon