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stürm, um
sich um jeden Preis der Schanze
zu bemächtigen. E. versammelte seine
Gefährten um sich, stellte
ihnen die Wich-
tigkeit dieses Postens vor, den er auf das
äußerste zu halten gesonnen sei und for-
derte Jeden auf, der seines Sinnes sei,
zu schwören, daß er dem Beispiele des
Commandanten folgen wolle. Alle erho-
ben die Rechte zum Schwüre. Durch das
Loos wurde einer aus der Mannschaft
bestimmt j dem General Brugglach
Nachricht von der dringenden Gefahr
derUebrigen zu bringen, damitnoch recht-
zeitig Verstärkung eintreffen könne. That-
sächlich erschien am 10. Juli 1788, ehe
noch ein Entsatz anlangen konnte, der
Feind mit verstärkten Massen. Die kleine
Heldenschaar setzte den hartnäckigsten Wi-
derstand entgegen. Aber der Feind brachte
immer frische Haufen in's Gefecht, wäh-
rend die Heldenschaar im Kampfe immer
mehr zusammenschmolz. Alle und Eper-
jessy an ihrer Spitze fanden den Tod,
treu dem geleisteten Schwüre, lieber zu
sterben, als sich zu ergeben; und so sie-
len Oesterreichs Krieger in der Römer-
schanze wie Römerhelden.
Oesterreichs Pantheon (Wien 1831, Adolph,
gr. 8°.) I I . Bd. S. 189. — Egerer Anzeiger
(Eger, 4«.) 1855 (IX. Jahrg.) Nr. 73:
„Loprefti'S, Eperjeschy's und Ratkowsky's
Heldentod."
Eppinger. Emanuel (Bürger Wiens,
geb. zu Wien 18. Oct. 1768, gest. da-
selbst am 22. August 1846). Der Sohn
jüdischer Eltern. Im 1.1805 trat er als
Gemeiner iu's 2. Bürger-Regiment und
zeichnete sich während des französischen
Einbruchs durch seine Herzhaftigkeit aus.
1811 wurde er Officier und im I . 1813
vom k. k. Hoskriegsrathe zu Courierritten
ins kaiserl. Hauptquartier verwendet. Die
ihm dafür entfallenden Diäten wies er
für arme Frauen von Landwehrmänneru
an; brachte auch für Hilfsbedürftige au-
ßerdem 11,00U fl. auf. Als Pächter des
Hotels zum römischen Kaiser bot er 1809 und 1813 den k. k. Militärcourieren und
ihrer Dienerschaft freie Wohnung nebst
Beheizung und Beleuchtung an. Als im
Jahr 1831 die Reorganisation des Bür-
germilitärs anbefohlen wurde, erbot er
sich die fünfte Compagnie des 2. Bür-
gerregimentes — welche damals nur 7
Mann zahlte — neu zu errichten. Zu
gleicher Zeit leistete er, während die Cho-
lera herrschte, als Sectionscommisfär
für den Sanitätsdienst, wesentliche Aus-
hilfe. Im 1.1833 wurde E. zum Haupt-
mann ernannt. Schon im Jahr 1810 er-
hielt er in Anerkennung seiner patrioti-
schen Bestrebungen die kleine goldene Ci-
vilehrenmedaille, im I . 1836 aber die
große mit Oehr und Band und im Jahr
1839 die sechsfache Salvatormedaille.
Der öfterr. Bürgerkalender für 1847
solle seine ausführliche Biographie ent-
halten.
Fr an kl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien,
8".) V. Jahrg. (1846) S. 829.
Erbach-Schönberg, Karl Eugen Graf
k.k. Feldzeug meist er, Ritter des Mar.
Theresienordeus, geb. zu Schön berg in
der Grafschaft Erbach 10. Febr. 1732,
gest. ebenda 29. Juli 1816). Entstammt
einer alten Adelsfamilie; die Sage leitet
ihren Ursprung von Eginhard und
Emma, also von Karl dem Großen ab.
Durch Errichtung des Rheinbundes traf
auch die Grafen von Erb ach das Schick-
sal der Mediatisirung. Das Geschlecht
blüht noch in 3 Linien: 1) Erhach-3ch5n-
herg, 2) Er6ach-Mrstonau> 3) Erhach-
Erßach. Der ersten Linie gehört Karl
Eugen der österr. Feldzeugmeister an.
Mit 16 Jahren — 1748 — trat er zu
Luxemburg als Fähnrich in kais. Dienste.
Im 7jährigen Kriege gab er mehrfach
Proben semer Tapferkeit. Als Major
brachte er die Nachricht von der Einnahme
Berlins nach Wien. Bei Hotta 1762
erkämpfte er
sich
das Ritterkreuz des von
der großen Kaiserin gestifteten und nach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Volume 4
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Egervári-Füchs
- Volume
- 4
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 422
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon