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3l. 1e Dr. UovlSr (kl^is 1853) XIX. Lä.
Lx. 271—284 I^ein Originalartilel von Fos«
sati mit authentischen Mittheilungen und
interessanten EinzelnHeiten über G.'s Lebm .^
— Medaillen. I) Kopfseite: )?.
6»U. Unten: L»rre l. Revers: p
8^v»tori. Unten: «VCOCXX V. ?. Ein
Kranler liegt auf einem Ruhebette, dessen
Lehne daS Potocli'fche Wappen zeigt, vor
ihm steht Aesculap, die Vögel der Nacht,
Eule und Fledermaus, entfliehen, der rechte
Fuß tritt auf eine Kröte; die linke Hand
hält einen Schlangenftab, rückwärts ein«
Säule, auf derselben ein Todtenschädel. Graf
Pstocki ließ auf feinen Retter diese Me-
daille prägen. Der Kopf ist mit bewunberns-
werther Aehnlichleit ausgeführt. Weniger ge-
lungen ist die Reversfeite. Größe 13^ Lin.
(nach Mionnet). — ?) Zwei Medaillen
von Loos und Abramson wurden ihm zu Ehren
während seines Aufenthalts in Berlin 1805
geprägt. Ihre Beschreibung steht in der Ber-
liner Zeitung 180Z. — 3) Kopfseite:
^lan^ois ^osepk ftaii. Nevers feite ein
Lorbeerlranz, innerhalb desselben H.n orb^tene
üe Ik pb5»w1v3ie äu oei-veau. Als Umschrift:
!?s ä, lietsudrulln ^rauä vuobs ä« Naöo
en 1753, mort ä.^ ari» on 1828. Von dem
berühmten Medailleur Barre mit G.'s sprechend
ähnlichem Porträt (Hesperus 1829, Nr. 51).
— Porträte. 1) Unterschrist: ?rn.n2 «losepli
Qail, Dr. äer ^.i-2ne^un6t xn^ ien. Untdr
einem Strich: «ed. 1758 äen 9. Zlärr in
^ieüenbrunn unweit I'loi'/.lieiui in Xur
Vaäen. Oberhalb des Namens ein Schädel
mit den Organen des Gehirns. N2.K! p.
I^ HrllSn» »<:. — l) Unterschrift: I>r. 5od.
^08. (3^211. L,Hd.1 p. Lollweer so. (Zroütau
bei Gebr. Schumann.) — 3) 5. ^»ß«iu«,nn p.
^.. X»roder 50. 8" — 4) 0. 8cku1e lse.
130S, 8°. — 5) ^..^ . c?2«p2i-: p. I.. kort-
MK» eo. 18ftS, 4°. — 6) N«.II«r v. Nsiler-
»t«w Hei, ^. N«Qä«I 30. 1841,4°. — 7)
CMrenk «c.) Fol. — 8) Neben ihm die Büste
Haydns. Qi-«5i xinx. (?icl»1er 5e. ?) gr.
Fol. — 9) ^. 7>2l-<Ueu so. 8«. — 10) Ge-
malt von Ferd. Iageman, gestochen von H.
Schmid, Fol. ^Das ähnlichste Bild des be-
rühmten Phrenologen. Vergl. darüber: Jour-
nal des Luxus und der Moden. Sept. 2805,
S. 327 und April 1806, S. 221 s — Gälls
Denkmal :c. Gall ist auf dem Friedhofe
k^rv I,»ob»i« in ifjaris begraben und ein
bescheidenes, 1836 errichtetes Denkmal bezeich«,
net seine Ruhestätte. Seine Schriften sind,
ihrer materialistischen Tendenz wegen, in Rom
verboten worhen. Den Umstand, daß Gall
v. Wurzbach, biogr.Lexiton. V. in seiner Sterbestunde den geistlichen Beistand
ablehnte und die kirchliche Einsegnung feines
Leichnams untersagte, bringt man mit obigem
Verbot in Verbindung. — Sein Kopf kam
in seine eigene Sammlung, welche spater den:
Museum des Pftanzengartens in Paris ein-
verleibt werden. Fofsati hat eine Diagnose
seines Schädels nach Galls eigenem System
entworfen. Einen kurzen und klaren Abriß
seines Systems gibt F. W. Theile in dem
bereits angeführten Arkilel: Gall in Ersch
und Grub er« „Allg. Encyklopädie" I. Sect.
52. Thl. S. 401—413.
Gllll, Joseph Anton (Bischof von
Linz, geb. zu W e i l in Schwaben 27. März
1748, gest. in Linz 18. Juni 1807).
Stubirte zu Augsburg und Heidelberg,
in letzterer Stadt die Theologie, kam
dann in's bischöfliche Seminar zu Bruch-
fal, wurde 1771 Priester und reiste 1773
nach Wien, vornämlich um sich
mit Fel-
bigers (s. d. IV. Bd. S. 166) Normal-
schulmethode bekannt zu machen. Der
Prälat und seine Lehre erweckten Galls
besonderes Interesse und um das Amt
ernes Catecheten an der Wiener Normal-
schule zu übernehmen, erhielt er die De-
mission von seinem eigentlichen Oberhir-
ten. 1778 wurde G. Hofcaplan, 1779
Pfarrer zu Burgschleinitz. 1730 folgte
er wieder einem Rufe nach Wien als
Oberaufseher der deutschen Schulen in
Niederöfterreich. Alle Reformen imSchnl-
wesen von 1780 — 89 rühren von ibrn
her. Namentlich führte er die sogenannte
solratische Lehrmethode ein. Auch ward
unter ihm das Madchen-Erziehungsinsti-
tut bei den Ursulinerinnen errichtet. In
Auerkeunung seiner Verdienste ernannte
ihn Kaiser Joseph 10. April 1787 zum
Domherrn und Scholasticus an der Me-
tropolitankirche zu Wien, 1788 zum Bi-
schof in Linz, wo er am 1. März 1789
seinen feierlichen Einzug hielt. Dort stif-
tete er das Seminar für Cleriker, das
er nach seinem Tode zum Erben seines
bedeutenden Nachlasses einsetzte. Seine
große Wohlthätigkeit, seine liebevolle Für-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon