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nar in Prag aufgenommen und 1786
zum Priester geweiht. Als bald darauf
Mozart Prag besuchte, lernte ihn dieser
bei dem Grafen Phil. Kinsky kennen,
schätzen, und auf Mozarts Empfehlung
wurde G. Hauscaplan und Claviermeifter
bei dem Grafen, mit welchem er später
(1795) nach Wien ging. Hierauf trat
er in die Dienste des Fürsten Joseph
Kinsky, in dessen Hause er 13 Jahre
blieb und Lehrer der Familie war. Das
schon in Prag geschlossene Freundschafts-
band mit Mozart knüpfte
sich nun noch
enger, und G. gewann durch den Umgang
mit diesem Heros der Tonkunst in der
Eomposition, worin ihn der Unterricht
Albrechtsbergers noch mehr förderte.
Die Zahl von G.'s Compositionen ist
überraschend groß, es sind größtentheils
Variationen, man schätzt die Menge der
geschriebenen und gedruckten auf nahezu
Tausend und die der gedruckten allein
beträgt 145 Nummern. Schimmer
nennt ihn deshalb den „Variationen-He-
ros" , dem man die beispiellose Menge
dieser Productionen zu verdanken hat,
deren Fluten noch nicht ganz abgelaufen
sind und viele stagnirende Pfützen hinter-
lassen haben, besonders durch das gewöhn-
liche Heer unberufener Nachahmer. G.'s
Werke aufzuzählen, verbietet uns der
Raum; es wird deshalb auf Sigismund
Ant. Steiners Berlags-Catalog (Wien,
Folio) S. 6, auf Meusels Künstler-
Lexicon und Dlabacz (s. d. Quellen)
verwiesen. Von seinen Arbeiten sind
aber
besonders hervorzuheben: XXII ^riettes,
Duos, Uennet8) Lklivts, UarokeS) jede
einzeln, alle mit mehr oder weniger Va-
riationen für das Piano, seit 1793—1803
zu Wien, Berlin und Offenbach gedructt,
welche G.'s Ruhm als einen der erste«
Claviervirtuosen begründet haben; fer-
ner: „Ionate ^ou»' le Oiavecin A»'. 5"
<Mbn1794, ^.rtkria, auch Offenbach
Nr. 84); — „Honate t^e- /aeil« 5). l.
v. Würzbach, diogr.Lefiton V. Olav. N-. 6" 4794); —
cis ^ietric^tein« (Mkn 1799); —
/. nl? im. ai?- «^552 op.
. Vanu i in der Frnh" (op.
46); — ^Il2 ^«»-iatio»« Hu?« ie /avo»-ite.
I^alHe <le la ^ieine <ie ^«5^«" (Wien
1804) u. v. a. Gelinek starb im Alter
von 67 Jahren und hinterließ, obwohl
er bei Lebzeiten einen Theil seines Ver-
mögens eingebüßt, den dürftigen Ver-
wandten, die er Zeitlebens unterstützt
hatte, noch ein Vermögen von 42,000 fl.,
welches er sich durch feine Eompositionen
erworben hatte. Diese waren zu seiner
Zeit sehr beliebt, einen bleibenden Kunst-
werth besitzen sie nicht; auch componirte
Gelinekzu viel, um bei seinen Arbei-
ten die künstlerische Vollendung im Auge
zu behalten, jedenfalls enthalten sie aber
vieles Gute, und eine Auswahl seiner
besten wäre eine treffliche Schule für
angehende und auch geübtere Schüler
des Pianofortespiels.
Dlabacz (Gottfried Johann), Allgem. hiftor.
Hünftler-LeMm für Böhmen ... (Prag 1815,
4«.) I. Bd. Sp. 463. — Neues Universal-
Lexilon der Tonkunst (begonnen von Schla-
debach, fortgesetzt) von Ed. Bernsdorf
(Dresden. 18S6 u. f., Schäfer, gr. 8°.) II. Bd.
S. I3ö lnach diesem und Ersch u. Grub er
«wäre <3. Hauscaplan des Fürsten Eßter-
hizy gewesen, er war es aber nur im Hause
des Fürsten Joseph Kinslyj. — Gerber
(Ernst Ludwig), Neues histor.-biogr. Lexiton
^ der Tontünstler (Leipzig 1812, Kühnel, gr. 8".)
II. Thl. Sp. 278. — Ersch (I. S.) und
Grub er (I . G.), Allgemeine Encyklopädie
der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822,
Gleditsch, 4".) I. Sect. 56. Thl. S. 454. —
Oeftr. National-Encyllopädie (vonGräffer
u. Czilann), (Wien 1835) II. Bd. S. 296
l^nach dieser, derXanv«Uo 2iocr2pkie esnör»Is
und nach Dlabacz geb. im Jahre 17571.—
AunveUe üio3r»Mle ^susi-ai« ... pudlis«
«au» 1». <iirS0tion <1« 2lr. lo I>r. Hoeter
(I»2ri« 1853) XIX. L6. 5p. 828. — Meyer
(I.), Das große Conversationö-Lexiton (Hild-
burghausen 1845, Bibl. Inst., Lex. 8".) XII.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Volume 5
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Füger-Gsellhofer
- Volume
- 5
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1859
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon