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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
Seite - 129 -
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Seite - 129 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

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129 nar in Prag aufgenommen und 1786 zum Priester geweiht. Als bald darauf Mozart Prag besuchte, lernte ihn dieser bei dem Grafen Phil. Kinsky kennen, schätzen, und auf Mozarts Empfehlung wurde G. Hauscaplan und Claviermeifter bei dem Grafen, mit welchem er später (1795) nach Wien ging. Hierauf trat er in die Dienste des Fürsten Joseph Kinsky, in dessen Hause er 13 Jahre blieb und Lehrer der Familie war. Das schon in Prag geschlossene Freundschafts- band mit Mozart knüpfte sich nun noch enger, und G. gewann durch den Umgang mit diesem Heros der Tonkunst in der Eomposition, worin ihn der Unterricht Albrechtsbergers noch mehr förderte. Die Zahl von G.'s Compositionen ist überraschend groß, es sind größtentheils Variationen, man schätzt die Menge der geschriebenen und gedruckten auf nahezu Tausend und die der gedruckten allein beträgt 145 Nummern. Schimmer nennt ihn deshalb den „Variationen-He- ros" , dem man die beispiellose Menge dieser Productionen zu verdanken hat, deren Fluten noch nicht ganz abgelaufen sind und viele stagnirende Pfützen hinter- lassen haben, besonders durch das gewöhn- liche Heer unberufener Nachahmer. G.'s Werke aufzuzählen, verbietet uns der Raum; es wird deshalb auf Sigismund Ant. Steiners Berlags-Catalog (Wien, Folio) S. 6, auf Meusels Künstler- Lexicon und Dlabacz (s. d. Quellen) verwiesen. Von seinen Arbeiten sind aber besonders hervorzuheben: XXII ^riettes, Duos, Uennet8) Lklivts, UarokeS) jede einzeln, alle mit mehr oder weniger Va- riationen für das Piano, seit 1793—1803 zu Wien, Berlin und Offenbach gedructt, welche G.'s Ruhm als einen der erste« Claviervirtuosen begründet haben; fer- ner: „Ionate ^ou»' le Oiavecin A»'. 5" <Mbn1794, ^.rtkria, auch Offenbach Nr. 84); — „Honate t^e- /aeil« 5). l. v. Würzbach, diogr.Lefiton V. Olav. N-. 6" 4794); — cis ^ietric^tein« (Mkn 1799); — /. nl? im. ai?- «^552 op. . Vanu i in der Frnh" (op. 46); — ^Il2 ^«»-iatio»« Hu?« ie /avo»-ite. I^alHe <le la ^ieine <ie ^«5^«" (Wien 1804) u. v. a. Gelinek starb im Alter von 67 Jahren und hinterließ, obwohl er bei Lebzeiten einen Theil seines Ver- mögens eingebüßt, den dürftigen Ver- wandten, die er Zeitlebens unterstützt hatte, noch ein Vermögen von 42,000 fl., welches er sich durch feine Eompositionen erworben hatte. Diese waren zu seiner Zeit sehr beliebt, einen bleibenden Kunst- werth besitzen sie nicht; auch componirte Gelinekzu viel, um bei seinen Arbei- ten die künstlerische Vollendung im Auge zu behalten, jedenfalls enthalten sie aber vieles Gute, und eine Auswahl seiner besten wäre eine treffliche Schule für angehende und auch geübtere Schüler des Pianofortespiels. Dlabacz (Gottfried Johann), Allgem. hiftor. Hünftler-LeMm für Böhmen ... (Prag 1815, 4«.) I. Bd. Sp. 463. — Neues Universal- Lexilon der Tonkunst (begonnen von Schla- debach, fortgesetzt) von Ed. Bernsdorf (Dresden. 18S6 u. f., Schäfer, gr. 8°.) II. Bd. S. I3ö lnach diesem und Ersch u. Grub er «wäre <3. Hauscaplan des Fürsten Eßter- hizy gewesen, er war es aber nur im Hause des Fürsten Joseph Kinslyj. — Gerber (Ernst Ludwig), Neues histor.-biogr. Lexiton ^ der Tontünstler (Leipzig 1812, Kühnel, gr. 8".) II. Thl. Sp. 278. — Ersch (I. S.) und Grub er (I . G.), Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4".) I. Sect. 56. Thl. S. 454. — Oeftr. National-Encyllopädie (vonGräffer u. Czilann), (Wien 1835) II. Bd. S. 296 l^nach dieser, derXanv«Uo 2iocr2pkie esnör»Is und nach Dlabacz geb. im Jahre 17571.— AunveUe üio3r»Mle ^susi-ai« ... pudlis« «au» 1». <iirS0tion <1« 2lr. lo I>r. Hoeter (I»2ri« 1853) XIX. L6. 5p. 828. — Meyer (I.), Das große Conversationö-Lexiton (Hild- burghausen 1845, Bibl. Inst., Lex. 8".) XII. 9
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Füger-Gsellhofer, Band 5
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Füger-Gsellhofer
Band
5
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1859
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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