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Guarana 6 Euarana
Pfarrkirche von Manerba ausbauen und
versah sie mit reichen und kostbaren Kir
chengeräthen. Obwohl er sich viel mit
literarischen Arbeiten beschäftigte, so ver
öffentlichte er doch nur weniges, u. z. ein
F/o^o des General-Vicars Angelo Ste
fani; — ferner die Abhandlungen: „ ^
— und
Diese Abhandlungen sind in den Archiven
der Athmeen von Salä und Brescia nie-
dergelegt, deren Mitglied er war.
1' anno aecHäsm
l833, Mo. Vettoni, 8«.) 8.134:
Guarana auch Varana, Jacob
(Maler, geb. zu Verona 23. October
1727, gest. ebenda 18. April 1808). Ob-
gleich in Verona geboren, nannte er sich
doch selbst einen Venetianer und wurde
von Zanetti, Longhi und Moschini
als solcher angesehen. FrĂĽh zeigte er
Anlagen zur Kunst, ging in die Schule
des Sebastian Ricci und wurde spater
Zögling des Giamb. Tiepolo. Zugleich
studirte er fleiĂźig die groĂźen venetianischen
Meister und die der andern italienischen
Schulen, unter denen ihm vor Allem
Carlo Cignani zusagte. Er malte
ebensowohl Fresken als Oelbilder, welche
allgemeine Anerkennung fanden. Eine
Einladung als Professor an der Kunst»
Akademie zu Kopenhagen schlug er aus;
einem Rufe nach Warschau zu folgen, wo
er die Fresken in einer der dortigen Kir«
chen malen sollte, hinderte ihn der eben
ausgebrochene Krieg, und eimn zweiten
an den kaiserlichen Hof von St. Peters»
bĂĽrg vereitelte der eben erfolgte Tod des
Czar Peter. So geschah es denn, daĂź
er Venedig nie verlieĂź, ausgenommen einmal, als er den Auftrag ausfĂĽhrte,
die groĂźe Kuppel der St. Vitaliskirche in
Ravenna mit seinen Freskmzu schmĂĽcken,
was ihm vortrefflich gelang. Von seinen
in Venedig ausgefĂĽhrten Fresken und
Oelgemälden sind zu nennen: Die im
Bankettsaale des Patriarchen.Palaftes;
sie stellen
die Tugenden und andere sim«
bolische Figuren vor; — im Dogen-Pa»
laste in der sogenannten Chiesetta, d. i.
der Capelle', in welcher der Doge mit
seinem Nathe taglich der Messe bei-
wohnte, die ein eigens dazu bestimmter
Dogen-Caplan las, die Decke; sie stellt
vor den h. Marcus in Wolken nebst vie-
len anderen Figuren; — die Decken im
groĂźen und kleinen Redoutensaale, in
jenem den Triumph des Bachus, in die«
sem die Göttinnen des Glückes und Un-
glückes; — in der St. Martinskirche die
Decke mit der Apotheose des h. Martin;
— in der St. Paulskirche das Del-
gemalde auf dem dritten linken Seiten»
altar: „Nci5 Nn'j Jesu, angebetet uml ürm h.
Andmig Mnznga und Franz von Fales" (im
I . 1802); — in der St. Thomaskirche
die Fresken im Mittelschiffe: Das Mär-
tyrerthum des h. Thomas; — andere
Werke seines Pinsels enthalten die Kir»
chen S. Pantaleon, Jacob dall'Orio, St.
Matthaus, der Palast Rezzonico u.dgl.m.
Für den Hof von St. Petersburg vollen«
dete er das „Gptrr ÄpliMmenz". Gua-
rana arbeitete auch mehrere Blätter
mit der Radirnadel nach eigener Erfin-
dung, u. z.: „Ner barmlirrzige Famaritn"
11 Z. 7t/2 L.; Vr. 14 Z.); -
„Jupiter miti I I I"; — „Nachuz nilt> Ärintnie";
— „Nll2 Urtheil beZ Paris"; — „Arphqr
nnt, Flora"; — „Ilphenz nnb Irethnöa"; —
„Herknlrs nnd Nejamra". Die genannten
Blatter sämmtlich in gr. Folio. Auch
gab er ein größeres Kupferwerk heraus
unter dem Titel: „
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon