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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6
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Page - 95 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Volume 6

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98 Sauger glied der protestantischen stände Oesterreichs, erklärte er mit jenen Böhmens, nach des Kaisers Math ias Tode, die Abdankungsacte des Erz- herzogs Albrecht für ungiltig und leistete hej tigen Widerstand gegen die Nachfolgerechte Fer« dinand 's I I . Haager soll auch unter jenen Ständen sich befunden haben, die (1619) m Ferdinand 's I I . Gemach gedrungen sind und ihn zur Unterschrift der Conföderationsacte der Oesterreicher mit den Böhmen haben zwingen wollen. In Folge dessen wurde er 1620 im kais. Feldlager jenseits der Donau hingerichtet; sein Gut Wezdorf nebst den darauf liegenden Capita- lien confiscirt und seine Witwe Engelöurg uon Vera für ihre und ihrer Kinder Ansprüche (1623) mit Tausend Gulden entschädigt. ^Kouv VioFraxdis FuQtti-ale etc. Am angez. Orte. 8x. 3. — Mai l i i th. Am bez. Orte. S. 13 — 12. Sigmund (I.) (gest. 28. Febr. 1321). Sohn des Thomas Haager von Arnödt und Porau aus deffen Ehe mit Christine von Puelach. Dieser Sigmund ist die erste uv kundlich festgestellte hervorragende Persön- lichkeit der Haag er. 1492 belehnte ihn Kaiser Friedrich IV. mit dem Schlosse zu Matters- dorf. 1499 kaufte er von Sigmund Pue> lach er die Hälfte der Stadt und Herrschaft Altensteig (oder wie sie damals hieß: Allcnd steig) um 600 Pfund Pfennige, von welcher Zeit die Haag er sich nach diesem Schlosse nennen. 1490 war er kais. Landeshauptmann des Donau- schlüsscllandes zu Krems, 1302—1 öl7 meder- österr. Landuntermarschall, und führte als solcher den Vorsitz auf dem Landtage zu Krems am Michaelstage 1508. Aus seiner zweimaligen Ehe (s. oben I. Genealogie) hatte er 24 Kinder. l^Vergl.: Mai lä th. Am bez. Orte. S. 122. — Konvois VioFi-axkio s<wsi-2i6 etc. Vä. XXII I , 8i>.2^ — 13. Sigmund(II.) (Oberst, geb. 15. Februar 1347, gest. 1610). Sohn Se- b asti an s (s. d. oben) aus deffen zweiter Ehe mit Anna von Ennenkl. Seiner Wildheit wegen kam er zur Bändigung nach Böhmen zu einem Verwandten der Familie, zu dem Ritter St ibor Odravsky. Daselbst ward er er- zogen, aber sein wilder Geist hielt ihn nicht lange; als Volontär kämpfte er in mehreren Fehden der Dynasten jener Zeit, u. z. bei dein kühnen Prueschenk in Oesterreich, bei N e w zel von. Schwamberg in Böhmen, bei Günther Grafen zu S ch w arzburg in Sach- sen. Später kämpfte er unter Alba gegen den Prinzen von Oranien und in den Feldzügen der Jahre 1578 und 1579 in den Niederlanden. Nachdem er aber dann in die Dienste des be- drängten Oranien getreten, ließ ihn König Phi l ipp I I . für vogelfrei erklären. Als Ora- nien durch Meuchelmord gefallen, ging Sigis« mund (II.) nach England, Schottland, Irland, diente zu Schiffe, und focht unter Hov ard bei Cadir. Dann bereiste er Frankreich, Italien, die nordischen Länder und kehrte endlich nach Oester- reich zurück, wo er Frau und Kinder in Trauer- kleidung fand, da sie ihn Alle für todt gehalten. Nun nahm er kaiserliche Dienste und focht gegen die Türken, 1390 und 1591 war er Eomman« dant in Kaschau, 1394 kais. Feldhauptmann in Ungarisch-Altenburg (Ov6r), wurde Oberst und zuletzt Oberfeldhauptmann in Ungarn. Endlich verließ er die kais. Dienste und zog sich auf die Herrschaft Altensteig, welche aus der Stadt, dem Schlosse und 16 Dörfern bestand, zurück, erwarb durch einen Vergleich nach Georg's von H. Tode St. Veit bei Linz, unterzeichnete nebst seinem unglücklichen Sohne SebastianGüN" ther 1608 das Bündniß der protestantischen Stände zu Horn, und wurde 1609 Deputirter der Evangelischen im Lande ob der Enns. Sigis» mund starb im Alter von 63 Iabren. In drei Ehen (s. die Genealogie) erzeugte er 21 Kinder. Von diesem Sigmund (II.) stammt das be> kannte Sprüchwort: Wo liegt der Hund begraben? Er hatte nämlich einen treuen Hund, der ihm auf einer seiner Fahrten in den Niederlanden das Leben gerettet hatte. Diesem ließ er aus Dankbarkeit an der Gartenmauer des SchloßbräuhauseS zu St. Veit ein Denkmal setzen mit der Inschrift: Mein' Herrn hab' ich mit Treu gewacht, I Trumb ist mir dieser Siain gemacht; I Delfin ward ich von ihm benannt I Allhier lig ich verschart im Sani > Die Zeit so ich im Leben war > Seind gewesen 17 Jahr. I Dieser Grabstein stand noch 1821, in welchem Jahre nach einer Feuersbrunst die Mauer zusam- menfiel und der Stein verschwand. Die Frage der Neugierde nach diesem Hundegrabe hat sich als Redensart im Volksmunde erhalten. Das abenteuerliche Leben dieses fahrenden Ritters Sig ismund, welches er selbst ausführlich beschrieben hat, wurde uon dem Verfasser der „Vernsteinhere", Pastor Meinhold, in einem Roman bearbeitet, in welchem er die Geschicke Sigismund's und Sebastian's (seines Vaters) zusammenvcrwebt und in einen Le» oenslauf gedrängt hat. Vergl. die folg. Quellen. W i ö g r i l l (§r. K.). Schauplatz des landsässi' gen niederöstcrr. Adels vom Herrn- und Ritter- stande ... (Wien 1794, 4".) Bd. IV. — Oesterr. Militär'Konvcrsations'Lerikon, herauög. von I . Hirtenfeld (Wim1852u.f.) Bd. l l i , S.20,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Volume 6
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Guadagni-Habsburg
Volume
6
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
502
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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