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durchzogen im Herzen mit einem goldenen Schild-
lein, worin ein schwarzer Adler, auf jedem Kreuz-
balken mit einer goldenen Lilie belegt (deut-
scher Orden). — Den Hauptschild zieren die
Insigniender k. k. österreichischen Orden;
nämlich das goldene Vließ, der Maria Theresien-
Orden, der St. Stephan-Orden, der Leopold-
Orden, der Orden der eisernen Krone und der
Franz Joseph-Orden. Der doppelköpsige R eichs<
adl er ist golden bewehrt, mit ausgeschlagenen
rothen Zungen und trägt auf jedem seiner Köpfe
eine goldene Bügelkrone; dann in der rechten
Klaueden Reichsscepter mit dem Staatsschwerte,
inder linken den Reichsapfel. Aufdem Hauptrande
des Rückenschildes ruht die österreichische Kaiser«
kröne mit auswärts flatternden Bändern. Die
Schild Halter sind zwei goldene, an ihrem
Obertheile schwarze Greife mit ausgeschlagenen
rothen Zungen, aufeiner bronzirten Arabeskentafel
einwärts gestellt. In der vorstehenden Beschrei-
bung und Zusammenstellung des Wappens er-
scheinen das Wappen von Ungarn als Mittelschild
des Quartiers der Wappen von Rama, Servien,
Cumanien und Bulgarien; die Wappen von
Dalmatien, Croatien, Slawonien, so wie jenes
von Siebenbürgen, auf denen es früher ruhte,
die ersten drei in die mittlere rechte, das letzte in
die mittlere linke Vierung verlegt. Dem Quar-
tiere mit dem Wappen Galiziens ist jenes von
Krakau beigefügt. Das Quartier mit dem Wap-
pen von Nieder- und Oberösterreich als Mittel-
schild behielt nur die Wappenschilde der historisch
und geographisch näher stehenden
Herzogthümer
Steier, Kärnthen, Krain und Salzburg. Im
untern mittlern Quartiere steht nur das Wappen
von Tirol, seiner Bestandtheile und Nachbar-
länder; und die Ehren- und Erinnerungswap-
pen, welche sich vordem theils in der mittlern
linken, theils in der obern mittlern Hauptvicrung
vertheilt befanden, sind nun mit dem Protecto-
ratswappen des deutschen Ordens in den Schil-
desfuß verlegt. Die Figuren a und b der bei-
gefügten Wappentafel, von denen 2, das annoch-
bestehende.seit 1836 nicht veränderte großeStaats.
wappen, v aber die Gruppirung der einzelnen
Wappenbestandtheile zeigt, wie sie durch die seit-
herigen Veränderungen nochwendig geworden,
werden die ganze Beschreibung des Wappens
um so leichter versinnlichen, als je die einzelnen
Wappen selbst im Wesentlichen unverändert
geblieben und nur in ihrer Stellung eine ent-
sprechende Aenderung
stattgefunden
hat. Wie sich
analog den Aenderungen im großen Wappen
jene des mit t lern gestalten würden, wird aus
der Abbildung 0 ersichtlich gemacht, und wird, da die Felder sich gleich bleiben und diese schon
im großen Wappen beschrieben sind, jede Beschrei-
bung desselben überflüssig. — Das mittlere
annoch bestehende Wappen zeigt den kaiser-
lichen Doppeladler mit ausgebreiteten Flügeln,
mit Scepter, Schwert und Reichsapfel und der
Kaiserkrone, auf des Adlers Brust liegt das
genealogische Wappen des Allerdurchlauchtigsten
Kaiserhauses, mit den Insignien der sechs öster-
reichischen Orden geziert. Das Gesieder des
Adlers ist zu beiden Seiten des genealogischen
Wappens mit 11 Nebenschilden belegt. Rechts
oben mit jenem von Alt- und Neu-Ungarn, dann
von der Lombardie und Venedig, von Illyrien.
von Siebenbürgen, Mähren und Schlesien, links
oben mit dem von Böhmen, dann unterhalb von
Galizien, Oesterreich unter der Enns, Salzburg,
Stcicrmark und Kärnthen, und von Tirol. Jedes
dieser Wappen ist mit der entsprechenden Krone
oder dem Herzogs« und Fürstenhute bedeckt. —
Das kleine Wappen, wie es jetzt besteht,
zeigt den schon beschriebenen kaiserlichen Adler
mit dem genealogischen Mittelschilde und den
Ordensinsignien, die 1t Nebenschilde des noch
bestehenden mit t lern Wappens fehlen. —
Die Legende der als Siegel gebrauch-
ten Wappen. Das Wappen an und für sich
hat keine Legende, Umschrift; sobald es aber als
Stempel oder Siegel verwendet wird, wird ihm
eine solche, die wieder ihre Abstufungen hat, bei-
gefügt. Das große, mitt lere und kleine
Wappen hat jedes eine Legende in lateini-
scher Sprache, in welcher dem Namen des
jeweiligen Regenten, im großen eine größere
Menge der Namen drr Länderbestandtheilc, im
mittlern eine entsprechend kürzere, im kleinen
dem Namen des Regenten nur der Beisatz: vei,
Fratia. ^ustriaa Im^oi-atoi- ora. ata., beige-
fügt sind. Bei einer vorzunehmenden Regulirung
des Wappens würde wahrscheinlich das kleine
Wappen unverändert beibehalten werden, hin-
gegen das mitt lere Staatswappen anstatt der
bisherigen Gestalt mit den umgehängten i l
Nebenwavpcn, die dem großen Wappen ent-
sprechendere, eines Brustschildes, erhalten,
worauf die Wappen aller Kronländer, welche
eigene Vcrwaltungsgebiete bilden ^wie etwa
der Entwurf 0 sie enthält), im Einklänge mit
dem mittlern Titel ersichtlich gemacht würden;
jedoch sind die einzelnen Verwaltungsgebiete
Ungarns nur durch das Wappen Ungarns
vertreten, und jenes des Triester Verwaltungs-
gebietes enthält die Wappen seiner historischen
Bestandtheile.- Istrien, Görz, Gradiska und
Tricst.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Volume 6
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Guadagni-Habsburg
- Volume
- 6
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 502
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon