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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8
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Page - 23 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Volume 8

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Hasch ka Haselbauer Thron bestieg suchte Haschka seine zerrütte- ten Glücksumstände dadurch zu verbessern, daß er die Partei der Aufklärung, von der er nichts mehr erwartete, verließ, zur Fahne des Obscu« rantisiuus schwor und sich von der geheimen Polizei als Spion besolden ließ. Er und Gottharoy wurden vorzüglich dazu ge- braucht, geheime Verbindungen auszukund- schaften, welches Geschäft dem ersteren dadurch sehr erleichtert wurde, daß er nach und nach Jesuit, Freimaurer, Illuminat, Nosenkreuzer und Kryptojcsuit gewesen war." — Kurz (Heinrich), Geschichte der deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller (Leipzig l839, B. G. Teubner. Lcr. 8«.) Bd. I I I , S. 7, erste Spalte. S. 46. erste Spalte. sKurz gedenkt hier, als er über die deutschen Oden» dichter schreibt, auch Haschka's und schreibt: „Die meisten der bisher genannten Dichter (Sto l lbcrg, Voß. Hölty. Mi l ler u. A.) haben die Odenform öfters zum Ausdruck ihrer vaterländischen Gesinnungen und ihrer Freiheitslicbc gebraucht und manche derselben haben dabei solche Ansichten an den Tag ge- legt, und diese in einer so kräftigen und rück- sichtslosen Sprache dargestellt, daß man heut zu Tage darüber erstaunt und cs kaum begreifen kann, wie in der damaligen Willkührherrschaft eine solche freie Sprache geführt werden konnte. Wenn aber schon die hicrhergehörigen Oden der Gott inger (Fr. L. Stol lberg 's „die Freiheit", „Zreihcitsgcsang" u. a. m., Voß's „Trinklied für Freie", Mi l ler 's „Todescngel am Lager eines Tyrannen". Bürger's „der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen") unser Staunen erregen, so muß dieses noch steigen, wenn wir die Oden eines gleichzeiti» gen österreichischen Jesuiten, Lorenz Leopold Haschka aus Wien lesen, der in Gedanken und Ausdruck Alles weit überbietet, was An- dere noch so scharf gesagt haben mochten. Freilich geht die Begeisterung oft in Wuth über, in welcher alle poetische Wirkung oer> schwindet, aber er ist doch keineswegs ohne Talent; es geht dasselbe, nicht bloß aus seinen anderen Gedichten, sondern selbst aus den Oden hervor, welche wir zunächst im Auge haben und welche im Voß'schcn Musenalmanache für 1787 stehen („Zuruf an Deutschlands Dichter", „Art läßt von Art"). Der nämliche Haschka gab sich später unter Leopold I I . zum gemeinen Denuncianten gegen die Freunde der französischen Revolution her und ent- wickelte gegen sie eine ähnliche Wuth wie früher gegen die Tyrannen.") — Tic von Göthe und Schiller herausgegebenen „Xe< nicn" gedenken in der vorletzten auch Hascht a's, und zwar schreibt Schil ler in Xenie 4t3, betitelt: „Muse zu den Xemen": Aber jetzt rath' ich euch, geht, sonst kommt noch gar der Gorgona Fratze oder ein Band Oden von Haschka heraus. Der nachmalige Superintendent von Halle. Christian Fürchtegott Fulda, der anonyme Verfasser der unter dem Titel „Trogalicn zur Verdauung der Xenicn (Kochstndt, zu finden in der Speisekammer, 1797)" erschienenen Antixcnien nimmt sich Hascht a's gegen Schil ler an und schreibt, abgeschmackt genug: Sicherlich hätt' er Dich mit der Klappe verschonet, o Haschka. Hättest Du Wahrheit nicht unsern Regen- ten gesagt. (Ein Haschka und Regenten die Wahrheit sagen!!!) Uebrigens waren auch Andere ähn» licher Ansicht wie Schiller über H aschka's Poesie, und die „literarischen Spießruthen", auch eine von Daniel Ienisch anonym heraus» gegebene Antirenienschrift, sagen gar und treffend: „Haschka sei der „wienerische Klopstock", sowie Schikaneder der „wie< nerische Goethe". ßaselbauer, Franz (Orientalist und Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Frauenberg in Böhmen 7. Sep. tember 1677, gest. 23. September 1766). Trat am 20. October 1696 in den Orden, wo er dem Lehramte oblag, und zwar sechs Jahre in den Humanitatsclaffm (so hießen damals die fünfte und sechste lateinische Schule) lehrte, vier Jahre Präfect der lateinischen Classen und zulcht Professor der hebräischen Sprache an der Prager Hochschule war, welche Stelle er 20 Jahre bekleidete. Zugleich war er Censor und Revisor der hebräischen Bücher. H. brachte die größte Zeit seines Lebens im Clementinum zu Prag zu, wo er auch im hohen Alter von 79 Iah. rett starb. H. war ein gründlicher Kenner der hebräischen Sprache und veröffent» lichte über dieselbe ein paar geschätzte
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Volume 8
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hartmann-Heyser
Volume
8
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1862
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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