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Einigen vermuthet worden, von Haydn's
Bruder Michael die gegenwärtige Form
erhalten habe, sondern ursprünglich so von
Haydn selbst componirt worden sei^ .
6) I I r i to rno cli ^odia.
Haydn's Oratorium: «I! ritoi-uo cli I'odia",
welches er auf einen italienischen Text im Jahre
1774 componirte und das man seit dem
Vrande des Eßterbäzy'schcn Schlosses in Eisen
stadt verloren glaubte, ist durch Franz 3 achne r's
Bemühungen gefunden worden, wurde übersetzt
und soll der Cyklus der dießjährigen (1861)
Advent-Concerte in München mit der Aus'
führung desselben eröffnet werden. In Wien,
wo es ein paar Male gegeben worden, soll
seine letzte Aufführung im Jahre 1806 statt-
gefunden haben ^vcrgl..- Brünner Zeitung 1860,
Nr. 233; — Süddeutsche Zeitung (München,
Fol.) 1861, Nr. 536).
7) Die Volkshymne.
Allgemeine Wiener Musik« Zeitung ,
redig, von August S ch m id t. I I . Jahrg.(1842).
Nr. 126 und Beilage: „Etwas über die öster«
reichische„Volköhymne" von Joseph Haydn",
von Anton Schmid ^in der Beilage werden
der erste Entwurf der Haydn'schcn Melodie
nach dessen Autograph und die Z in garclli'sche
Melodie mit Hinwcglaffung der Instrumente
mitgetheilt). — Katholische Blatter.
Herausg. vom kath. CentrabVerein in Linz,
X. Jahrg. (1858), Nr. 16 und 17: „Gott
erhalte Franz den Kaiser" ^Episode aus
Haydn'ü Leben. Von 3, Mühlbach; auch
abgedruckt in den „Rheinischen Blättern"
(Mainz. 4".) 1837, Nr. 139, 143 u. f.; im
„Sonntags-Vlatt", Beiblatt zur Neuen Salz-
burger Zeitung, 1387, Nr. 37—40). — Ein
englischer Strumpffavrikant, William G ar-
din er, schickte H. für seine „Volkshymne" ein
halbes Dutzend baumwollener Strümpfe, in
welchen die Melodie: „Gott erhalte Franz den
Kaiser" und einige andere beliebte Melodien
Haydn's eingewirkt waren. Dieses Geschenk
(1804) scheint in den damaligen Kricgswirren
nicht anHaydn 's Adresse gelangt zu sein. —
Nicht uninteressant dürfte es sein zu erfahren,
daß ein österreichischer Musikfreund mit nicht
geringem Erstaunen einst in einer katholischen
Kirche Breslau's von den Schulkindern das
Meßlied auf die Melodie der österreichischen
Volkshymne habe absingen hören ^vergl.:
Schlesische Zeitung 1861 , Nr. 190: „Eine
Reminiscenz" (im Feuilleton)^. 8) Die englischen Symphonien.
Die Anfänge von Haydn'ö 12 Orauä 87m-
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179l. ünH 1792 aus einem Londoner Verlags«
Cataloge theilt S. 116 Th. G. v. K arajan
in seiucr. Monographie: „Haydn in London
1791 und 1792", mit, und zwar deßhalb, „weil
in deutschen Vüchern nirgends klar gesagt ist.
welche denn eigentlich aus der großen Zahl
H ayd n'scher Symphonien die zwölf Londoner
seien".
9) Messe Nr. 2.
Haydn gab ihr den Namen: „In tompoi-s
dslli". Sie ist 1796 componirt und es ist eine
der anmuthigsten Tonmalereien im ^.xnus vsi
und bei dem Dona nodis xaceni darin ent-
halten ^Griesinger. S. 117). — Wieder
eine andere im Jahre 1801 componirte Messe
enthält auch im .^3uu8 Osi hui toUiL peocata,
Hlunlii und im HliLers zwei wunderbar schöne
Tonmalereien, nach Haydn's eigenen Mit»
theilungen.
10) Haydn's Sonaten.
Niehl (W. H.), Musikalische Charakterköpfe.
Ein kunstMchichtlichcs Skizzenbuch (Stuttgart
und Augsburg 1860, Cotta, 8«.) Zweite Folge,
S. 302—339: „Hnydn'S Sonaten" ^eine geist»
reiche ästhetisch-kritische Darstellung dieser zu
wenig gewürdigten, öfter auch mißverstandenen
Tonstücke. Einiges daraus siehe weiter unten:
XVI. Urtheile über Haydn. S. 138).
11) Die Ochsenmenuette.
Auf die Bitte eines Landsmannes, eines aus
Nohrnu gebürtigen Fleischers, hatte es Haydn
zugesagt, für den Hochzeitstag der Tochter des
Fleischers eine Menuette zu componiren. H. hielt
sein Wort. In einer Nacht wird H. von Musik»
klängen, die ihm bekannt sind, geweckt. Er steht
auf und sieht unter seinem Fenster einen
bekränzten Ochsen stehen, umgeben von Spiel»
leuten, welche H.'s Menuette blasen. Alsbald
erschien auch der Fleischer, der H. für sein
Tonstück den schönsten Ochscn zum Ceschenke
gebracht hatte. Daher erhielt diese Menuetteden
Namen der „Ochsetmienueite". Dieser Vorfall
wird mit allerhand novellistischen Zusätzen hie
und da erzählt, als z. V.: imWiener C 0 uri er
1857, Nr. 282: „Das (sio) OchseN'Menuette"; in,
der „Schaluppe zum (Danziger) Dampfboote"
1839, Nr.87 und 88; im Mailänder Musikblatte
I/ItkUa. mULioalo Miano, kl. 5o!.) 1856,
Nr. 53 s 54: „II Hlinuetto 61 Nl^än" Mlie»
nische Nebersetzung der Geschichte der sogenann-
ten „Ochsenmenuette").
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon