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aewagt wurde. Seit dem Mai 1839 bis
Vnde1861 war Heller Herausgeber des
politischen Blattes „Der Fortschritt", wel-
ches in seinem Kämpft für Glaubensfrei-
heit, Autonomie und Gleichberechtigung
der Nationalitüten, sowie später gegen die
Uebergriffe der Nationalitäten über die
vernünftigen Grenzen der Autonomie und
Gleichberechtigung bald die eine, bald
die andere Partei gegen sich aufbrachte,
wie das Jedem geschehen muß, der in
Zeiten der Parteiwuth sich nur von der
Vernunft und dem allgemeinen Wohle
bestimmen läßt. Heller hat niemals
eine Sammlung seiner Arbeiten veran-
staltet, sie sind ihm in seinen Augen
nicht vollendet genug erschienen, um sie
abermals m Druck zu legen.
Ebeling (F. W.). Zahme Geschichten aus
wilder Zeit (Leipzig 1851, Kollmann. 8«.)
S. 97. — Meyer ( I . ) , Daö große Conoer»
sations-Lerikon für die gebildeten Stünde (Hild<
bmghausen 1833, Bibliograph. Institut, gr.8".)
II I . Suppl. Bd. S. 1368. — Jüdisches
A th en ä um. Gallerte berühmter Männer jü-
discher Abstammung und jüdischen Glaubens
(Grimma und Leipzig 18ü1, Verlags«Comp»
toir, 80.) S. 88. — I l lust r i r te Zeitung
(Leipzig, I . I . Weber) 184«. S. 12«. —
Presse (Wiener politisches Journal) 1861,
Nr. 131 Abendblatt und Nr. 132 Morgen«
blatt. in der Rubrik: „Au6 dem Gerichts«
saalc". Proceß wider das Blatt „Der Fort'
schritt".
Keller, Karl Bartholomäus (Reisen-
d e r und Naturforscher, geb. zu M i s>
liborschitz in Mähren 20. November
1824). Sein Vater, Johann Georg, Ober-
gärtlier auf der Herrschaft des Grafen
Taaffe, besaß in der Gartenkunst so
hervorragende Kenntnisse, daß er 1823
einen Ruf nach Hietzing bei Wien erhielt,
um dort die später so berühmt gewor-
denen Gärten des Freiherm Karl von
Hügel zuleiten. Diesem Rufe folgend,
übersiedelte er dahin im Sommer dessel. ben Jahres und stand durch 14 Jahre
seinem Amte vor, worauf er zum Diri»
genten der Gärten der neu errichteten
k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien ernannt
wurde und auch dort seither verblieb.
Sein Sohn Kar l Bartholomäus,
unter drei lebenden Kindern der einzige
Sohn, war in seiner Jugend ein äußerst
schwächlicher, doch lebhafter Knabe; abhär«
tende Lebensweise stärkte allmälig die
Gesundheit desselben. Seinen ersten Schul-
unterricht genoß er in Hietzing; 4833 kam
er nach Wien in ein Kosthaus, um dort
seine Studien fortzusetzen. Diese Lehrjahre
unter Fremden förderten früher seine
Selbstständigkeit und dauerten bis zu der
Zeit, wo sein Vater selbst nach Wien
übersiedelte und er das Elternhaus wieder
beziehen konnte. Früh vom Studium der
Wissenschaften angezogen, widmete er sich
demselben mit besonderer Vorliebe, und
schon 1842 zahlte man ihn zu den besten
Entomologen Wiens. Als es galt, die
Wahl eines Brotstudiums zu treffen,
entschied er sich für keines derselben und
wollte es versuchen, sich selbst eine Bahn
zu brechen. Seine ausschließliche Neben»
beschäftigung mitderNeiseliteratlir, welche
in diese Zeit fällt, hatte in ihm einen
unbesiegbaren Drang geweckt, um jeden
Preis ferne Länder zu sehen. Nebenbei
betrieb er mit Eifer fremde Sprachen,
und belehrte sich unter Endl icher
sBd. IV, S. 44), Hecket sS.' 184
d. Bds.), Leydolt, Redtenbacher
u. A. über jene Theile der Naturwissen-
schaften, in welchen er weniger bewandert
war. An dem berühmten Reisenden
Baron Karl von Hügel fand er aber
einen mächtigen Beschützer. Durch diesen
wurde bald ein Reiseplan entworfen und
mit Hilfe einer von ihm eingeleiteten
Subscription wurden auch die freilich
spärlichen Reisemittel für zwei Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Volume 8
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hartmann-Heyser
- Volume
- 8
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1862
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon