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Sillelirandt
lar und 1832 Bischof von Zeitmeritz, als
welcher er am7.October seinen feierlichen
Einzug hielt. Im Jahre 1843 errichtete
er auf seine Kosten ein Krankenhaus,
worin 30 Kranke unentgeltliche Verpfle-
gung erhalten und überdieß verwaiste
Kinder gespeist und unterrichtet werden.
Die Leitung des Institutes besorgen
barmherzige Schwestern. Ferner begrün«
dete H. zu Maria Schein ein Knaben«
seminar. dessen Zeitung die Priester der
Gesellschaft Jesu besorgen. Auf wissen«
schaftlichem Gebiete hat sich Bischof
Hi l le durch ein Werk hervorgethan,
welches von dem hehren Geiste der
Toleranz durchweht, bisher in vier Auf«
lagen Verbreitung gefunden hat. Es
führt den Titel: „Süll die Schriüemllnd
zwischen Protestanten nnd Katholiken noch länger
tartbcötchen?" (1820). Bischof Hi l le ist
zur Zeit päpstlicher Hausprälat, Doctor
der Theologie, Commandeur des kais.
österreichischen Leopold« und konigl. fach»
fischen Civilverdienst-Ordens und Mitglied
mehrerer humanistischer Vereine in Böh»
men. Unter den Bischöfen der Prager
Erzdiöcese (dazu gehören jene von Leit-
meritz, Königgrätz und Budweis) war er
der einzige, der die Feier für die von
Sr. Majestät am 26. Februar 1861 ver-
liehene Gesammtverfafsung auch im
Namen der Kirche durch ein festliches
Hochamt beging. Bald nach dieser staats«
klugen Handlung, durch welche die Würde
der Kirche nicht im Geringsten beeinträch'
tigt und der Friede nicht eines Scbäfleins
der bischöflichen Gemeinde gefährdet
wurde, erhielt Bischof Hi l le (Mitte
März 4862) von Sr. Majestät taxfrei
die geheime Nathswürde. Anläßlich die-
ser Auszeichnung wurde dem würdigen
Kirchenfürsten auch von verschiedenen
Corporationen der Stadt Leitmeritz eine
großartige Ovation dargebracht. Ueber- dieß war es dem Bischof Hil le bereits
beschieden, am 23. und 24. April 1860
sein 30jahrigeS Priesterjubiläum zu feiern,
welches sich durch die Theilnahme der
ganzen Diöcese zu einem wahren Volks«
feste gestaltet hatte. H. ist der eilste Bi»
schof von Zeitmeritz, deren erster ein Frei«
herr von Schleinitz am 25. Mai 1636
den bischöflichen Sitz einnahm.
Kleines biographisches Lexikon, enthal-
tend Lebensskizzen hervorragender um die
Kirche verdienter Männer (Znaim !862, Lenck,
8v.) S. ^8 und 173 Obwohl diese seichte, halt.
und geistlose Combilation keine Beachtung ver-
dient, so führen wir
sie doch als eine neu zuge«
wachsene, wenngleich wenig brauchbare Quelle
an). — Presse 4862, Nr. 86: „Correspow
denz aus Leitmeritz".
ßillebrülldt, Johann (theologischer
Schriftsteller undPriest er derGesell-
schaft Jesu, geb. zu Znaim in Mähren
4. Mai 1686, gest. zuMadrid 11. Jan.
ner 1.76!). Stammt von adeligen Eltern
und trat am 2l. October 1701 in den
Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem
er durch 16 Jahre dem Lehramte aus
den Humamtats-, philosophischen und
theologischen Wissenschaften oblag, dann
Kanzler und Studiendirector zu Olmütz
und zuletzt Nector. wurde, welch' letztere
Stelle er 3 Jahre bekleidete. Um 1723
wurde er Beichtvater der Königin beider
Siein'en und brachte 23 Jahre am
sicilianischen Hofe zu. Der Tod entriß
ihn zu Madrid im Alter von 73 Jahren
seiner Gesellschaft. Von ihm sind im
Drucke erschienen: „ /
ii 1720) oum öFuriL, 8".); —
»Oiss ve?-as viias" (kra^e 1724, 12".);
— „Oanöit?« (?an^so?-nm" (ebd. 1729,
8".).
Pelzel (Franz Martin), Böhmische, mährische
und schleM)e Gelehrte und Schriftsteller aus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon