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Hock 92 Hock
Orden der Gesellschaft Jesu, und wurde
nach dessen Aufhebung. 1777, Prafect in
der orientalischen Akademie, zugleich Pro»
feffor der Philosophie und orientalischen
Sprachen. 1783 ernannte ihn Kaiser
Joseph I I . an des verstorbenen Prop«
stes Nekrep Stelle zum Director der
Akademie, als welcher er bis zu seinem
Austritte aus der Anstalt vaterländische
und orientalische Geschichte und orienta-
lische Sprachen lehrte. I n Anerkennung
seiner Verdienste um'die Akademie, die
unter seiner Leitung blühte, wurde er
1793 infulirter Abt von Käcs, 1818
wirklicher Abt von 3eksr und trat 1832
mit dem Titel eines kais. HofratheS in
den Ruhestand, den er nur noch 3 Jahre
genoß. Die Direction Höck's steht mit
dem Aufschwünge der Anstalt in engem
Zusammenhange. Ueber 100 Zöglinge
gingen aus seiner Zeitung hervor, um
dem Staate auf den wichtigen Posten im
Orient, zu denen sie berufen wurden,
nützliche Dienste zu leisten. H. hatte eine
Sammlung von mehr denn 20.000 orien-
talischen Geschäftsbriefen und anderen
Schriftstücken, darunter mehrere durch ihr
Alter und ihren Inhalt merkwürdige", für
die Akademie zur Uebung und Bildung
des Styls der Zöglinge zu Stande ge<
bracht; die Bibliothek der Anstalt erhielt
unter ihm zweckmäßige Bereicherungen;
insbesondere aber wurden entweder un-
mittelbar von ihm oder unter seiner
Oberleitung die verschiedenen sprachlichen
und geschichtlichen Lehrbücher verfaßt, auf
welche sich der Unterricht in den orienta-
lischen Sprachen in der Akademie stützt.
An der von Baron Ienisch veranstal-
teten neuen AuSgabe des arabisch-türkisch-
persischen Wörterbuchs vonMeninski
hatte H. wesentlichen Antheil; er stattete
dasselbe mit zahlreichen Zusähen aus und
besorgte die anstrengende und schwierige Correctur desselben. Auch hatte sich H.
an den beiden Werken von Ienisch:
„Nistolia priorum rsAUin ^elsarum"
(1782) und „ve lati3 linFuarum orien-
tkiwm« (l780). betheiligt. Die von
Hammer herausgegebenen „Fundgru«
ben des Orients" enthalten aus H.'s
Feder: „Onckische Sprichwörter nnb Sentenzen".
Hock. die Seele der Anstalt, welche er
33 Jahre geleitet, war auch 1797
Decan der philosophischen Facultät. 1802
Rootor inaFniKoug der Wiener Hoch»
schule. Als 4827 am 30. Jahrestage
seines Eintrittes in die Anstalt die Zog-
linge diesen Tag festlich begingen, wurde
H. mit dem Leopold'Orden ausgezeichnet.
Er starb 86 Jahre alt, indem ihm vor
seinem Ausscheiden aus der Akademie
das Glück zu Theil geworden war, den
letzten Zögling, der unter seiner Leitung
war aufgenommen worden, an seinen
Bestimmungsort abgehen zu sehen.
Weiß von Startenfels (Victor), Die k. t.
orientalische Akademie zu Wien (Wien 4839.
C. Gerold, 8«.) S. 44. — Htoe^e?- iVoa.
2^ 6F.>>, sori^torss ^oviliciaa ^ustriaoas
sooiotatis ^S5U (Viouuaa 4855, I'xo. Ooußr.
2lOokitariiiticao, I^sx. 8».) 8. 444. —
Oesterreichische National - Encytlo.
pädie, herausg. von G räffer und Czi<
kann (Wien 4833, 8".) Bd. I I , S. 5Vl;
Bd. VI , Supplement, S. 483. — Ein Bru<
der deS Obigen, Kar l Höct (theologischer
Schriftsteller, geb. zu Wien 4. November
4732, gest. zu Preßburg 4787), war auch
und zwar seit 476g Mitglied des Ordens der
Gesellschaft Jesu. Nach Aufhebung des Ordens
trat er in die Seelsorge und war Prediger
zu Preßburg. Außer mehreren einzelnen Pre«
digten, welche 4776—4780 zu Preßburg ge.
druckt erschienen sind, gab er noch herauS:
„Das Leben Christi als ein beständiges Lei«
den. . . . " (Augsburg 4779, 8«.); — „Ge-
schichte der Menschwerdung Jesu Christi"
(ebenda 4780, 8».) «nd „Sammlung einiger
Predigten", 2 Theile (ebenda 1784 u. 4782,
8°.). H. starb in jungen Jahren. Meusel
(Johann Georg), Lexikon der vom Jahre
4750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schrift.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon