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erste, machten ihn bald in weiteren
Kreisen bekannt. H. wurde ein gesuchter
Lehrer, dem es nicht an SchĂĽlern und
SchĂĽlerinen im Gesang und Piano fehlte
Eine im Jahre 1831 ihm von der Gesell-
schaft für Beförderung der Kirchenmusik
ĂĽbertragene Gesangslehrerstelle gab H.
in kurzer Zeit wieder auf, weil der Lohn
mit den an ihn gestellten Anforderungen
in keinem Verhältnisse stand. H. ertheilte
sofort Unterricht, bis er 1833 den Posten
als Orgelspieler an der Domkirche erhielt,
worauf er 1836 zum Khorregenten bei
Maria-Schnee ernannt wurde. Die ihm
1837 an der Orgelspielschule verliehene
Stelle eines Lehrers der Harmonie gab
er aber schon im folgenden Jahre auf.
In seinem Berufe schrieb Horäk
fleiĂźig kirchliche Compojitionen, die sein
bedeutendes Talent erst recht zur Gel-
tung brachten, in Folge dessen es auch
geschah, daĂź er im Jahre 1832 unter
42 Bewerbern xi-imo looo zum Capell«
meister bei St. Stephan in Wien vor-
geschlagen wurde. Jedoch blieb es nur
beim Vorschlag. Am 1. September 1883
wurde H. Chormeistcr bei St. Ad albert
und endlich 1839 dasselbe an der Tein>
kirche in Prag, welche Stelle er noch zur
Zeit bekleidet. Von Horäk sind bisher
folgende Kompositionen im Drucke erschie-
(F ) — „N!e55r" in I?
(ebenda), seine erste im Drucke erschie-
nene; — „3. Nlrne" in v (ebd.); —
„M'erwmm", Ave Maria (ebd.); —
),<F?'a,<F«i5?s" (VrQLiau); — „3. Messe" in
V8 (Prag, Hoffman); — „A. Messe" in 0
(ebd.); — „5.M53e"inL (Wien. Spina);
— „6. M22e" in D-in. (Breslau, Leu-
chert); — „Kurze PaZwalinrsSr" (ebd.); —
„7, M53k" (ebd.); — „Prei5-Ge Ncnm" (ebd.); — auch gab H. das theoretische
Werk: „Nie Ntchrdentigkrit der Harmonie nach
l^ichlfll55liihen ans der harmanischen Progression
entlehnten Ornndsiihen" (Leipzig, Siegel) im
Drucke heraus. H. ist ein vortrefflicher
Orgelspieler; als Compositeur — eigent«
lich nur in Kirchensachen thätig — nimmt
H. eine hervorragende Stelle ein. Kenner
heben in seinen Arbeiten die Reinheit des
Styls, die GrĂĽndlichkeit des Satzes und
das Weihevolle in der Komposition
hervor.
Dali bar. Illiäohiii öasopi^ . Reäkktor I^ ma-
NU6I NĂĽN3, d. i. Dalibor. Musikalische Zei-
tung, redigirt uon Em. Mel is (Prag, 4<>.)
I I I . Jahrg. (1860), Nr. 7—9: „Vaclav Nm.
Iloräk. Lti-nüux ^ivato^isüi nä3tin". —
Lumiu (Unterhaltendes Wochenblatt in Prag)
4857. — Schubert h (Julius), Musikalisches
Handbuch. Eine Encyklopädie für Tonkunst»
ler und Musikfreunde (Leipzig ^Hamburg) und
Neu-York. br. 8<>.) S. l34. - Heinol ( I .
B. Nr.), Gallerie der berühmten Pädagogen
und verdienter Schulmänner, Jugend- und
Volksschriftsteller und Componisten aus der
Gegenwart, in Biographien und biographi-
schen Skizzen (MĂĽnchen 1539, Finsterlin).
Bd. I , S. 294. — Porträt. Unterschrift:
Vaolav Iloräk (nar. 1. Isäna 1300). Lithogr.
von I . ,Qnast. Druck von F. 85r (Prag. Fol.)
swurde als Prämie zur öechischen MusibZeit-
schrift ^DHlidor'- im Jahre 1861 ausgegeben).
— Vin Franz Joseph Horak von Cho«
lolcl; und Launa ist in Folge seiner Ver»
dienste mit Diplom vom Jahre 1773 in den
erbläno. Nittcrstand mit dem Prädicatc uon
Dannenborug und Blcnkenstein echc^
ben worden und verdient als der erste Brbauer
der öden Karstgründe der Vergessenheit entzo»
gen zu werden. H. lebte um die Mitte des
18. Jahrhunderts, hatte sich bei der Belage-
rung Prags so hervorgethan, daĂź er nnt einer
goldenen Medaille belohnt wurde, diente dann
beim Fcldkriogs-Commisscmate, später bei der
böhmisch'österreichischen Hofkanzlei unc> seit
1765 als Gestüts'Secrctär. zuletzt als Gestüts'
Director zu Livpitza am Karste. In dieser
Stellung wirkte er nicht nur mit groĂźem Er-
folge zur Veredlung der Pferdezucht, sondern
auch fĂĽr die Vewirthschaftung der bis dahin
wĂĽst und unbebaut gelegenen Gegenden des
Karstes, indem der Poden um die Ortschaften
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon