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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9
Page - 289 -
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Page - 289 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9

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Hormayr 287 gäbe seines Gedächtnisses, das eine Weile jenem der beiden Scaliger und des Pico von Mirandola hätte verglichen werden mögen. Gereimtes, wenn es nicht nichr als 3—6 Sei« ten Zählte, behielt er auf das erstemal Hören oder Lesen. Von Kindheit an der Schau« spielkunst leidenschaftlich ergeben, wußte er ein Paar hundert Dramen mit allen langweiligen Bedienten- und Vertrautenscenen wörtlich auswendig, so wie die Reihenfolge von etwa 9000 systematisch gereihten Porträts in seines Vaters Kupferstichsammlung. —Vom lt . bis zum 2l. Jahre schien diese Gedächtnißkraft am Glänzendsten. — Virgils erste 3 Bücher der Aeneide recitirte er mehrmals vor vielen Zeugen, von dem einzelnen Vers an, den man ihm gab, abwärts oder aufwärts gegen den Sinn. — Werke, in denen er viel stndirte, schlug er immer nur nach der Seitenzahl auf. — Ili bis 12.000 Verse aus den Classikern aller Nationen, die Folge der europäischen Dynastien und ihre Stammbäume waren ihm stets geläufig. I n den Registraturen forderte er späterhin seine Referate aus dem oder jenem Jahrgange immer nach dem Datum mit An» gäbe des Copisten, von deffen Hand die Expe» dition sein muffe, dictirte mehreren zugleich über ganz verschiedene Geschäftsgegenstände und stellte zufällig in Verstoß gerathene Concepte von Depeschen aus dem Kopfe fast wörtlich her. Merkwürdige Anomalien waren hierbei, daß bei einem monstruösen Namen-, Zahlen» und Wortsgedächtniß ihm dennoch das Gedacht« niß zu Commerzspielen und was noch scltsa» mer und wichtiger ist, für Sprachen völlig versagt schien; daß er alles ohne Anstoß behielt, was er nicht auswendig gelernt, hingegen alles schlecht und fragmentarisch wußte, was er memorüt hatle. l?. Porträte, t) Unterschrift: ^08oM I^s^-koi-r von Horniger, k. Ic. Ilotrktk) äss Ritter, IliLtorioFi-a^k. ä 20. ^lmuoi- 1781 (Benedetti 5o., 4°.). sDasselbe auch vor dem 16. Jahrgange des „Archivs für Historie" und später vor dem XXV. oder der neuen Folge V I I . Jahrgange seines „Taschenbuches für'vaterländische Geschichte". Es ist nach einem Bilde des berühmten Moriz Daff inger ^Bd. m , S. 127) und zeigt Hor m ay r in der Vollkraft des Mannesalters.) — 2) Unterschrift: ^oi>6x!i I^i-e^err von normal- (P. Krasst äsi., Fr. Stob er uo., 80.). — 3) F. John so. (4v.). gibt auch Ab- drücke vor der Schrift. — 4) Lithogr. ohne Namen des Zeichners (München. Mey und Widmayer. Fol.). DerHeitzmann'sche Portrat« Katalog führt auch ein von Benedetti gesto» chenes Blatt (Berlin. G. Reimer. 4".) an; wahrscheinlich eine Netouche von Nr. l. Horlllllzaki, Eudorius Ritter von (Landeshauptmann-Stellvertre. ter in der Bukowina und Geschichts- forscher, geb. auf dem Gute Czer. naukain der Bukowina im Jahre 1813). H. stammt aus einer alten moldaui« schen Bojarenfamilie, die eigentlich grie- chischen Ursprungs war und im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts mit dem Fürsten Nikolaus Maurocordato in die Moldau einwanderte, wo sie viele Güter besah und hohe Würden bekleidete. Am Gymnasium zu Czernowitz für die Famltärsstudien vorbereitet, bezog H. später die Wiener Hochschule, an welcher er den rechtswissenschaftlichen und staats- wirthschaftlichen Studien oblag. Er besä« higte sich sodann für das Richteramt, fand aber feit dem Jahre 1848 Gelegen» heit und Antrieb, die politischen Ange» legenheiten seines Landes und des Ge< sammtstaates in's Auge zu fassen. Als im Jänner 1849 aus der Bukowina eine Landesdeputation nach Olmüh und Kremsier abging, um dem Kaiser Franz Joseph I. beim Regierungsantritte zu huldigen und um dem Reichstage die zu berücksichtigenden Wünsche, Bedürfnisse und Interessen des 3andes vorzulegen, wurde er zum Mitgliede dieser Deputation ernannt und von ihr mit der Abfassung der bezüglichen Denkschrift an den Reichs« tag betraut, die auch durch den Druck ver« öffentlich: wurde. Seither lebt er theils den historischen Forschungen über die Do« nauländer, theils den politischen Bchürf» nissen seines Heimatlandes. Seine noch nicht zum Abschlüsse gediehenen und deß- halb auch nicht veröffentlichten historischen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Volume 9
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hibler-Hysel
Volume
9
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1863
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
518
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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