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Lerikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in
einem Bande (Stuttgart 1849. Franz Kohler,
Ler. 8".) S. 443 ^nach diesem wäre Thomas
1786, und nach Gerber und der Ersch und
Gruber'schen Encyklopädie 16. März 1786
gestorben). — Dlabacz (Gottfried Johann),
Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für
Böhmen und zum Theile auch für Mähren und
Schlesien (Prag 1813, 4<>.) Bd. I , Sp. 667
snach diesem ist Thomas am 16. Mai 1786
gestorben).
Hoser, Joseph Karl Eduard (Arzt,
Geo«, Ethnograph und Kunst«
sammler. geb. zu Plofchkowitz bei
Leirmeritz in Böhmen 30. Jänner 1770,
gest. zu Prag 22. August 1848). Sein
Vater war herrschaftlicher Rentmeister
zu Ploschkowitz, kam aber im Winter
1773 als Verwalter nach Schwaden,
einem in der Nähe von Aussig gelegenen
Gute, wohin ihm seine zahlreiche Familie
folgte-, der Sohn, wie die übrigen Kin«
der, erhielt den ersten Unterricht in der
Dorfschule und die Mittellosigkeit deS
Vaters bot wenig Aussichten für Io«
sep h's Zukunft^ als sich des zehnjährigen
Knaben Franz Hesse, Vicär von Schwa-
den, annahm, dessen Bemühungen und
freundschaftlichen Verbindungen in Prag
es gelang, den Knaben im Herbste 1782
als Discantisten bei dem Chorregenten
Wenzel Praupner in Prag unterzu«
bringen. Die
strenge,
ja richtiger gesagt,
harte Behandlung daselbst kam zur Kennt«
niß des großherzoglichen Administrations«
Secretärs Joseph von Alt mann, wel«
cher sich für den jungen talentvollen
Hoser interessirte, ihn bei
sich
aufnahm
und auf das wärmste förderte und unter«
stützte. H. besuchte nun die lateinischen
Schulen und betrieb nebenbei steißig das
Studium der Mineralogie und Entomo»
logie, zu ersterem durch dm Mineralogen
Sindacker, zu letzterem durch den
Entomologen Daniel Preißler ange-
regt. Nach in den Jahren 1787- 1789 beendeten philosophischen Studien begann
H. zunächst das Studium der Rechte
und hatte bereits zwei Jahre zurück»
gelegt, als das Zusammentreffen mit
einem in Böhmen gebornen, später aus«
gewanderten und in Guyana seßhaften
Pflanzer, Namens Williams Katz. den
jungen Hoser veranlaßte, daü Rechts,
studium mit jenem der Medicin zu ver<
tauschen, indem er nach Katz' Ver«
sicherungen als Arzt einer glänzenden
Stellung in der holländischen Colonie,
in welcher Katz Pflanzer war, gewärtig
sein durfte. H. beendete sofort das ärzt«
liche Studium, erwarb am 28. März
1798 die medicinische Doctorwürde und
begann alsdann die Praxis, denn seit
die holländischen Colonien in Südame«
rika von Engländern genommen worden
waren, blieben alle Nachrichten von
W. Katz aus, und H. mußte seinen Plan,
die ärztliche Praxis in einem fremden
Welttheile auszuüben, aufgeben und sich
nach einer Praxis in der Heimat umsehen,
die er auch, von einigen einflußreichen
älteren Aerzten in Prag unterstützt, als-
bald fand. Als im Sommer 1799 ein
russisches Armeecorps durch Böhmen
nach der Schweiz zog und der russische
General«Lieutenant Durassow einen
jungen deutschen Arzt als Begleiter
suchte, bewarb stch H. um diese Stelle
und erhielt sie auch. Mit Durassow
durchzog H. Deutschland und die Schweiz.
Die Wendung des Kriegsglückes, indem
das von Massena geschlagene russische
Corps in seine Heimat zurückkehrte, hatte
auch für H. seine Folgen, der es ablehnte,
Durassow nach Rußland zu begleiten,
in seine Heimat zurückkehrte und wieder
in Prag als praktischer Arzt thätig war.
Als im Frühlinge 1800 für Erzherzog
Karl. der an einem chronischen Nerven«
leiden litt, ein Leibarzt gesucht wurde,
v. Wurzbach, biogr. Lerikon. IX ^Gcdr. 3l. Oct. 1862.) 22
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon