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Jacini Jacob
Diese letztere Arbeit unternahm I . auf
Wunsch des Erzherzog Statthalters,
Ferdinand Max, dem es daran
gelegen war die wahren Ursachen der
zunehmenden Verarmung des Veltlins
zu vernehmen. Mit vollem Freimuth,
jedoch von jeder politischen Tendenz
sich fern haltend, gab I . eine getreue
Darstellung des traurigen Zustandes und
zugleich die Mittel an, wie denselben
abzuhelfen sei. Der Erzherzog ging
sogleich daran, die Abhilfen zu schaffen,
aber die politischen Ereignisse überholten
dieses Vorhaben. Die Lombardie war
für Oesterreich verloren, ehe etwas Ein»
greifendes in der Sache geschehen konnte.
Von den neuen Gewalthabern wurde
Jac in i öfter nach Turin berufen und
zu Rathe gezogen, und als im Jänner
4860 nach dem Sturze des Ministeriums
Ratazzi Cavour ein neues Cabinet bildete,
wurde I . das Finanzministerium ange«
boten; dieses ausschlagend, nahm er das
der öffentlichen Arbeiten an, und seine
der bald darauf eröffneten Kammer
1869 vorgelegten Gesetzentwürfe fanden
eine günstige Aufnahme.
Wurzbach von Tannenberg (Constant
Dr.), Bibliographisch-statistische Uebersicht der
Literatur des österreichischen Kaiserstaates
(Wien, Staatsdruckerei, gr. 8<>.) Zweiter
Bericht (t8S4). S. 20t), Marginal 6042—
6038. — Männer der Zeit. Biograph!«
sches Lexikon der Gegenwart (Leipzig, Carl
B. Lorck, 4°.) Bd. I I , Sp. 261. — Ein
Bruder des Obigen dürfte sein: Paul Ja»
cini (geb. 1823, gestorben zu Casalbuttano
13. Juni 1832); gleichfalls im Fellenberg'schen
Institute zu Hofwyl erzogen, setzte er seine
Studien in Mailand, Padua und Paula
fort, an letzterem vornehmlich der Mathe-
matik obliegend, in der er auch 1843 die
Doctorwürde erwarb. Dann hielt er zu
Mailand öffentliche Vorträge auS der Mecha-
nik und Geometrie, unternahm 1849 und
l8S0 eine Reise nach Belgien, den Nieder«
landen und Irland, und richtete sein beson«
deres Augenmerk auf die Cultur des Flachses. Die Veröffentlichung seiner reichen, obgleich
nicht zum Abschlüsse gebrachten Materialien
über diesen Gegenstand wurde in Aussicht
gestellt. Auch beschäftigte er sich unt der Ver»
befferung der Locomotive behufs leichterer
Ueberwindung der Hindernisse bei steil auf«
steigenden Bahnen. Ueber Anton Bordon i'ö
M . I l , S. 04) Anregung lag I . mit beson.
derem Eifer den Forschungen im Gebiete
höherer Mathematik ob, und befinden sich
darauf bezügliche Arbeiten in seinem Nach-
lasse, sluklorte äi I>aolo ^aoini (üliiauo
1832, <3li3iislmilii, ^r. 5".) Enthält die
Nekrologe uon v^. Guido Susani iin
Journal «Reo clsllu. Iloi-äs,", uon l)i-. Antonio
Ferrario und Prof. Marcello Mazzoni,
welch' letzterer von der folgenden Schrift des«
selben Verfassers verschieden ist^. — Hla^-o/n'
^Hla^ce//«^, llioxio äi I^ow ^aciui lütto il
Fioi-no 22 ^FOLto 1832 neil' islituto ^is-
traLHutg. 6cc. eco. (HIÜHiio 1832, 5«.).)
Jacob, Günther (Benediktiner
im Stifte St. Nikolaus in der Präger
Altstadt und Ton setz er, lebte im
18. Jahrhunderte). Ueber diesen seiner
Zeit hervorragenden, um die Tonkunst
überhaupt und um die Musik seines Stiftes
insbesondere hochverdienten Bmedictiner«
mönch ist die Frage, ob Jacob oder
Günther sein Zuname gewesen, noch
nicht befriedigend gelöst. Dlabacz insei«
nem „Künstler-Lerikon" führt ihn Bd. I,
Sp. d'11 unter Günther, Gerber
in der ersten Ausgnbe seines „Lexikons
der Tonkünstler", Bd. I, Sp. 082, als
Jacobi, im „neuen Lexikon", Bd. I I ,
Sp. 737, als Jacob, beidesmal mit
dem Tauf« (wahrscheinlicher) Kloster»
namen Günther auf und vertheidigt
auch diese scine Anstcht gegen die, nach
welcher der Zuname nicht Jacob, son«
dem Günther heißen soll. Für Ger«
ber's Ansicht, daß er Jacob geheißen,
sprechen folgende zwei Umstände. Ueber
ein größeres musikalisches Werk, welches
Jacob — für welchen Namen sich auch
der Herausgeber dieses Lexikons ent»
schieden hat — für die Cistergienser
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Volume 10
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Jablonowski-Karolina
- Volume
- 10
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 524
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon