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(poiitl>.näril>, I»loQ03^Qi2) gehörige amerika»
nische Pfianzengattung: ^a^uini«. ^vergl..-
Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopä»
die der Wissenschaften und Künste, I I . Sect.
14. Theil, S. 61).
Iadot Baron de Ville-Issel), Johann
NiklaS von (Architekt, lebte im acht»
zehnten Jahrhunderte). Diesen Künstler
und Erbauer des 1857 in den Besch der
kais. Akademie der Wissenschaften überge-
gangenen Wiener Universitätsgebaudes in
der Backerstraße, deffen weder die Schrif-
ten über die Universität, noch die Werke
der Baukunst und die Künstler.Zexiken
gedenken, führt uns Herr vonKarajan,
Vizepräsident der kaiserl. Akademie der
Wissenschaften, in der in den Quellen be-
zeichneten Festrede zum ersten Male vor.
Schon als Erbauer dieses schönen Ge-
bäudes verdient er der Vergessenheit
entrissen zu werden. Iadot hatte sich
früh am Hofe des Herzogs von Iothrin-
gen, nachmaligen Großherzogs von Tos«
cana und deutschen Kaisers Franz I.
Stephan durch verschiedene Arbeiten
bekannt gemacht und erscheint bereits im
Jahre 1739 als großherzoglicher Bau-
meister. Als in diesem Jahre Franz und
Mar ia Theresia ihren Einzug in Flo-
renz hielten, ward ihm der Bau des
prachtvollen, aus Stein aufzuführenden
Triumphbogens übertragen, den die
Stadt zur Feier der Ankunft des geliebten
Herrscherpaares mit sehr bedeutenden
Kosten vor dem Thore San Gallo errich«
ten ließ. Zwei Abbildungen dieses Kunst-
werkes erschienen iin Kupferstiche, die eine
4743 zu London, ausgeführt von Mar«
cus Tusch er; die andere zu Florenz von
Bernardo S g r i l l i . Sansone. Im
Jahre 1730 ernannte ihn die Kaiserin
zu ihrem Hofbauinspector mit dem Ge>
halte jährlicher 4000 fl., und gestattete
am 42. September 1733 auf sein An» fuchen, da er der in Oesterreich landes«
üblichen Sprachen nicht kundig und da«
durch in seinem nützlichen Wirken doch
gehemmt sei, deffen Nebersetzung in glei-
cher Eigenschaft nach Brüssel. Thatsächlich
verließ auch Iado t Ende October 1753,
also 3 Monate nach Beginn des Baues
der Universität, die Stadt Wien. Was
den Bau selbst betrifft, so hatte, nachdem
die Kaiserin Mar ia Theresia den Bau
einer Hochschule „mit zierlichen Facaden
von allen vier Seiten" beschlossen und
angeordnet hatte, daß Iadot hiezu die
nöthigen Riffe verfertigen solle, die große
Monarchin die ganze Angelegenheit in
die Hände des gelehrten Erzbischofs Io-
hann Joseph Fürsten von Trautson,
eines Mannes von geläutertem Geschmack,
niedergelegt, der sich unter den vielen ihm
vorgelegten Bauentwürfen für jenen von
Iadot entschied und daran festhielt,
obgleich er in Styl und Auffassung von
jenem der anderen Staatsgebäude Wiens
sich wesentlich unterschied, und obgleich,
wie oben erwähnt, Iadot seinen Auf«
enthalt in Wien mit Brüssel vertauscht
hatte und also die Ausführung seiner
Plane fremden, und wie es sich später
herausstellte, nicht eben den besten Händen
anheimgestellt worden war. Wie übrigens
Zunftneid und Unwissenheit Iadot 'S
Werk zu verkleinern, dessen Ansehen in
den Augen der Kaiserin zu schmälern und '
überhaupt die Unzukömmlichkeiten, die sich
nach I ad o t's Entfernung im Baue ob
Nnkenntniß seiner späteren Leiter einge-
schlichen hatten, auf ihn, als den Urhe-
ber der Pläne zu schieben versuchten,
darüber gibt die unten erwähnte Festrede
interessante quellenmäßige Aufschlüsse.
Ueber Iado t ' s fernere Schicksale ist
nichts bekannt. Die Familie scheint
verarmt zu sein und ein Verwandter
Iadot 's lebt in kleinen, ja unter»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Volume 10
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Jablonowski-Karolina
- Volume
- 10
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 524
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon