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Kaufmann
erwähnten Künstler- Sie strebte zwar nach
rinrr naturgemäßeren Auffassung, nach dem
Ideale, allein die Künstlerin suchte dieses nicht
in der uns umgebenden sinnlichen Offenbarung,
sondern in Formen, welche die Natur über»
bieten sollten. Auch tadelt man die Umrisse
an Händen und Füßen nicht immer als correct,
den eintönigen Schatten und die zu blendende
Farbe der Gewander." — Ein französischer
Kritiker schreibt über Angelica: „822 airs äs
töts saut sutrs Ia äiviQs st ina^S8tusii8s
dsams äs ÜFui'SL <1u 6sUiäo st i'HmadiUt«
Ull V6U. luoils 6t Is^örs 6s 1'seois äs
1'^.Idäuo ou, äu. OorroFL; sils l», 3n sxprirasi'
tou,t68 1S8 xll,2LioQL tsnä,rs3 6t 616V662.
Hn sxamsn i-iFourslix äs 2011 styls äau2
lo äsLäin odliFsrait 62 rseonnaitro a.u'6lls
2. !Qi3 9SU, ä'^usr^le 80U8 "dsaueou^ ä'els-
zxancs et äs uobl6L20. I I man^us ä. 202 xsr>
8QNN3.FS3 Qstts vis intHliSUrS 6t I>ui22HQt6
«iui lLQÜs st äs'tsliniiio üörsinont tou,8 168
contoulZ. 862 Ü3UI-S2, EN^rsiiitSL ä'iuäö-
L^Liou 6<)it ^n's11S3 inarcliSQt ou, <iu'sN62
3'ari>6c6Qt, Q6 xreLsent x»2 Ia terrs ä'u.n
ziied loi-llis st vigoureux. > .^UL2i a-t-slis
l"vit<^ 6^2 l-c6ü62 loi-tS2 st tsrridl62 äa.Q2
It!LhueU62 80Q t2,1out sut Z»!u2 complötswsut
öciiouö; luais äau2 ^e2 LU^ots ä'un insäioci-s
6an8 Iü5 Lu '^ets non «ViliU62, olle est tout
emiöro sUs iQsms, o'6Lt-3.-äire ^iLins 6.9
t6QÜl02L6 6t ä'uus Fräcs in<33i>riiua.bl<3.
8a. iQa.uiölo, oorarus colorists, 8S inoäiÜH
graäuelisiuSQt äansls eour2 äs 222 vo '^2,ßL2 ;
e'Lüt-ä'äirL 6.S 2S8 6tuäe8; ä2,Q2 202 üoi''
pi672 tablsHUx slls S2t xlu8 lranolis, llioiQS
di-illant 6t )^IU5 viFoui-6U26. 8a, toucks
etait lHr3s et savauts, et o'e'ta.it au '^ou
clu, pineeku <ius la, toinwo 25 ti>aQi22kit 1s
iuoill2. Nils V0L2<.'ä2it «^klemont 2. UQ trö2>
)i2Ut äe^rs i'oräonuHuco Vittoi-SLgue, lg.
seisncs äu Frou^lS 6t I'art ä'^u2tsr Iss
KZnrLL. Nie 2,vait, LOinillS xeiuti-s äs z>or-
ÜVHUt ä'S2<1U.i286r 863 ÜFUl62 aün äs 8Qi-
2ir l'attituäs lavorits äu luoäöls Hu'sils
äevait xeiuäi-6. Nllo ^ren^it un Fraucl
uoiii ^pour ä622iu<2i' 20.5 äi'Ä^6i-ie8, äs ma-
L0NQ«,s02. „VoL tl3üI-Q8, lui äi82,it UN äs
308 2ämii'2teui'5, Foui'1'iz.ieut Ng.rolisi' 23.U2
ä6l2.N3yi' !sur vstsmsnts." 0u Ii22,it 8UI-
UQ cls 262 oatiitii-2: Hn ^our s^ us ^s tlou-
V2I3 äs !a äi5iieult6 u Lx^rilULi' äa,Q2 1a.
t6ts äo Oisu Iü pälü cs hus '^s L0lit9,iL äi8 sli i US V6UX
iu8Vii-atioQ kuinaws, st '^s i-68srvs ostts
6Mrs^li2s ^our ls luamsnt ou Hs 8srai
äa,n.2 !s oisl, 21 osxsuäaut au oisi on lait äs
1a. xsiQMrs". Nt ^ourtant ^uFsU<^uo I<2,u^-
lUÄQn ,^a.i'Ä,i22Hit ä.L2tin6S ä. 1a. ^sinturs äsg
pa,22ioQ3 osl68ts8 6t 3, I'6xprs8iou. äs la
döatituäs. 81 slis sut ^i-ölsrs Is xaraäls
3. I'OI^mxs slis 2er2it 8au2 äouts ai-livss
plus d,2.ut. Du. inoiQ2 2vu V^^^au. 2svörs,
y^uoi<iu6 tsnärs st Lraeisnx, äsinsura üäöls
ä Ia äe2tiuatio2 äs 1'ai-t." — OPpermann
in seinem Buche „aus dem Bregenzer Walde"
widmet Angelica mehrere lesenswerthe Blätter
und was er bezüglich ihrer Stellung zur
Kunst sagt, ist wohl das treffendste. „Man
könnte Angelica, schreibt Oppermann, füglich
eine Vorgängerin von Carstens nennen.
Was dieser in kühner genialer Weise männlich
vollbrachte, die Belebung der Kunst durch die
von Winckelmann empfohlene Wiederauf-
nahme des antiken Ideals, das vollzog in still
weiblicher Weise auch Angelica, nahm mit der
ihr eigenthümlichen Anmuth das antike For«
menstudium auf und that dieß von hemmender
Reflexion bei weitem freier, als andere bedeu«
tende Künstler ihrer Zeit. Das Heitere, Leichte
und Gefällige in Formen und Farbe, Anlage
und Behandlung ist der herrschende Charakter
ihrer Werke; keiner der — gleichzeitig — lebenden
Maler übertraf sie, weder in der Anmuth der
Darstellung, noch in Geschmack und Fähigkeit,
den Pinsel* zu führen. Sie hatte den Muth,
sich von der Künstelei und Neflerion ihrer
Zeitgenossen fern zu halten und die Objecte
mit glücklicher Natürlichkeit zu erfassen; es
gibt wenig Künstler, die so gleichmäßig ihrer
Natur treu geblieben sind, und nie über die-
selbe hinausgegriffen haben. Dabei war sie
durchaus geschmackvoll, wenn auch nicht frei
von Weichheit; ihre Empfindung ist oft ruh»
rend, stets zart und edel." Außeroem enthal»
ten Urtheile über ihre Werke: F ior i l lo ( I I ,
132); Goethe in seinem Winkelmann; Nost;
Hub er im Handbuche für Kunstliebhaber,
Theil I I , S. 258; die Ital ienisch en Mis.
cellen, Bd. V, Stück 1, S. 66; Nagler(G.
K. I)i'.) in den Monogrammisten (München,
gr. 60.) Bd. I, Nr. 784. 972. 1034, 2192.
VI. Porträte und Denkmal. Ihr Bildniß, von
ihr selbst gemalt, welches im Museum zu Ber»
lin aufbewahrt wird, stellt sie in einem idea»
lischen Putze dar, halb als Muse, halb als
Bacchantin, den Iockenkopf mit Weinlaub be<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon