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Jahre 1862 von Sr. Majestät dem
Kaiser zum überzahligen Cuftos des
k. k. Münz» und Antikencabinets ernannt.
Seine literarischen Arbeiten sind: in den
Sitzungsberichten der kais. Akade
miederWissenschaften: „DieRomatypen"
(4837, Bd. XXIV); — „Ueber einen
semuncialen Quadrans von Lavinum
(186t, Bd. XXXVII); — „Ueber daS
Münzrecht und die Goldpräge der Kö
nigederArumiten« (1862.Bd.XXXIX)
im Archive der kais. Akademie der Wis-
senschaften: „Beschreibung der antiken
Thonlampen des k. k. Münz- und Antiken
cabineteS und der k. k. Ambraser Samm
lung" (1858. Bd. XX); — „Beiträge zu
einer Chronik der archäologischen Funde
in der österreichischen Monarchie. I.
(!836—1838)"(<858.Bd.XXIV.); -
^Fortsetzungderselben.II.(l839-1861)"
(1d62. Bd. XXZX). Mehrere Aufsätze
über die hervorragendsten Denkmäler
des k. k. Münz. undAntikmcal>inetes aus
Marmor und Bronze brachten die Jahre
1ü60 und 1361 derWiener Zeitung,
und in jüngster Zeit brachte die Oe st e r>
reichische Wochenschrift für Kunst
und Literatur aus seiner Feder die
„Biographische Skizze des Directors der
meteorologischen Anstatt Karl K r e i l "
(1863, Nr. 10. 11 und 12).
Kenner, Joseph (Dichter, geb. zu
Wien 24. Juni l?94). Sohn eines
herrschaftlichen Beamten; früh verwaist,
lebte er mit seiner Mutter in Linz, kam
aber 1803 in daS k. k. Convict zu Krems«
münster, wo er auch die philosophischen
Studien beendete. 1811 bezog er die
Wiener Hochschule und trat nach vollen«
deten rechts» und staatswissenschaftlichen
Studien 1816 bei dem k. k. Kreisamte zu
3inz in den Staatsdienst. Bald trat er
zur fiscalamtlichen Praxis über, die er aber, da ihm zur Erlangung der juri«
dischen Docrorwürde, welche zu diesem
Dienste erforderlich ist. die Wttel fehlten,
bald wieder verließ. Als um diese Zeit
der Magistrat der Stadt Linz reorganisirt
wurde, fand K.'S Ernennung zum poli«
tischen Rathe Statt. Allmalig rückte er
in diesem Amte zum ersten MagistratSrathe
vor und versah als solcher in den Jahren
1848 und 1849die Stelle eines Geschäfts-
leiters. Bei der 1830 erfolgten politischen
Organisirung wurde K. zum Bezirks»
hauptmann in Freistadt (im Mühlkreise)
ernannt; anlaßlich der zweiten Organi»
sirung l834 in gleicher Eigenscbaft nach
Ischl übersetzt. Im Jahre 1857 trat er
nach 41 Dienstjahren, mit dem Titel
eines k. k. StatthaltereiratheS auSge«
zeichnet, in den Ruhestand über und lebt
seither in dem schönen Badeorte in voll»
kommener Zurückgezogenheit. Jedoch
andere Momente, als diese in ihrem Ver-
laufe sich bei Tausend und Tausend
Menschen wiederholende amtliche 3auf<
bahn. sind es, die ihm eine Stelle in
diesem Lexikon einräumen. Noch während
seiner Universitätsstudien hatte er sich
einem Kreise strebender junger Männer
angeschlossen, deren mehrere das Niveau
der Gewöhnlichkeit weit überragten und
wie Joseph Kre i l . Mayrhofer .
Franz Schubert, Moriz v. Schwind,
Joseph und Anton von Spaun u. A.
>aS Oesterreicherthum im In« und Aus»
!ande verherrlichen halfen. K. versuchte
sich auf dem Gebiete der Poesie und seinen
Erstlingen inProsa und gebundener Form
egegnen wir in den damaligen „Beitrü'
gen zur Erheiterung und Bildung der
Jugend" und in der Moravia" 1813.
Spater finden sich seine Arbeiten zerstreut
in Almanachen, in dem 1843 zu Gunsten
er durch einen Brand verunglückten
Bewohner von Spital am Pyhrn heraus»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon