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Kleefeld Kleemann
die Stadt verlassen und war, als K. die
Verhandlungen abbrach, so weit voraus,
daß der Feind es nicht mehr einzuholen
im Stande war. — Im Feldzuge des
Jahres 1764 schlug er im Mai den Ober-
sten Dingelf tadt bei Gepulzig und
machte 200 Gefangene; im Treffen bei
Fr eiberg aber(13.October), in welchem
K. die Avantgarde befehligte, stieß er auf
zwei feindliche Bataillone. Ehe diese Zeit
gewonnen, sich dem Angriffe zu stellen,
ließ K. seine Huszaren einHauen, welche
AlleS theils niedermachten, theils gefan»
gen nahmen. Drei Fahnen und drei
Kanonen waren die Trophäen dieses
Tages. Für alle diese Waffenthaten
wurde K. in der nach Beendigung des
Feldzugcs 1762, am 31. November 1763,
stattgehabten 9. Promotion mit dem
Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens
ausgezeichnet. K., welcher sich von der
Pike an zu der Charge eines Feldzeug'
Meisters aufgeschwungen, war ein ebenso
muthiger Kriegsheld als organisatorischer
Kopf, der mit einem Scharfblick ohne
Gleichen eine seltene Geistesgegenwart
verband, die er im Felde immer zum
Nachtheile des Feindes zu verwerthen
verstand. Er war. als er in Steiermark
starb, 66 Jahre alt geworden und hatte
in einer 41jährigen Dienstzeit 22 Feld.
züge mitgemacht.
Ritterstands »Diplomvom 12. März 1734.
— Freiherrnstands < D ip lom vom
l i . August 1764. — Der Feldzug in Mäh'
ren oder die Belagerung und der Entsatz von
Olmütz. Nach Quellen . . . (zum Säcular-
Gedächtniß von 1738). von E. v. St. (Frank-
fürt a. M. 1838, I . D. Sauerländer, 8«)
S. 237. — Oesterreichischcs Mi l i tär»
Konucrsat ions-Lerikon von I . Hir
tenfeld (Wien !8ö0 «.f.. gr. 8".) Bd. I I I ,
S. 549. — Hirtenfeld (I.), Der Militär.
Maria Theresien»Orden und seine Mitglieder
(Wien 1856. Staatsdruckerei, 4".) S. 183
u. 1731. — Freiherrliches Wappen. Ge-
viertetcr Schild mit Herzschild. 1 und 4: in Gold ein schwarzer Doppeladler mit aufge-
sperrtem Schnabel, roth ausgeschlagener
Zunge, ausgebreiteten Flügeln und von sich
gestreckten Fängen; 2 u. 3: blaues Feld mit
silbernem Fußschilde, in Blau ein einwärts«
gebogener geharnischter Arm, in der entblößten
Hand einen Degen haltend; der silberne
Schildfuß ist mir drei rothen Kugeln belegt.
Das Herzschild zeigt in Grün drei an
ihren Stengeln aufgerichtete Kleeblätter. Den
Schild bedeckt die Freihermkrone, auf welcher
drei gekrönte Turnicrhelme ruhen. Aus der
Krone des rechten Helms erheben sich drei
Pfauenfedern, aus jener des mittleren ein
geharnischter Mann, in der rechten Hand ein
entblößtes Schwert schwingend, während die
Linke in die Seite gestemmt ist; aus der
Krone des linken Helms wächst cin rechts-
gekehrtes, zuin Sprunge gestelltes silbernes
Einhorn. Die Helmdeücn sind rechts roth
mit Gold, links blau mit Silber belegt. DaS
frühere r i t terl ich c Wappen war nur wenig
von dem freihcrrlichcn unterschieden. Der
H>,'rzschild fehlte und seine drei Kleeblätter
befanden sich im vierten Felde, welches im
frciherrlichcn Wappen mit dem ersten überein-
stimmt. Der Schildesfuß von 2 u. 3 war golden
und mit drei schwarzen Kugeln belegt. Auf
dem Schilde ruhten nur zwei Turnierhelme, der
rechte trug den Adler von 1. der linke aber vier
schwarze wallende, mit einem silbernen Ein«
Horn belegte Straußenfedern. Die Helmdecken
waren rechts schwarz mit Gold, links roth mit
Silber.
KleeullllM, Nikolaus Ernst (Reisen«
der, geb. zuAltdorf 9. Februar 1736).
Neber die Lebensschicksale dieses Touristen
ist wenig bekannt. De Luca meldet von
ihm 1776, daß er Manipulant bei dem
k. k. Tabakgefälle in Prag gewesen sei;
Mensel aber in der 4. Auflage seines
gelehrten Deutschland berichtet, daß K.
eben, 1786, auf einer Reise nach der Krim
als Kaufmann begriffen sei, woraus
also zu schließen ist, daß er den Dienst
bei dem k. k. Tabakgefälle aufgegeben
habe. Auch sein Todesjahr ist nicht be-
kannt, doch muß er 1800 noch am Leben
gewesen sein, da er in Meusel's „Lexi-
kon der von 1730 bis 1800 verstorbenen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon