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/ ^ i/", d. i. Syntax der
lateinischen Sprache, mit beigefügten
böhmischen Beispielen zum Uebersehen
in's Lateinische (Prag 1863). Auch liegt
eine öechische Uebersetzung der Werke
Cäsar's druckfertig. — Sein jüngerer
Bruder Aluis Dionys (geb. 1828) war
ein Zögling der Orgelschule in Prag, wo
er sich in der Musik ausbildete und zur
Zeit Kapellmeister in Rußland ist. Er
hat bereits Mehreres componirt, und
seine Märsche sind im Militär-Musik-
Album (Wien) abgedruckt.
81 n^. Redaktor I)r. P^aut.
I^ä. KisFsi', d. i. Conversations-Lexikon.
herausgegeben von Dr. Franz Ladisl. Nie»
ger (Prag 1839. Kober. 3er. 8°.) Bd. IV,
S. 706.
Klun, Vincenz (Vinko) Ferrerius
(Schriftsteller, geb. zu Laibach
13. April 1823). Sein Vater war zur
Zeit der französischen Occupation aus
Istrien nach Krain eingewandert; seine
Mutter gehörte der Familie des Mathe«
matikers Veg a an. Früh verwaist, hatte
K. eine entbehrungsvolle Jugend durch-
zumachen und erhielt sich, wahrend er die
Gymnasialstudien zu Laibach beendete,
vom Unterrichtgeben. Nach Beendigung
der philosophischen Studien trat er bei
der Staatsbuchhaltung in Laibach in den
Staatsdienst (1843). In diesem Dienste
sich wenig behaglich findend, benutzte er
die erste
sich
ihm darbietende Gelegenheit,
ihn zu verlassen und ging als Erzieher
nach Venedig. Die Muße seines Erzieher»
berufes benutzte er zur eigenen weiteren
Ausbildung, zu historischen Studien und
literarischen Arbeiten, mit denen sich K.
bereits zu jener Zeit beschäftigte. Zunächst
sich für ein Lehramt aus der Philosophie
vorbereitend, erwarb er zu Padua die
philosophische Doctorwürde; der Gedanke
an daS Lehramt aber wurde durch die mittlerweile ausgebrochene Revolution
zurückgedrängt. Im Juni 1849 kehrte
K. in seine VaterstadtLaibach zurück, wo
er bald darauf die Redaction der Laiba»
cher Zeitung übernahm, während ihn der
dortige historische Verein zum Secretär
und Geschäftsleiter, die Handels« und
Gewerbekammer, deren Errichtung in
jene Periode fällt, gleichfalls zum Se-
cretär wählte. In dieser dreifachen Stel-
lung bot sich ihm reiche Gelegenheit, in
die materiellen und geistigen Verhältniffe
und Bedürfnisse seiner Heimat und der
Nachbarländer einen tiefen Einblick zu
gewinnen. Immer aber noch den Blick
auf ein Lehramt gerichtet, unterzog er
sich im Jahre 1832, nachdem bereits die
neue Organisation der Gymnasien in's
Leben getreten war, der Lehramtsprü»
fung für Gymnasien; konnte aber seinen
Wunsch, eine Lehrkanzel für Geschichte zu
erhalten, nicht erreichen. Was ihm die
Heimat versagte, bot ihm die Fremde
an. AuS der Schweiz, der Heimat seiner
Gattin, erhielt er den Ruf zu einer Pro«
feffur in Lichtensteig (Canton St. Gallen),
welchen er annahm. Am 1. September
1836 verließ er Krain, um
sich an den Ort
seiner Bestimmung zu begeben. Als ihm
aber die Aussicht
sich darbot, eine Gym-
nasialprofefsur in Oesterreich zu erlan»
gen, legte er, nachdem ihm eine solche in
Zara verliehen worden war, seine Stelle
in der Schweiz um so freudiger nieder,
als ihm das politische Leben daselbst
nichts weniger als zusagte. K. kehrte
nun nach Oesterreich zurück, trat sein
Lehramt in Zara an, versah es aber nur
kurze Zeit, weil bei der Eröffnung der in
Wien begründeten Handelsakademie auf
ihn die Wahl zum Professor für Geogra»
phie und Statistik gefallen war. Ende
December 1837 kam K. nach Wien und
trat sofort seine Stelle an, welche er noch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon