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Anabl Knabl
und an das Schönste erinnert. waS ein
Martin Schön in dieser Kunstrichtung
geleistet. Von Knabl's zahlreichen Ar-
betten seien hier genannt: „Nie Krönung
Maria" , im Auftrage des Bischofs von
Paffau für die Marianische Votiv-
capelle der dortigen Domkirche; — „Nie
H. Anna und Marin" . überlebensgroße
Statuen, welche in der Münchener allge-
meinen Kunstausstellung große Bewun-
derung erregten. Besonders war es bei
der mit so übergroßem Reichthume be-
kleideten Statue der H. Anna, die Kühn«
heit der Draperie, welche von Kennern
und Laien als einzig in ihrer Art geprie-
sen wurde, wenngleich Andere daS Wag-
niß deS Künstlers in der Ausführung
anstaunend den Ausspruch thaten. K.
sei in diesem Werke an jene Grenze ge«
langt, wo, wenn ste überschritten wird.
die Caricatur anfängt. Nun aber hat der
Künstler diese Grenze nicht überschritten,
also fällt jede Besorgniß als überflüssig
weg; — eine zweite „Krönung Maria", für
den neuen Hochaltar der Münchener
Frauenkirche, zu welchem die von dem
Schnihwerke unabhängigen Malereien
Moriz von Schwind geliefert; dieses
Werk wird von Kennern als eines, daS
bisher nicht seines Gleichen habe, ge»
rühmt; — ein „HhriZtuz" und mehrere
Werke für die Kanzel der Kirche in der
Au in München; — die „Nelielz" an
der St. PeterSkirche ebenda; — ein
„Ohrisins. die Schlüsselgewalt übergebend",
mit 12 lebensgroßen Figuren; — die
„H. Afra"; — der „H. Mich" und daS
„Abendmahl", für Augsburg; — eine
„ Madonna" und ein „Stehender Christus",
für England; — die „Geburt <5hri5ti",
u. m. a. K. erhielt aus der Münchener!
Ausstellung den Preis unter jenen Pla«
stikern, welche kirchliche Gegenstände im!
Anschlüsse an die mittelalterliche Darstel- ^ lungsweise behandeln; in der That sin»
det man auch bei ihm dieselbe Tiefe des
Gefühls, dieselbe Naivität der Motive
und dieselbe individuell-charakteristische
Bestimmtheit deS Ausdruckes, aber ohne
die Härten und Ecken, ohne die knitteri«
! gen Falten und statt deffen die Gestalten
mit einem im Studium deS Alterthums
und der italienischen Meister geläuterten
Formenfmn durchgebildet.
Echo von den Alpen. Zeitschrift für Literatur,
Kunst, Wissenschaft u. s. w. (Innsbruck, 4".)
183?, Nr. 34: „Der Plastiter Joseph Knadl".
— Volts 'UNdSchührn-Zei tung (InnS-
bruck, 4".) I85X. Nr. 22 in der Beilage, und
Nr. l06: «Die Tiruler Künstler im Glas'
palast"; 1M>. Nr. 14! - „LandSmann Knabl,
Bildhauer in München"; I8V3. Nr. <57. —
Neue Münchener Zeitung l8S9. Abend-
blatt Nr. i38: „Der neue Hochaltar für die
Münchener Frauenkirche". — InnSbrucker
Tageb la t t s . ) VI. Jahrg. (l355). Nr. 37:
„Der Plastiker Ios. Knabl. Ein Beitrag zur
Voltsgeschichte". — HauSbuchfür christliche
Unterhaltung (Augsburg 1853 u. f.) Bd. I I I ,
in Oi-. Vrühl 's Aufsatz.- „Ueber christliche
Kunst und christliche Künstler der Gegenwart".
— Die Künstler aller Zeiten und Völker.
Begonnen uon Prof Fr. Mül ler , fortgesetzt
von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart l855,
Ebner u. Seubert. gr.8<>.) Bd. I I , S. 498. —
Wiener Zeitung 1860. Nr. 59 Abendblatt
sin der Münchener Eorrespondenz). — All«
gemeine Zei tung (Augsburg, 4") l«ö8
Nr. 332.
Knabl, Richard (G esch i cht s fo r.
scher, geb. zu Gratz in Steiermark
22. October 1789). Seinen Vater, der
Doctor der Rechte und MagistratSrath
war, verlor K. in seiner Jugend, jedoch
gestatteten ihm die Verhältnisse, die Stu«
dien fortzusetzen. Nachdem er daS Gym-
nasium und die philosophischen Jahr«
gange an dem damaligen Lyceum bemdet,
begann er das Studium der Theologie
und erhielt in Folge seiner auSgezeich«
neten Verwendung bereits am 29. De<
cember 4814, obwohl er noch nicht das
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon