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Fang Fang
„Tiroler Stimmen" eine ausführliche, aus Kiel
datirte Erklärung, in welcher er alle Ver»
gehen und SĂĽnden, welche er gegen die
katholische Religion in Schrift und Wort
begangen, reumüthig aufzählt und um Ver<
zeihung bittet wegen deö dadurch bereiteten
Aergernisses. Mit den Ideen des Frankfurter
religiösen Reformvereins schwört er auch die
radicalen politischen Grundsätze, die ihn früher
bis zur Majestätsbeleidigung getrieben, ab
und widerruft ernstlich alles, was er frĂĽher
namentlich in Bezug auf Schleswig-Holstein,
als Flüchtling im Winter 18«3 in Hanau
und in anderen Städten gepredigt hatte. Von
dieser politischen Apostasie wurde in der Iour»
nalistik einfach Act genommen, weiter ist der
Name L.'s verschollen. ^Fremden »Blat t
(Wiener Journal) 1864, Nr. 211. — Presse
(Wiener polit. Journal) 1863. Nr. 294; —
dieselbe 1864. Nr. 148 Abendbl.) — 12. Kar l
Lang, einen Maler dieses Namens (geb. zu
WĂĽrzburg im Jahre 1732). fĂĽhrt I . G.
Meusel in seinem „teutschen Künstler«Lm«
kon" auf. Da kein KĂĽnstler mit diesem Tauf-
namen bekannt ist, so fĂĽhren Geburtsort und
Jahr: WĂĽrzburg 1732, auf die Vermuthung,
daĂź hier eine Verwechselung mit dem berĂĽhm
ten Wiener Hofschauspieler Joseph Lange
stattgefunden habe. der zu WĂĽrzburg im Jahre
1751 geboren war. und sehr gelungene Bild»
nisse, vornehmlich von Schauspielern malte,
deren einige auch von Mansfeld gestochen
worden sind. Siehe also Joseph Lange,
S. 97. — 13. K. Lang (geb. in Böhmen),
war im Jahre 1796 Kapellmeister im 1. zu
Prag stlltionirten Artillerie»Regimente und gab
im National'Theater als Virtuos auf der
Clarinette ein Concert mit glänzendem Erfolge.
Im Jahre 1802 legte er seine Capellmeister«
stelle nieder und trat in das nämliche Regi«
ment als Unterofficier ein; diente daselbst bis
1808, worauf er im 10. Infanterie-Negimente
— heut Mazzuchelli — wieder Capellmeister
wurde. ^Dieser Uebertritt vom Capellmeister
zum Corporal und dann wieder zum Capell«
Meister, wie ihn ohne weitere Angabe Dla«
bacz erzählt, ist unerklärlich, wenn nicht
Degradation oder etwas Aehnliches als Ver«
anlassung angenommen wird.) L. hat sowohl
mehreres fĂĽr seine Musikcapelle. wie auch
mehrere Concerte und Sonaten fĂĽr sein
Instrument, die Clarinette geschrieben, die
jedoch sämmtlich Manuscript geblieben sind.
Meusel (Ioh, Georg), Teutsches Künstler«
Lerikon (Lemgo 1808, 8°.) 2. Aufl. Bd. I, S. 632. — Dlabacz (Gottfr. Ioh.), Allge-
meines historisches Künstler»Lerikon für Böh<
men und zum Theile auch für Mähren und
Schlesien (Prag 1813, kl. 4<>.) Bd. I I , Sp.179.)
14. Mathias Lang (protestantischer Theo»
log. geb. zu Oedenburg in Ungarn im
Jahre 1682, Todesjahr unbekannt). Beendete
seine theologischen Studien zu Wittenberg
und übernahm, nach seiner Heimat zurück»
gekehrt, das Predigeramt in seiner Vaterstadt,
wurde aber von demselben, da die protestan»
tischen Kirchen in Ungarn gewaltsam geschlos«
sen wurden, verdrängt. Seine theologischen
Kenntnisse, seine Beredsamkeit und sein evan-
gelischer Eifcr wurden hochgcrĂĽhmt; auch trat
er in heftig polemisirender Weise gegen die
Jesuiten auf und gab heraus: „Zwölf Schluß»
reden auf den Religionsspiegel, darin dem
wienerischen Jesuiten ?. Iacobus Keddius
zwölf PropositioneS oder Fragen allen luthe«
rischen Prädicanten gründlich und freundlich
zu beantworten vorgehalten" u. s. w. (Leip»
zig); — „H^olozia. V6i-jta.ti8, daß die zwölf
SchluĂźreden Math. Langi i noch fest stehen"
u s. w. — und „Mitleiden zu haben mit 5.
8. L'si-LQtiHuo, wegen seines zu Straubing
in Bayern . . . gedruckten I^anFii Irilinzuis
oder dreispitzigen Schlangen«Zung" u. s. w.
(ebd. 1736). Seine übrigen Schriften zählt
Ioh. Sam. Klein s^iehe die Quellen) aus»
fĂĽhrlich aus. Bemerkenswerth crscheint es. wie
der katholische Horänyi, zudem Priester der
frommen Schulen, den Protestanten und ener-
gischen Gegner der Jesuiten M. Lang in fast
begeisterter Weise lobt und ausdrĂĽcklich seine
vielen Tugenden als die Ursache seiner Ent-
fernung vomKirchenamte bezeichnet, ^H^än^l
^.iealus), Nsmoi-Ia Unusaroluiu, et ^ro-
vinoialiuill serixtiL säitis notormn (Vien-
aas 1776, 1.06^6, 8".) Ion. I I , x. 459. —
Qsviiil^s? 5D«vlH), sxsoirllsu kiLtoriks
litsratas, viroliiN sriiliitiaiib ola.roi'u.iii ua>
tious Nuuzarorurri stc. (I'i'HQool. st I^ip-
Li26 1711, 4°.) x. 226. — Klein (Johann
Samuel), Nachrichten von den Lebensumstän«
den und Schriften evangelischer Prediger in
allen Gemeinen des Königreichs Ungarn
(Leipzig und Ofen 1789. 8°.) Bd. I , S. 176
bis 184.) — 15. Matthäus Lang (Car-
oin al und Erzbischof von Salzburg,
geb. zu Augsburg 1468. gest. zu Salzburg
30. März 1540). Studirte zu Ingolstadt und
Wien Theologie, wurde wegen seiner Talente
Geheimschreiber der Kaiser Friedrich I I I .
und Max imi l ian I., welch letzterer ihn
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon