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Langer Langer
entnehmen ist, so entwickelt er eine große
Fruchtbarkeit, dabei muß bemerkt werden,
daß das Volksblatt „Hans Iörgel" von
ihm nicht allein redigirt, sondern — da
es im Dialekt geschrieben ist — ganz von
ihm ausgearbeitet ijk Bei solcher Massen«
productioti und bei dem Umstände, daß
die Bühne vor allem mit wirksamen
Stücken und das Wiener romanlesende
Leihbibliotheken«Publicum mit etwas der.
ber Kost bedient sein will, ist das Anlegen
eines ästhetischen Maßstabes an derglei-
chen Arbeiten nicht zulässig.
Die deutsche Schaubühne. Or^an für
Theater und Literatur. Nedi^irt uon Oi-.
Feodor Wehl (Dresden, tö. (5 Meinhold
und Söhne. 8".) IV. Iahrg, (t«68). 4. Heft.
S. 39. — I l lustr i r te No u ell en . Zei-
tung (Wien. 4«) Jahrgang ti>:>5. Nr. l2,
S. 93, in der Rubrik „Tie Vehme". —
Neue freie Presse (Wiener Journal)
1864. Nr. 57. und dieselbe 18«;», Nr. 207.
in den Theater-Episteln von ^miwlj uovuli.
— Sch eurer (Ludwig), ^ie Schriftsteller
Oesterreichs in Reim und Prosa auf dem
Gebiete der schönen Literatur (Wien l83«,
ZamarSki. l>".) S 673. — Die Garten»
laude. Illustrirtcs Zamilienblatt (Leipzig,
Ernst Äeil'5 Verlag, gr. 4«.) Jahrgang <«6.i,
S. 260: „Zwei Stunden unter den Todten".
Von Franz Na l lner ^in den dnsen Aufsatz
einleitenden Worten einiges über ^anger^,
— Porträt. Ein Porträt Lang er'o in ganzer
Figur, ihn mit dem Dichter Eduard Maut«
ner Arm in Ärm darstellend, brachte Berg's
„Kikeriki" t««5. Nr. «.
Langer, Iaroslaw (Neckischer Dich'
ter und Schriftsteller, geb. zu Boh>
danec in Böhmen l2. November 1806,
gest. ebenda 28. April 4846). Sein Vater
war Bürger und städtischer Einnehmer
zu Bohdanec. Die Schulen besuchte I a-
roslaw zu Königgrätz, und dort waren
es die Professoren Ch mela und K!ic.
pera, welche in der Brust des Jünglings
die Nebe für seine Muttersprache nährten.
Nachdem er im Jahre 1826 das Gym-
nasium zuKbniggrätz beendet hatte, begab er sich nach Prag, wo er das Studium
der Philosophie begann. Dort befreiin«
dete er sich mit einigen Collegen und
Gesinnungsgenossen, und fand im Ver«
kehre mit ihnen geistige Erhebung und
Nahrung für seine literarischen Neigungen.
Noch hatte er nicht das erste Jahr der
Philosophie geendet, als er bereits in
schriftstellerischen Arbeiten sich versuchte.
Aucb traf es sich für Langer so glücklich,
daß ihn damalsPalacky kennen lernte,
durch den er in das fürstlich Kin sky'sche
Haus, in welchem gerade damals Fürst
Rudolp h Ȇd.XI, S.302) durch geistige
Anregungen den Eifer der Nationalen zu
wecken begann, eingeführt wurde. P a.
lacky, der im Ki nsky'schen Archive be<
Hufs einer Familiengeschichte dieses be»
rühmten Geschlechtes arbeitete, verwen«
dete L. bei dieser Beschäftigung und blieb,
wie es sich von selbst versteht, nicht ohne
Einfluß auf Langer's geistiges Schaffen
und Streben. Um das Jahr 4829 trat
L. in der Zeitschrift des böhmischen Mu»
seums söaLopiä) zuerst mit einigen Ge<
dichten in die Oeffentlichkeit. Im folgen-
den Jahre aber gab er bereits die
„66?a?i^", d. i. Idyllen (Königgratz
1830, Pospisil), heraus, welche er mit
einem sinnigen Widmungsgedichte der
Fürstin Therese Mathilde von Thucn
und Taxis darbrachte. Auch begann er
im nämlichen Jahre in Gemeinschaft mit
Franta ^Bd. IV, S. 340) und Tomi-
öek die Herausgabe der öechischen Unter-
Haltungsschrift: „ÜsakoLlav". Nun trat
ein verhangnißvoller Moment ein in L.'s
Leben. Sein Biograph erklärt selbst, nicht '
angeben zu können, was die Ursache war,
daß 3. plötzlich die Weisung erknelt, Prag
zu verlassen. Hatte man in der Vernach«
lässigung seiner Studien odel in seiner
entschieden nationalen Richtung die Ver«
anlaffung zu seiner Ausweisung genom»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon