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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15
Page - 129 -
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Page - 129 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15

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Liechtenstein 129 Liechtenstein Anlasse — nicht verlieren mochte. Geschick« kichkeit schließt nicht gemeine Sinnesart aus, gemeine Sinnesart — Folge verwahrloster Erziehung — ist noch immer nicht todeswür« dig. Larrey selbst und General Darsenne verfügten sich zur beleidigten Fürstin nach Wien, um Rettung für den Vecurtheilten zu erbitten. Als die Fürstin erfuhr, welches Loos ihres Beleidigers gewärtia sei. der überoieß Vater von sieben unmündigen Kindern war. und von den Bittenden ihr dargestellt wurde, daß nur ihre Fürsprache den Unglücklichen retten könne, schrieb sie sogleich an den Kaiser eigenhändig „einen jener Briefe, wie ihn nur Frauen zu schreiben vermögen, wenn fie das Herz eines Mannes rühren wollen". Napo« leon erhielt den Brief, las ihn, blieb aber bei seinem ersten Ausspruche stehen. Larrey kehrte mit der trostlosen Nachricht zur Fürstin zurück, diese war entsetzt, sie fühlte es. der Rcst ihres Lebens wäre vergiftet, sie für immer unglücklich bei dem Gedanken gewesen, den Tod eines Menschen verschuldet zu haben. Und nochmals griff sie zur Feder und schrieb an Napoleon jenen Brief, dessen in den „Klsiuoireä 6s Oonsrant, p^smisr valot 6s C.ka.iudi'k 6s Napoleon", lows 4, p. 163, gedacht ist und dessen Schluß lautet: „Sire, wenn ich diese Zeilen geendet habe, kniee ich nieder vor dem Vetschemel meines Haus« altarö und bleibe liegen auf den Knieen, bis man mir sagt: Gott habe mein Flehen erhört und das Herz Euer Majestät erweicht". Auf diesen Brief begnadigte der Kaiser den Schul« digen, machte es adcr zur ausdrücklichen Be« dingung, daß er zu den Füßen der Fürstin ihre Verzeihung erstehen sollte. Dieser Vor- fall wurde erst in neuerer Zeit ganz umstand» lich erzählt und in mehreren Blattern unter verschiedenen Titeln, z. B.: in der Consti« tut ioncl len österreichischen Zeitung 1i>«2. Nr. 491; in der Sch lesischen Zeitung 1862. Nr. 303, unter dem Titel: „ In Hüteldorf 180V"; im U nter h altu n g s« blatt des bad ischen Beod achters 1864, Nr. 69, unter dem Titel: „Aus dem Jahre 1809"; im Nikolsburaer Wochenblatt 1864. Nr. 4. am bezeichnendsten unter dem Titel: „Napoleon und die Fürstin Liechten- stein" abgedruckt. — 37. Kar l , der erste Fürst (geb. 136U, gest. 12. Februar 1627). ein Sohn H artma n n's ss. d. S. 124. Nr. 23) aus dessen Ehe mit Anna MariaGräfin Ortenburg. In lutherischen Glauben aufgezogen, trat er später zum katholischen über. Er diente unter v. Wurzbach, biogr. Lerikon. XV. Rudolph I I . . Math ias und Feroi» nand I I . Rudolph machte ihn zum 3an« deshauptmann in Mähren. Kar l diente wider die Türken, setzte als Oberfeldherr dem weiteren Vordringen BocSkay's ein Ziel und schloß am 23. Juni 1606 mit seinem Bevollmächtigten, dem nachmaligen Palatin Stephan I l lssbäzy sBd. X, S. 196 Nr. 6^ den Frieden. Bei den Bemühungen Mathias ' , seinen Bruder Rudolph I I . zur Abtretung Ungarns zu bestimmen, war Kar l vielfach thätig, stellte auf eigene Kosten ein Regiment auf uno führte es dem Erzher» zöge Mathias nach Ungarn zu. Er erhielt für die aus diesem Anlasse vorgestreckten Sum- men das Fürstenthum Troppau in Schlesien zum Pfande, welches er später erblich an sich brachte. Als die protestantischen Stände Oesterreichs zu Horn sich versammelt hatten, war es seine Beredsamkeit, die den blutigen Ausgang verhinderte. Zu Anbeginn, der böh» mischen Unruhen gerieth er in Mähren, auf einer Streifung begriffen, in tue Gefangen« schaft der Böhmen, machte sich aber wieder frei und begab sich zur kaiserlichen, von Bucquoy befehligten Armee, und war mit seinem Bruder Mar eine Säule in jenen Tagen der Noth bei Stammersdorf, an der Taborbrücke und bei Langenlois und Roko- czan. Nachdem die kaiserliche Sache den Sieg gewann — an dem er. da er wider die Be« denken des Bayernherzogs Mar und Wal. lenstein's. vereint mit T i l l y auf raschen Angriff Prags drang, nicht unwesentlichen Antheil hatte — bestellte ihn der Kaiser zum Statthalter von Böhmen und zum Vorstande des Untersuchungs« und Strafgerichtes wider die Rebellen, welches am 8. Juni 162 l sein blutiges Ende erreichte. Im folgenden Jahre uerkündete er im Namen des Kaisers den Gcneralpardon. ferner das kaiserliche Edict. welchem zufolge die lutherischen Theologen Prag zu verlassen und die Bürgerschaft PragS an Stelle lutherischer Rathsherren katholische annehmen mußte. Auch wurde in jenen Tagen die Prager Universität den Jesuiten wieder eingeräumt. Nachdem zu dieser Zeit der Mark» graf Johann von B randenburg in die Reichsacht erklärt und ihm das Fürsten« thum Iägerndorf ungeachtet der entschiedenen Einwendungen des drandenbmgischen Ge< sammthauses abgenommen wurde, schenkte Ferdinand I I . dieses Fürstenthum, mit Ausnahme der Herrschaften Oderberg, Beuthen und Tarnowitz. dem sch l^i im Jahre 1606 zur . 22. Jänner 1866.) 9
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Volume 15
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Leon-Lomeni
Volume
15
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1866
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
499
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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