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Liechtenstein 145 Liechtenstein
Deva 4000 Mann mit 24 Geschützen,
bei Karansebes 3000 Mann mit 36 Ge-
schützen, im Ganzen 8200 Mann mit
136 Geschützen, zur unbedingten Capi«
tulation gezwungen wurden. I n der
437. Promotion (vom 26. März 4830)
wurde der Fürst für sein ausgezeichnetes
Verhalten im ungarischen Feldzuge mit
dem Ritterkreuze des Maria Theresien<
Ordens ausgezeichnet. Der Fürst, der sich
als besonders tüchtiger Reitergeneral be»
währt, wurde nach eingetretenem Frieden
zum Commandanten des Cavalleriecorps
und am 27. November 1839 zum General«
Cavallerie«Inspector ernannt. Als das
kais. Patent vom 3. März 1860 eine Ver-
stäckung des Reichsrathes durch außeror-
dentliche Reichsrathe anordnete, wurde
auch der Fürst Franz als lebenslänglicher
Reichsrath in denselben, und als spater
ein Herren« und Abgeordnetenhaus ge>
bildet wurden, mit Allerh. Handschreiben
vom 18. April 1861 als Mitglied auf
Lebensdauer in das Herrenhaus berufen.
Im verstärkten Reichsrathe ergriff der
Fürst bei einigen Gelegenheiten das
Wort, und als in der 8. Sitzung
(11. September 1860) die Frage wegen
Verwendung des Militärs zu öffenlichen
Arbeiten, wie Maager sie beantragt
hatte, verhandelt wurde, stellte der Fürst,
der sich entschieden gegen eine solcke Ver-
wendung aussprach, zur Bekräftigung
seiner Ansicht an Maager die Frage:
„Ob er (Maager) oder ich (der Fürst)
wenn wir in dem Falle wären, ebenso
gern den Schubkarren wie die Muskete
zur Hand nehmen würden?" In der
19. Sitzung (vom 26. September 1860)
aber. in welcher er dem Majoritätsantrage
beistimmte ^zum Verständniß der Si»
tuation wird, um Wiederholungen zu
vermeiden, auf die Biographie des Dr.
Franz Hein. Bd. V I I I , S. 213. ge-
v. Wurzbach, biogr. Lerikun. XV. sGel wiesen^, sprach er die namentlich im Hin«
blicke auf die heutigen Verhältnisse sIän«
ner 1866) denkwürdigen Worte: „ Im
Minoritätsantrage sehe ich eine Farbe,
welche mir durch die Rede eines der
Herren Neichsräthe klar geworden ist,
— diese Farbe ist nicht die meinige —
ich kann daher der Minorität nicht bei«
stimmen. Ich finde auch eine Vereini«
gung der Majorität mit der Minorität
gerade aus dieser Rücksicht schwer denk-
bar, so sehr ich sie auch wünschen würde.
In der Idee eines Parlaments, eines
österreichischen Parlaments, im neuen
Schnitte, sehe ich aber eine Wiederholung
des Thucmdaucs von Babylon. Wir haben
ihn schon einmal erlebt, und die Jahre
1848—1831 waren uns Beweise für
die Nnhaltbarkeit eines solchen Gebäudes.
Es würde gewiß gleich dem ersten
Thurmbau von Babel nicht ausgebaut
werden und einstürzen." Außer dem
Maria Theresien« besitzt der Fürst öster»
reichischer Seits noch den Leopold^Orden
und den Orden der eisernen Krone
1. Classe; vom Auslande den russischen
Alexander Newsky. Orden und den
Annen-Orden 2. Classe, beide in Brillan-
ten, außerdem noch andere russische Aus»
zeichmmgen' das Groß>OfsicierSkceuz der
französischen Ehrenlegion und Orden von
Hannover, Sardinien u. A.; auch ist der
Fürst seit 1849 Inhaber des 9. Huszaren.-
Regiments. Seit 3. Juni 1841 mit
Jul ie gebornen Gräsin Potocka ver«
malt, stammen aus dieser Ehe Fürst
Alfred (geb. 11. Juni 1842). Fürst
Alois (geb. 18. November 1846), Fürst
Heinrich (geb. 16. November 1833).
Eine Tochter, Prinzessin Jose pH ine
(geb. 22. April 1844). ist bereits im
Jahre 1836 gestorben.
Oesterreichische il lustrirre Zeitung
(Wlen. 40.) IV. Jahrgang (1834). Nr. 22s:
r. 24. Jänner 1«66.) 10
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon