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künfte hat. Sie liegt im Monde, an der West,
seite des Meeres der Heiterkeit, mitten zwischen
dem Vitruv und Lemonnier, senkrecht unter
Posidonius. Die ganze Besitzung, die fortan
unsern Namen trägt, ist mitten unter alten
ausgebrannten Vulkanen und wird daher auch
für meine dort lebenden Unterthanen wahr»
scheinlich weder angenehm noch einträglich
sein. Helfe ihnen Gott!" — Bis 1807 hatte
sich 3. Joseph Samuel genannt und
nahm bald nach seinem Amtsantritte (in
Krakau) den Namen „Joseph Johann" an.
Zugleich änderte er seinen Zunamen, der ur>
sprünglich Lyt t rof f geschrieben wurde, zuerst
in L i t t rof f . endlich in L i t t row um. —
Von seinen Söhnen trat Franz (geb. zu
Wien 182l) als Cadet in das Tiroler Jäger'
Regiment ein, wurde in demselben nach vier<
jähriger Dienstzeit Officier, kam dann als
Oberlieutenant in das Infanterie «Regiment
Nr. 14, wurde von da in gleicher Eigenschaft
in den General'Quartiermeisterstab übersetzt,
bei welchem er stufenweise zum Major und
am 21. April 1661 zum Oberstlieutenant vor-
rückte, als welcher er zur Zeit Chef des Gene«
ral'Quartiermoisterstabeö beim 7. Armeecorps
ist, das sein Hauptquartier in Padua hat. L.
hatte an den Feldzügen der Jahre 1848, 1849
und 1859 in Italien theilgenommen und für
sein bei der Belagerung von Osoppo im Jahre
1848, während des Feldzuges 1849 und bei
dem Ueberfalle bei Cauallino bewiesenes aus-
gezeichnetes Verhalten das Militär-Verdienst«
kreuz erhalten. Für seine brave Haltung in
der Schlacht bei Solferino und in den dersel»
ben vorangegangenen Gefechten wurde er mit
dem Orden der eisernen Krone 3. Claffe aus-
gezeichnet. Dieser Verleihung folgte den Sta«
tuten gemäß mit Diplom vom 18. Jänner
1861 die Erhebung in den erbländischen Nit<
terstand. ^DaS Wappen ist daS seines Vaters
geblieben, nur der Helmschmuck hat eine Ver»
anderung erfahren, statt eines Helms ruhen
nun zwei Helme auf dem Schilde; auf der
Krone des rechten erhebt sich die silbern» und
roth gelheilte Lilie des Wappenschildes; aus
der Krone deS linken Helms wachsen drei
wallende Straußenfedern, eine silberne zwi<
schen rothen. Die Helmdecken sind beider-
seits, wie im ursprünglichen Wappen, roth,
mit Silber belegt.)
Littrow, Karl Ludwig Edler von
(Astronom, geb. zu Kasan 18. Juli
1811). Der älteste Sohn deS berühmten Astronomen Joseph Johann von 3.
Erhielt im Wernhause unter deS Vaters
unmittelbarer Leitung die Erziehung
und zeigte frühzeitig die Talente und
Neigungen desselben, so daß er ihm schon
seit 1831, damals erst 20 Jahre alt, bei
seinen Arbeiten als Gehilfe zur Seite
stand. Er trat auch bei der kaiserlichen
Sternwarte in Wien in Dienste und
wurde im Jahre 1342, nach des Vaters
am 30. November 1841) erfolgten
Tode deffen Nachfolger als Director der
Wiener Sternwarte und Professor der
Astronomie an der Wiener Hochschule.
Frühzeitig betrat L. m seinem Fache das
schriftstellerische Gebiet, indem er im
Jahre 1834. anläßlich des im Jahre
1833 erscheinenden Halley'schen Kome«
ten, die Schrift: „Neitrage zu einer Mana-
graphie des Mleq'Zchen Kamelen" (Wien, 8".,
mit 2 Taf.) herausgab; nun folgte
„P. HeN'Z Ueise nach Ä5ardae und seine Ne-
llbstchttmg de°l Venu^Dmchgangs uun 5769"
(ebd. 1833, 8".), es war nämlich 3it-
trow gelungen, das Originaltagebuch
des Astronomen Hel l ^Bd. VIl, S. 2631,
der im Jahre 1769 im nördlichen Läpp.
land zu Wardoe den Vorübergang der
Venus vor der Sonne beobachtet hatte,
aufzufinden. Durch die Veröffentlichung
der Beobachtungen Hell'S aus dem
obgenannten Tagebuche wurde der be«
rühmte Astronom Encke zu einer Ver-
befserung seiner früheren Bestimmung
des mittleren Halbmessers der Erdbahn
veranlaßt. Die übrigen Schriften Lit«
trow's sind: „Zbri25 einer Geschichte der
KHtrllNümie im Anlange des 19. Jahrhunderts"
(1833, 80.), eine deutsche Bearbeitung
der englischen Schrift von A i r y ; —
„NüZ EllpllSillp ant dem St. SteplMSthnrme zu
Men. Gin Instrument, durch das die Glimm-
mächtrr in den Stand gesetzt werden, den Ort
einer FenerZbrunZt LtetZ, bei Gag mie bei Nacht,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon