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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15
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Page - 459 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15

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Loger 439 Loger die Heimat und begann als Schauspieler das unstäte Wanderleben. Bald wie> der kehrte er nach Wien zurück und brachte im Iosephstadter Theater sein Lebensbild „Treffkönig oder Spieler und Todtengräber", zur Aufführung. Ein wahres Sensationsstück, erlebte es über hundert Aufführungen und wurde über« dieß auf den meisten auswärtigen Buh» nen gegeben. Mißhelligkeiten und Kran» kungen aller Art. ob selbstverschuldet, ob durch seine Widersacher ihm bereitet, ist schwer zu bestimmen, bewogen ihn, Wien von neuem zu verlassen und nun wirkte er als Darsteller komischer Charak- tere eine lange Reihe von Jahren auf verschiedenen Provinzbühnen, wie Linz. Pesth, Brunn, Zemberg u.U., gastirte auch mitunter im Theater an der Wien mi: wechselndem Erfolge. I m I . 1848 kehrte er für längere Zeit nach Wien zurück, wo er in diesem denkwürdigen Jahre für mehrere Journale, wie es heißt auch für die damals neu entstandene „Presse". mitBestimmtheit für den„Oester. reichischen Courier", wie Ad. Bäuerle den 41. Jahrgang seiner „Theater-Zei- tung" umgetauft hatte, arbeitete. Eine darin enthaltene Folge von satyrisch.poli- tiscl>en Aufsätzen, welche den Titel führte: „Der lachende Demokrit auf einer Iour« nalistenbauk im Reichstage", ist aus sei. ner Feder. Die oft matten Wortwitze dieser Aufsätze werden mitunter von zu» treffenden Bemerkungen über die., hama- ligen Zustande, wo alles aus Rand und Band ging, begleitet. Im Jahre 1830 bewarb er sich um Mitarbeiter des von dem österreichischen Lloyd in's Leben ge« rufenen „Familienbuches" und es schien, als wäre er mit dessen Redaction betraut, später jedoch stellte sich heraus, daß dieß nicht der Fall war. Im Jahre 1833 nahm er von der Administration des Lemberger deutschen Theaters den Antrag zur Uebernahme der technischen Direction an, gab aber nach kurzer Zeit diese Stelle wieder auf. Er kehrte nun nach Wien zurück und nahm daselbst seinen bleiben« den Aufenthalt. Schon im Jahre 1348 war er einige Zeit Mitredacteur der litho- graphirten „Oesterreichischen Correspon« denz". wieder wollte es 3. auf journali- stischem Gebiete versuchen und begn'mdete im October 1833 die Wochenschrift „Der Teufel in Wien" — eine Gattung „Hans Iörgel" im Frack — ein Blatt, dessen nicht sehr harmloser Charakter für einige Zeit seine größere Verbreitung begün« stigte; allmälig aber minderte sich sein Lesekreis und wurde zuletzt so klein, daß es wegen Mangel an Theilnahme zu erscheinen aufhören mußte. Im Jahre 1858 rief er ein Witzblatt, das den Titel „Tritsch-Tratsch" führte, in's Leben, aber auch dieses brachte es nicht über den zweiten Jahrgang. I m Jahre 1860 er» öffnete er die Singspielhalle und begrün» dete damit ein Unternehmen, das tüchtig geleitet — wie ein spateres noch heute blühendes ähnliches Unternehmen beweist — dauernden Bestand versprach. Auch führte er das Unternehmen im ersten Jahre mit entschiedenem Glücke, allein auch hier ereilte ihn sein verhängnisvolles Schicksal, das ihn immer wieder Neues in's Leben rufen, aber nichts lange fort- setzen ließ. Die Singspielhalle stellte ihre Vorstellungen ein und 3. gerieth in eine kümmerliche Jage. Mit Familie be» lastet, von pecuniären Sorgen gedrückt, suchte 3. ein Unterkommen auf einer der Wiener Bühnen. Wenige Tage vor sei« nem Tode, als eben die Nachricht über das von Foucaul t in Paris vorgeschla» gene neue Theater-Decorationssystem die Runde durch die Journale machte, trat L. mit einer Mittheilung vor das Publi-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Volume 15
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Leon-Lomeni
Volume
15
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1866
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
499
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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