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Cavalleriebedeckung an und schlug sie in
die Flucht; auf diese Weise gerieth ein
groĂer Theil des preuĂischen Artillerie»
parkes in die Gewalt der Russen. Eine
nicht minder schöne Waffenthat voll«
fĂŒhrte er im fĂŒnften Feldzuge in der
Schlacht bei Landshut (23. Juni 1760).
Zuerst hieb er mit seiner Schwadron in
ein preuĂisckes Regiment ein, zersprengte
und Vernicktete es dann gÀnzlich und
eroberte mit eigener Hand die silbernen
Pauken des aufgeriebenen Regiments.
SpÀter, aber am nÀmlichen Tage, tirail»
lirte er mit seinen ganz in eine PlÀnkler»
kette aufgelösten Dragonern rechrs von
einer preuĂischen Colonne, welche aus
vier Bataillonen bestand und sich lang»
sam zurĂŒckzog. Links von dieser Colonne
eilten vier Grenadier-Compagnien der»
bei, um die PreuĂen anzugreifen. Diese
VorrĂŒckung der Grenadiere geschah in
der Tiefe und wurde, da die FĂŒhrer nicht
wuĂten, auf welchem Punkte die PreuĂen
am besten anzugreifen wÀren, mit
Schwanken und Unsicherheit ausgefĂŒhrt.
Als Looz dieĂ gewahr wurde, eilte er
ganz allein um die feindlichen Bataillone
herum zu den Grenadieren, zeigte ihnen
die Marschrichtung, um auf die Mitte des
Feindes zu treffen, sprengte dann zu sei.
nen Leuten zurĂŒck, sammelte davon so
viele als ihm möglich war und atlaquirte
die PreuĂen in demselben Augenblicke,
als unsere Grenadiere auf der Hohe er-
schienen. Die PreuĂen machten Halt und
empfingen auf beiden Seiten die angrei.
senden Oesterreicher mit einer General-
Decharge. Nun schwenkten die Grena-
diere ihre Gewehre um. zogen die SĂ€bel
und brachen in das Centrum der PreuĂen,
wÀhrend Looz mit seinen Dragonern
in das Pilanische Bataillon eingedrungen
wĂŒr und mit eigener Hand eine Fahne
eroberte. Die bestĂŒrzten preuĂischen taillone warfen die Gewehre weg und
gaben sich gefangen. Indem der Graf
fĂŒr sein ausgezeichnetes Verhalten schon
im Jahre 4764 von der Kaiserin auĂer
der Tour zum Major befördert worden
war, wurde er noch in Anerkennung sei«
ner Waffenthaten 4n der 7. Promotion
(vom 30. April 1762) mit dem Ritter«
kreuze des Maria Theresien>Ordens auS«
gezeichnet. 3. blieb bis zur Beendigung
des Krieges in ActivitÀt, nach dem
Hubertsburger Frieden (4a. Februar
1763) verlieà er aber die MilitÀrdienste,
50g sich auf sein Gut Ellenhausen in
Hessen zurĂŒck, wo er noch vier Decennien
verlebte. Die neue militÀrische Zeitschrift,
welche aus Originalacten die oberwÀhn«
ten Waffenthaten des Grafen berichtet,
bemerkt auch. âdaĂ ihn Loudon mit
seiner Freundschaft beehrte".
Neue militÀrische Zeitschrift (Wien,
StrauĂ. 8".) Jahrg. iö l l . Bd. I I I , Heft 8,
S. 76.- âKriegsscenen. Nr. VI". â Hirten»
s'eld (I.), Der MilitÀr-Maria Therrsien'Orden
und seine Mitglieder (Wien 1857, Staats,
druckerei, gr. 8".) S. 447 u. 1730.
kopllcki, Hyacinth Augustin (Erz.
priester an der Marienkirche zu Kiakau,
geboren ebenda um das Jahr 1690,
gest. ebenda 42. Juli 4761). Enstammt
einer reichen Patrizierfamilie der Stadt
Krakau. Die Studien machte er anfÀng»
lich in seiner Vaterstadt, wo er auch an
der Krakauer Hochschule, erst 17 Jahre
alt. die philosophische DoctorwĂŒrde er«
langte. Da er um diese Zeit die im Ge-
fchmack â oder richtiger Ungeschmack â
derselben gehaltene panegyrische Schrift:
â^ ,a.n7-6<5 ^po^'nlln's" (Tr2.k2.u. 4707,
l'oi.) herausgab so ist aus diesem Um»
stĂ€nde zu schlieĂen, daĂ er im Anfang
des letzten Decenniums des 17. Iahrhun.
derts geboren worden. Zur Fortsetzung
seiner Studien ging er nun nach Italien,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon