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Lubomirski Lubomirski
sckeidenden Sieg bei Cudno über den russi«
schen General Schere metev und den Kosa«
tenhetman Chmielnicki, in Folge dessen
die Kosaken für längere Zeit unter polnische
Oberherrlichkeit gerietben. Nun nahmen die
Verhandlungen wegen der Königswahl L.'s
ganze Thätigkeit in Anspruch, aus diesem
Anlasse überwarf er sich mit der Königin
Mar ia Ludovica. der es dagegen ge<
lang. eine stattliche Partei gegen Lubo-
mirski aufzubringen. Aber auck 3. war
seinerseits nicht müßig geblieben, hatte das
polnische und lithauische Heer dem Könige
abhold gemacht, mii dem Adel Vcrabredun«
gen getroffen, daß bei Lebzeiten des Königs
von einer eventuellen Königswahl nicht ver-
handelt werden dürfe, sich schließlich geweigert
dei dem noch dauernden Kriege gegen die
Russen mit dem Könige in's Feld zu ziehen.
Mit dieser letzten Weigerung hatte sich 3.
selbst das Urtheil gesprochen, er wurde des
Landesverrathes und Aufruhrs beschuldigt,
aller seiner Würden, Aemter und Güter ver»
lustig und rettete sich durch die Flucht nach
Breslau. wo er sich unter den Schutz des
Kaisers Leopold gestellt, der ihm diesen
auch gewährte; denn als der König von Polen
seine Entfernung aus Breslau verlangte,
wurde ihm diese von dem Kaiser verweigert.
DieseS Geschick hatte ihm auch im eigenen
Lande die allgemeinen Sympathien zugewen»
det. Auf dem Reichstage zu Posen im Jahre
1663 traten die Stände auf seine Seite; er
selbst erklärte sich in einem im Juni g. I .
gedruckten Manifeste für unschuldig, ein
Theil der Kronarmee trat im Lager bei
Lemberg zn ihm über und erklärte ihn
zu ihrem General, worauf er auf ihren
Fähnlein auf einer Seite die Worte 8oli
8.s3i 8a.w8, auf der anderen drei X mit
den Worten Orux male couLuIsuttbus et
a,äminiLti-2QÜdu5 setzen ließ. Nun nahm
der Parteikrieg zwischen König und seinen
Magnaten seinen Anfang und wurde mit
wechselndem Glücke geführt, bis nach Nieder«
lagen und Siegen von beiden Seiten Fric-
densverhandlungen angebahnt wurden, wobei
jedoch der König verlangte, daß während der
Dauer derselben 3. sich außer Landes auf»
halten müsse. In dieser Periode ereilte den
Fürsten der Tod in Breslau. Der Fürst war
erst 5l Jahre alt. Man sprach, daß ihm
Gift beigebracht worden sei. Von Kaiser
Ferdinand I I . war Georg Sebastian
in den Reichsfürsten stand erhoben worden und durch Annabme dieser Würde, um die
er auch nicht die königl Bewilligung ange.
sucht, hatte L. sich im eigenen Lande nahm»
hafte Feinde gemacht. Lubomirski 'S gan«
zer Charakter und Auftreten gegen seinen
König boten dankbaren Stoff zu dramatischer
Behandlung und Szajnocha, Odyniec,
Szujsk i ließen sich denselben nicht entgehen,
ihn übrigens in erhabenster Weise, wie ihn
seiner Zeit Kochowski. Pasek und in
neuester Koronowicz geschildert, erfassend.
Einer seiner Biographen, minder befangen von
3 ubomirski'S Widerstand gegen dieKönigs-
macht, bemerkt über ihn. daß er um nichts
besser war als seiner Zeit Z ebrzyoo wski.
der unter Anderem durch seine auf einer
Versammlung der Reichsstande zu Proszo«
wice, einem Städtchen in der Nähe Krakaus,
den Jesuiten gegebene Antwort bemerkens»
werth ist. Die Jesuiten verlangten nämlich
die Erlaubniß, in Krakau ein? Lehranstalt er<
öffnen zu dürfen und brachten unter ande«
ren Gründen auch den vor: Daß sie Landes«
adel. Landesblut seien. Zeorzydow Ski er-
wiederte darauf: „Wenn aber das Blut ver>
dorben. muß man es abzapfen", eine Redens»
art, die noch heute in Polen gang und gäbe.
Alle diese polnischen Magnaten und so auch
Lubomirski hatten ohne Zweifel und nicht
selten ganz ehrenwerthe Absichten, aber diese
waren nicht aus den Staat gerichtet, nicht
zum Frommen dcS eigenen Vaterlandes ge-
faßt und in's Werk gesetzt; sie hatten dabei
nur sich und ein Genügen ihrem unbändigen
Stolze im Auge, unbekümmert ob, wie es
zuletzt auch geschah, darüber das arme Vater-
land zu Grunde ging. ^nua l i un i I>olo»
uias ad l»diru V laä iL la i IV. olimaotsr
Famuli sori^tois V62L25i2.no H Xoctiav
koe l io^äk i ^nuo cd. 1683 (Oacovjze,
8oli6äe1, ?nl.). — Desselben 6lim»ot6r 20-
auuäuL, dtzll». sustieuw, i'lkUL^IvkuicuiQ,
2QQUH1 166! eonriQSUH (iliiä. l688). —
x. Vincis!. i?19—1?3l,
latolik «li I^sopoläo Ossals odo
1o 0020 piu. mLmaräbiü 6uoe62Lü i
äai 1636 «iuo ai t6?0 (Vieuna 1670—1674,
^oi.). _- Großes vollständiges (söge«
ncmntes Zedler'sches) Universal-Leri«
ton (Halle uno Leipzig, Johann Heinrich
Zedler, kl. Fol.) Vd. XVI I I , Sp. 625. —
Allgemeines historisches Le r i to«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon