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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 111 -
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Seite - 111 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Lubomirski Lubomirski sckeidenden Sieg bei Cudno über den russi« schen General Schere metev und den Kosa« tenhetman Chmielnicki, in Folge dessen die Kosaken für längere Zeit unter polnische Oberherrlichkeit gerietben. Nun nahmen die Verhandlungen wegen der Königswahl L.'s ganze Thätigkeit in Anspruch, aus diesem Anlasse überwarf er sich mit der Königin Mar ia Ludovica. der es dagegen ge< lang. eine stattliche Partei gegen Lubo- mirski aufzubringen. Aber auck 3. war seinerseits nicht müßig geblieben, hatte das polnische und lithauische Heer dem Könige abhold gemacht, mii dem Adel Vcrabredun« gen getroffen, daß bei Lebzeiten des Königs von einer eventuellen Königswahl nicht ver- handelt werden dürfe, sich schließlich geweigert dei dem noch dauernden Kriege gegen die Russen mit dem Könige in's Feld zu ziehen. Mit dieser letzten Weigerung hatte sich 3. selbst das Urtheil gesprochen, er wurde des Landesverrathes und Aufruhrs beschuldigt, aller seiner Würden, Aemter und Güter ver» lustig und rettete sich durch die Flucht nach Breslau. wo er sich unter den Schutz des Kaisers Leopold gestellt, der ihm diesen auch gewährte; denn als der König von Polen seine Entfernung aus Breslau verlangte, wurde ihm diese von dem Kaiser verweigert. DieseS Geschick hatte ihm auch im eigenen Lande die allgemeinen Sympathien zugewen» det. Auf dem Reichstage zu Posen im Jahre 1663 traten die Stände auf seine Seite; er selbst erklärte sich in einem im Juni g. I . gedruckten Manifeste für unschuldig, ein Theil der Kronarmee trat im Lager bei Lemberg zn ihm über und erklärte ihn zu ihrem General, worauf er auf ihren Fähnlein auf einer Seite die Worte 8oli 8.s3i 8a.w8, auf der anderen drei X mit den Worten Orux male couLuIsuttbus et a,äminiLti-2QÜdu5 setzen ließ. Nun nahm der Parteikrieg zwischen König und seinen Magnaten seinen Anfang und wurde mit wechselndem Glücke geführt, bis nach Nieder« lagen und Siegen von beiden Seiten Fric- densverhandlungen angebahnt wurden, wobei jedoch der König verlangte, daß während der Dauer derselben 3. sich außer Landes auf» halten müsse. In dieser Periode ereilte den Fürsten der Tod in Breslau. Der Fürst war erst 5l Jahre alt. Man sprach, daß ihm Gift beigebracht worden sei. Von Kaiser Ferdinand I I . war Georg Sebastian in den Reichsfürsten stand erhoben worden und durch Annabme dieser Würde, um die er auch nicht die königl Bewilligung ange. sucht, hatte L. sich im eigenen Lande nahm» hafte Feinde gemacht. Lubomirski 'S gan« zer Charakter und Auftreten gegen seinen König boten dankbaren Stoff zu dramatischer Behandlung und Szajnocha, Odyniec, Szujsk i ließen sich denselben nicht entgehen, ihn übrigens in erhabenster Weise, wie ihn seiner Zeit Kochowski. Pasek und in neuester Koronowicz geschildert, erfassend. Einer seiner Biographen, minder befangen von 3 ubomirski'S Widerstand gegen dieKönigs- macht, bemerkt über ihn. daß er um nichts besser war als seiner Zeit Z ebrzyoo wski. der unter Anderem durch seine auf einer Versammlung der Reichsstande zu Proszo« wice, einem Städtchen in der Nähe Krakaus, den Jesuiten gegebene Antwort bemerkens» werth ist. Die Jesuiten verlangten nämlich die Erlaubniß, in Krakau ein? Lehranstalt er< öffnen zu dürfen und brachten unter ande« ren Gründen auch den vor: Daß sie Landes« adel. Landesblut seien. Zeorzydow Ski er- wiederte darauf: „Wenn aber das Blut ver> dorben. muß man es abzapfen", eine Redens» art, die noch heute in Polen gang und gäbe. Alle diese polnischen Magnaten und so auch Lubomirski hatten ohne Zweifel und nicht selten ganz ehrenwerthe Absichten, aber diese waren nicht aus den Staat gerichtet, nicht zum Frommen dcS eigenen Vaterlandes ge- faßt und in's Werk gesetzt; sie hatten dabei nur sich und ein Genügen ihrem unbändigen Stolze im Auge, unbekümmert ob, wie es zuletzt auch geschah, darüber das arme Vater- land zu Grunde ging. ^nua l i un i I>olo» uias ad l»diru V laä iL la i IV. olimaotsr Famuli sori^tois V62L25i2.no H Xoctiav koe l io^äk i ^nuo cd. 1683 (Oacovjze, 8oli6äe1, ?nl.). — Desselben 6lim»ot6r 20- auuäuL, dtzll». sustieuw, i'lkUL^IvkuicuiQ, 2QQUH1 166! eonriQSUH (iliiä. l688). — x. Vincis!. i?19—1?3l, latolik «li I^sopoläo Ossals odo 1o 0020 piu. mLmaräbiü 6uoe62Lü i äai 1636 «iuo ai t6?0 (Vieuna 1670—1674, ^oi.). _- Großes vollständiges (söge« ncmntes Zedler'sches) Universal-Leri« ton (Halle uno Leipzig, Johann Heinrich Zedler, kl. Fol.) Vd. XVI I I , Sp. 625. — Allgemeines historisches Le r i to«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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