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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16
Page - 182 -
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Page - 182 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16

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482 Zeitschrift für Wissenschaft und Leben. Von Abraham Geiger. IV. Jahrg. (1866), 4.Heft: „Luzzatto". — Illustrirte Monat, hefte für die gesammten Interessen des Iu- denthums (Wien. Lex. 8°.) I I . Bd. (1863), S. 182: „Zuzzatto", von Dr. Alois Müller. — II Lsmpo (polit. Triester Blatt) 1863, No. 233: ^,8. v. s.U22atto, oomuiSNora,- 2iouo". — Presse (Wiener polit. Blatt) 1863, Localanzeiger, Nr. 277 Daselbst wird LuzZatto statt Samuel David irrig Abraham genannt und statt des 29. Sep> tember 1863 ebenso irrig der 30. September als sein Todestag angegeben). — Porträte. Holzschnitt, geschn. von ^.. X., mit dem Facsi» mile der Unterschrift 8. v . k. auf S. 184 der „Illustrirten Monathefte für die gesamm- ten Interessen des Iudenthums"; — ein Por» irät von Luzzatto ist auch besonders als Lithographie erschienen und wurde dann als Holzschnitt in drr in Pesth erschienenen „Allge. meinen illustrirten Zeitung des Iudenthums" von Joseph Bärmann reproducirt. I. Zur Geschichte und Vencalagie der Familie LuMtto. DieIuzzatto sind eine alte israe» litische Familie, welche seit vier Iahrhunder« ten, also seit 1430, in Venedig eristirt: denn der Rabbiner Venedigs, Simon Luzzatto l^S. 183. Nr. 8^ z, schreibt in seiner Widmung des Sokrates, welche Schrift er im Jahre 1651 dem Dogen und Senate von Venedig Zueignet, „daß er unter diesem glücklichen Himmelsstrich und glorreichen Staate geboren sei. gleichwie seine Vorfahren schon durch zwei Jahrhunderte". Neuerlicher Ueberlieferung zu« folge ist der Ursprung der Familie aus der Lausitz, welches Land in lateinischer Sprache I^satia heißt. Demgemäß würde man daher richtiger Lusato schreiben; doch schon im Jahre 1638 schrieb sich der oberwähnte S i . mon-. Luzzatto mit zwei z und zwei t, und diese Orthographie wird allgemein von der Familie befolgt, nur einige wenige schrei» ben sich mit i: Luzzatti. Die Stadt Vene< dig, vermuthlich der erste Sitz der Luzz atto. hatte durch mehrere Jahrhunderte eine Syna. goge, die Luzzatto«Zchule genannt, welche ohne Zweifel von den alten Luzzatto's in einem Hause, das ihnen gehörte, gegründet wurde. Von Venedig breitete sich die Familie immer weiter aus und es siedelte sich ein Zweig in San Daniel in Friaul, ein anderer in Novigo, ein dritter und so fort in Padua, Görz und in Trieft an, von wo sie in neue« rer Zeit auch in anderen Städten des Kaiser« staates erscheinen. Die Familie zählt unge- wöhnliche Capacitäten auf philosophischem, philologischem und jüdisch>theologischem Ge» biete; es sind selbstständige scharfsinnige Den» ker. die nach einer Seite reformirend in das Iudenthum greifen, andererseits den Wust und Staub entfernen, der sich im Laufe fana- tischer, von Glaubensdogmen befangener Jahr- hunderte um dasselbe gelegt und dessen Bild theils getrübt, theils ganz verhüllt hat. Ein- zelner , besonders hervorragender Sproßen dieser berühmten Iudenfamilie sei im Folgen- den in Kürze gedacht. Da auch die Juden ihren Adel haben, der nicht selten weit in die Jahrhunderte zurückreicht, und bei denselben ebenfalls ein Wappen üblich ist. so sei hier bemerkt, daß die Luzzatto drei Sterne,, einen Halbmond, einen Hahn und eine Ger» stenähre im Wappen führen. II. Veluerkeuswerthe Mitglieder der Familie LllMlto. l. Abraham. Ein Sohn des Sa» lomon L. Sa lomon, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebte, übersie» delte von San Daniel in Friaul, wo ein Zweig der Luzzatto schon seit längerer Zeit blühte, nach Trieft. Von mehreren Kindern Salomon's ist Abraham erwähnens- werth, welcher zum Christenthume übertrat und in Padua unter dem Namen Padre Fuigi Pasaual i noch im Jahre 1847 lebte. Sa, muel Dav id L.. der die Genealogie seiner Familie geschrieben, meldet von ihm, daß er „Verfasser mehrerer wissenschaftlicher Werke" sei; welcher Art dieselben seien, welche Wis< senschaften sie behandeln, gibt er nicht näher an. Herausgeber kennt eines, das unter dem Titel: „II pi'aFl-6820 sd il 5ooo!o XIX" (?aäova, 1843, !>o.) 2 Bände, erschienen ist. — 2. Benedict L., lebte im 17. Iahrhun' derte. Er studirte im Jahre 1636 zu Padua und ist ein Schüler des berühmten Nadbi Leon da Modena. Benedict war im Jahre 1662 Prediger in Venedig und im Jahre 1669 zu Padua, wo er als Rabbiner so ausgezeichnet wirkte, daß sein Name noch gegenwartig unter den übrigen wohlverdienten Rabbinern von Padua an einigen Festtagen in der Synagoge vorgelesen wird. — 3. Jacob ben Isaak L., lebte im 16. Jahrhunderte und ist der Verfasser des Werkes I/)))' V")V1? welches im Jahre 138t) bei Ambrosius Fro> benius in Vasel gedruckt wurde. Es enthält allegorisch'Moralische Erläuterungen über die dunkelsten Agadoth im Talmud, theils von ihm selbst, theils auS alten Schriftstellern. Eine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Volume 16
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Londonia-Marlow
Volume
16
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1867
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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