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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16
Page - 392 -
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Page - 392 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16

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Mannl 392 Mannl Mannl, Rudolph (Arzt und Bal- neolog, geb. zu Karlsbad 3. April 1812. gest. ebenda 2. April 1863). Im Jahre 1823 kam M. auf daS Gymnasium in Eger. wo er unter den Augen seines Oheims, des als Historiographen und Patrioten seiner Vaterstadt Karlsbad be> kannten P. Leopold Stöhr seine Studien machte und insbesondere mit den Interes. sen Karlsbads eng vertraut wurde. Im Jahre 1829 betrat M. das Lyceum zu Pilsen und 1830 die Universität in Prag. Als Fachwissenschaft wählte er die Medi- cm, von der er die theoretischen Jahre in Prag, die praktischen dagegen in Wien durchmachte. Am 4. September 1836 erlangte er in Padua die medicinische Doctorwürde und ließ sich im Sommer 1837 in seiner Vaterstadt Karlsbad als Brunnenarzt nieder. Von da aus fand M. mehrere Male Gelegenheit, mit Kran- ken auf Reisen zu gehen; so begleitete er schon 1838 einen Patienten auf einer Reise durck Deutschland nach Wien, im darauffolgenden Jahre einen reichen Engländer durch die Schweiz, Frankreich nach England, wo er etliche Monate sich aufhielt und durch Holland und Belgien heimkehrte. Im Jahre 1841 ging er als Arzt einer vornehmen russischen Familie nach Italien, das er von einem Ende zum andern durchreiste. Genua, Nizza, Florenz. Rom, Neapel, Sicilien. Vesuv und Aetna waren die Puncte, welche er genau kennen lernte, sowohl von ge> schichtlichen als artistischen und sanitären Gesichtspuncten, Im Jahre 1843 bereiste er den Norden Deutschlands und einen Theil Polens. Seitdem wählte er Paris. Nizza und andere Hauptstädte wahrend der Wintermonate als Aufenthalt. Schon als Student betrieb er daS Sprachen- studium mit Vorliebe, er lernte Fran- zösisch, Italienisch, Englisch und insbe- sondere Spanisch mit Fertigkeit sprechen, und kannte die Literatur dieser Sprachen. Diese Sprachenkenntnifse befähigten ihn für feine Stellung als Badearzt, insbe» sondere in einem Weltbade wie Karlsbad. Er gründete im Jahre 1842 in Karlsbad den Musikverein und legte damit den Grund zur musikalischen Bildung seiner Landsleute, deren geselligen Verkehr er insbesondere während des Winters da» mit wesentlich verbesserte und erhöhte. Karlsbad erlebte großartige Musikfeste gelegentlich der Aufführung von Orato» rien, wie der Schöpfung, der Jahreszeit, deS Messias. des Paulus u. a. m. I m Jahre 1839 wurde er zum Gemeinde» rath gewählt, und eröffnete sich auch nach dieser Seite hin seiner Thätigkeit ein dankbares und ergiebiges Feld. Was in Karlsbad seit 10 Jahren neu geschaffen, verbessert oder umstaltet wurde, ist zu- meist auf Anrathen und durch die regste Mitwirkung M.'s zu Stande gekommen. Ihm dankt seine Vaterstadt zahlreiche Verschönerungen nach Innen und Außen. Als Freund der schönen Natur beförderte er vvr Allem die Anpflanzungen und Spaziergänge um Karlsbad und schuf aus manch unbeachtetem Puncte die freundlichsten und besuchtesten Stellen. Er ist der eigentliche Schöpfer der Anla» gen nächst der Eisenquelle, die ihm 1832 ihre Entdeckung und Fassung zunächst verdankt. Ein gedruckter Ausweis über die Leistungen der Karlsbader Stadt« gemeinde seit 1830 wurde von ihm am Schlüsse des Jahres 1860 in Karlsbad veröffcnlicht. AlS Schriftsteller hat Dr. M. für Karlsbads Bekanntwerden mehr ge» than, als irgend einer seiner Vorgänger, indem er in den verbreitetsten europäischen Sprachen Aufsätze und Abhandlungen schrieb. Seine literarische Thätigkeit er« öffnete er 1840 mit der Herausgabe eines
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Volume 16
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Londonia-Marlow
Volume
16
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1867
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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