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Matauschek 93 Matauschek
vor, und da er ein vollkommener Ton«
künstler war. stand er als Regens dem
Seminar in Kremfier vor. Seine philo»
logischen Werke befinden sich. wie Schal«
ler meldet, in Handschrift. Er starb im
schönsten Mannesalter von 40 Jahren
— Ein Tonsetzer desselben Namens wird
gemeiniglich als Abbe Matauschek
bezeichnet, fein Taufname ist nicht
bekannt. Dieser Abb6. ein großer Mustk.
freund und fleißiger Komponist, etwa in
der Manier des Abb6 G e l i n e k M . V.
S. 428). lebte zu Anfang des 19. Jahr-
Hunderts in Wien und veröffentlichte seit
4803 verschiedene Kompositionen, deren
die Opus-Nummer 33
trägt. Andere von ihm im Stiche erschie»
nenen Kompositionen sind: „Gin Nandran
poul le piano lorle" (Wien 4803); — ..Srch5
Plllonllisen tür das Pianofnrte" (ebd. 4806);
>^. 34; — „
29 (ebd. 4807). So
sind auch die meisten übrigen Compo-
sitionen dieses Abbö für Clavier oder
für Violine, Flöte, mit und ohne Be-
gleitung. Gaßner bemerkt über ihn:
„Wer Gelinek liebt, wird aucb von
M. gern spielen; Beide theilen Vorzüge
und Mängel miteinander".
Schaller (Iaroslaus). Kurze Lebensbeschrei-
bungen jener verstorbenen gelehrten Männer
aus dem Orden der frommen Schulen, die sich
durch ihr Talent u. s. w. ausaezeichnet haben
(Prag l?99. Geröäbek. 8".) S. «3 ftber An.
dreas Corsinus Matauschek^. — Gaßner
(F. S. Dr.). Universal.Lerikon der Tonkunst.
Neue Handausgabe in einem Bande (Srutt»
gart 1849, Köhler. Ler. 8".) S. 593. — D la<
bacz (Gottfried Johann). Allgemeines h^ sto«
risches Künstler»Lexikon für Böhtnen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
l8<ä, Gottl. Haase. kl. 4".) Bd. I I , Sp. 273. — Schilling (G. Dr.), Das musikalische
Europa (Speyer l842. F. C. Neidhard. gr. 8«.)
S, 223 falle drei über den Abb6 M.'j.
Matauschek Ritter von Venndorf,
Joseph (k. k. Feldmarsckall- Lieute-
nant , geb. zu Ka schau in Ungarn
23.' August 1776. gest. zu Pötzleins-
dorf bei Wien 22. October 4863), Ein
Sohn des Garnisons-Artillerie'Haupt»
mannö Kar l M. I n frühester Kindheit
für den Soldatenftcind erzogen, kam er
in jungen Jahren nach> Prag in die
Artillerieschllle des 1. Feldartillerie-Regi-
ments. Beim Ausbruche des Krieges mit
Frankeich im Jahre 4793 ließ sich M.
am 8. Juli g. I . im Regiments Callen-
berg, später Froon Nr. 34, als Gemeiner
anwerben. Es war dieß gegen den
Willen des Vaters geschehen, der aus
seinem Sohne einen wissenschaftlich ge»
bildeten Artillerie »Officier heranziehen
lassen, aber ihn nicht in der gewöhnlichen
Waffe dienen sehen wollte. Durch seinen
Fleiß und Eifer wncde er in kurzer Zeit
Regiments'Cadet. M. stand im 3. Ba.
raillon, welches zu Anfang des Jahres
4794 als Besatzung in die Festung
Up?rn befehligt wurde, Die Besatzung,
fünfthalbtausend Mann stark, bes.iß. als
am 4. Juni die Franzosen die Festung
einzuschließen begannen, nur mehr auf
44 Tage Munition und 100 Geschütze,
meist unbrauchbar und sehr geringen
Kalibers. Das Belagerungscorps, unter
M orea u's Befehl, betrug 20.000 Mann.
Endlicb mußte die Festung sich ergeben.
Die 35 Officiere wurden von der übrigen
Mannschaft getrennt. in das Innere
Frankreichs untel^Gscorte getrieben, in
Gefängnisse gebracht und eineS Tages
alle auf den Richtplah geführt, um
guillotiuirt zu werden. M., der bereits
Fähnrich war. befand sich unter diesen
Opfern. Ein Kapuziner, der als Feld«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Volume 17
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Maroevic-Meszlenn
- Volume
- 17
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon