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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Volume 17
Page - 145 -
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Page - 145 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Volume 17

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Maurer ' Maurer rer 'n eine ganz besondere Tüchtig, keit in Behandlung des Nackten. An den Werken des Hannibal Carracci im Palaste Farnese lernte er wieder kennen, was die Kunst ist, wenn sie im Vereine mit der Wissenschaft fort» schreitet, und was sie vermissen läßt, wenn sie diese von ihrem Geleite aus« schließt. M.'s vorzügliche Studien, die er während seines vierjährigen Aufent> Haltes in Rom machte, erstreckten sich demnach auch auf keine große Anzahl Meister, dagegen hatte er aber diese, weil er sie studirte, während dieser Zeit auch ganz inne. Außer nach Antiken, studirte er Raphael , Buonaro t t i , Cav racci und Guido Reni. Von Letzterem führte er eine Copie der heil. Magdalena, groß, in Oel aus, welche er auch nach Wien brachte und die in den Besitz des Arztes Reinleinkam. Gegen das Ende seines Aufenthaltes in Rom erhielt er den Austrag, eine eigene Composition nach Homer in Oel auszuführen. Er wählte zum Vorwurfe Ulysses, wie er die Circe zwingt, seinen Gefährten ihre vorige Gestalt wieder zu geben. Dieses Gemälde wurde dem Fürsten Kaunitz nach Wien geschickt und kam in deffen Gallerte. Bald nach Absendung dieses Stückes wurde er nach Wien zurück berufen. Mit einem Schatze von Hand zeichnungen, welche nun in der akade« . mischen Schule sich befinden, kam er im Jahre 1776 nach Wien. Bei einer Ver gleichung derjenigen Gemälde. welch Maurer vor seinem Aufenthalte in Rom machte, mit denen, die er in Rom und später in Wien verfertigte, zeigt sich der Nutzen von seinem Studium in Nom. Nach seiner Zurückkunft aus Rom erhiel M. bald bedeutende Bestellungen, welch seinen Ruhm gründeten. Fürst Kaun ih bestellte bei ihm zuerst zwei lebensgroß Porträte, das der Kaiserin Mar ia Theresia und des Kaisers Joseph I I . Beide Porträte erhielten den Beifall des Hofes und der Kenner, und wurden der Universität zu Pavia geschenkt. Von dieser Zeit an wurde er als ein Vorzug« licher Maler im Kirchenstyle überall gesucht. Daß er Kirchenarbeiten jeder andern vorzog, ist größtentheils in seiner frühern Bildung gegründet, die ihn nur an solche Objecte fesselte. Im Jahre 1785 nahm er die ihm zu wiederholten Malen angetragene Professur der histo» rischen Zeichnungsschule in der Akademie der bildenden Künste an, wurde Rath und Mitglied derselben, und wirkte seit» dem in diesem ihm angewiesenen Kreise auf das Ersprießlichste. Er bekleidete diese Stelle 32 Jahre, während welcher Zeit er viele historische Bilder und vor« züglich schöne Altarblatter malte. Bereits im hohen Alter stehend, erhielt er von Sr. Majestät dem Kaiser Franz den Auftrag, für die k. k. Gallerte nach seiner eigenen Wahl ein Bild zu verferti- gen. Maurer nahm den Gegenstand aus der heiligen Schrift, wie Christus sagt: „Lasset die Kleinen zu mir kommen, ich will sie segnen; wer nicht ist, wie die Kleinen, kann nicht in das Himmelreich eingehen". Dieses, M.'s letztes Werk, mit dem er den Schluß seiner ruhmvollen Kunstlaufbahn im 77. Jahre seines Alters gemacht hat, befindet sich in der k. k. Belvedere»Gallerie. M. wurde im hohen Alter von schweren Krankheiten heimgesucht, was zur Folge hatte, daß er 1817. in seinem 80. Jahre, einer förmlichen Geistesverwirrung verfiel. In diesem traurigen Zustande seiner ganz- lichen Geisteszerrüttung lebte er ein Jahr und vier Monate. Endlich kam der Tag seiner Erlösung! Nach schwerem Todes« kämpfe starb er den 10. December 1813, v. Würz dach, biogr. Lexikon. XVII. Mdr. 22. März l867.) 10
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Maroevic-Meszlenn, Volume 17
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Maroevic-Meszlenn
Volume
17
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1867
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
506
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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