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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18
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Page - 33 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Volume 18

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Metternich 33 lletternich die Geschicke des Bürgerkonigthums leitete, argumentirte folgendermaßen: „Wenn Oesterreich in Modena einrückte, ist der Krieg möglich, rückt es in die Romagna ein, ist er wahrscheinlich, marschirt eS auf Piemont zu, ist er gewiß. Nnter diesen drei Möglichkeiten nahm der Fürst Metternich keinen Anstand, es mit zweien zu versuchen, und ließ zuerst in Modena, dann in der Ro» magna einrücken; und wahrhaftig, Frank- reich bemächtigte sich Ancona's, aber Italien wurde gebändigt und ein Krieg hatte nicht Statt. Der Fürst hatte für den ersten Augenblick die beste Wahl getroffen. Nachdem diese Hindernisse für den Mo« ment beigelegt waren, wurde die Auf« merksanikeit des Fürsten nach einer ande- ren Seite hin kkl Anspruch genommen. Die Allianz Englands und Frankreichs machte stündlich Fortschritte; gegenüber der heiligen Allianz, welche das Banner des Absolutismus aufgepflanzt, und welche die Staaten des Ostens und Nordens bildeten, schien sich im Westen eine Allianz der constirutionellen Frei» heit zu organisiren, welche den Interessen der heiligen Allianz wenig förderlich werden konnte. Es galt also, das innige Einvernehmen, daS zwischen England und Frankreich sich zu bilden schien, zu beseitigen, und in der That gelang es dem Fürsten, eS dahin zu bringen, daß sich England und Rußland, so fern beide Staaten in ihren Interessen und letzten Zielen auch sonst gegenüber standen, einander näherten und daher jene Gefahr zu beseitigen, welche aus einem Bunde Englands und Frankreichs für Oesterreich entstehen mochte. Nach dem Tode des Kaisers Franz behielt der Fürst seinen vollen. Einfluß, obgleich eine Schmäle« rung desselben von einer Seite mit allen Mitteln versucht wurde. Als der Staats und Conferenzminister Karl Graf Z ichy starb, erhielt der Fürst Metternich auch noch den Vorsitz in den Ministerial» Conferenzen für die inneren Angelegen» heiten. Mit dem Kaiser Ferdinand begab sich der Fürst im September 1833 nach Teplitz und nach Prag zur Zusam» menkunft mit den Monarchen von Preu« ßen und Rußland. I n den orientalischen Wirren der Jahre 1840 und 4841 ent« wickelte er wieder ungemein große Thä» tigkeit, und bewirkte, um. den Einfluß Nußlands in dieser Frage nach Kräften zu schwächen, den Tractat vom 43. Juli 1841, welchem zufolge die freundschaft- lichen Beziehungen zwischen England und Frankreich wieder hergestellt wurden. Die Politik des Fürsten war so immer darauf hin gerichtet, den status yuo in Europa nicht zu stören. Diese Ztatus yno-Politik des Fürsten ließ ihn hauptfächlich zwei Ziele verfolgen: die Wahrung des Frie- dens und die Aufrechterhaltung des con- seroativen Princips. Die Weisheit und Klugheit des StaatskanzlerS in Be- kämpfung der sogenannnten anarchischen und revolutionären Elemente des deut» schen Staatslebens fand von vielen Sei» ten große Bewunderung; von einer jedoch, welche sich aber, wie es den Anschein hat, allmälig Geltung verschafft, von jener nämlich, welcher die Freiheit des Denkens und Glaubens und die freie Gestaltung des Staatslebens höher steht, als äußere Ruhe und äußerer Friede, wurde über die Weisheit des Staatskanzlers rück- haltlos das Verdammungsurtheil gespro- chen. DaS System des Fürsten im In» nern hatte sich überlebt, es wurde von der Zeit überholt, und gewiß trifft ihn auch die mindeste Schuld, denn man fchil» derte ihm alles mit rosigen Farben, und es ist gewiß, daß der Fürst, wenn er einen flüchtigen Blick in die inneren o. Wurzbach, biogr. Lexiton. XVIII. ^Gedr.2. Sept. 1867.)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Volume 18
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Metastasio-Molitor
Volume
18
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1868
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
522
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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