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Summe von 300 fi. W. W. ausgesetzt!
war. Als Mitglied vieler landwirth-
schaftlicher Vereine in Deutschland, ja
selbst mehrerer überseeischer Vereine, bot
er Alles auf, um aus allen Staaten die
daselbst am meisten gerühmten und aner-
kannt zweckmäßigsten Ackerbaugeräthe im
verkleinerten Maßstabe, aber als brauch-
bare Modelle richtig verfertigt, anzuschaf-
fen. Seine Stellung als Secretar einer
ob ihrer Thätigkeit gerühmten landwirth«
schaftlichen Gesellschaft und als Mitglied
vieler solcher Vereine erleichterte ihm in
vielen Fällen die Erwerbung, wobei er
auch nicht selten auS seinem eigenen Ge-
halte zusetzte. I n dieser Weise hatte er
das landwirthschaftliche Cabinet der Ge-
sellschaft auf mehr denn 300 Modelle
und daS Cabinet selbst zu einem der
reichsten emporgebracht. Ebenso als Leh-
rer wie als Secretar der patriotisch.öko«
nomischen Gesellschaft hat sich M. nam-
hafte Verdienste erworben. Leider entriß
ihn der Tod im Alter von erst 34 Jahren
viel zu früh seiner ersprießlichen Wirksam»
keit. Seine Gemalin, Mar ia There-
fia, Sternkreuz-Ordensdame, überlebte
ihn 23 Jahre, sie starb im Jahre 1832.
Aus dieser Ehe entstammt ein Sohn
Friedrich Johann (geb. 43. März
1804), k. k. Kämmerer und Kreishaupt-
mann zu Koniggrätz.
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B.
F. Voigt, kl. 80.) V. Jahrg. (1827), I I . Theil.
S. 934. Nr. 367. — Iel inek (Carl). Das
ständisch polytechnische Institut zu Prng. Pro»
gramm u. s. w. (Prag l826, Gottl. Haase
Söhne, 3°.) S. 2l3.
Zur Genealogie des Vrasengeschlechtes Michna.
Die Mich na sind ein altes böhmisches Adels-,
geschlecht, das bereits im Jahre 1598 den
Wladykenstand erhielt. Bis in oaS erste Vier«
tel des l6. Jahrhunderts, bis auf Mar t in
von Michna. den Kaiser Kar l V. im Iahn
t328 geadelt haben soll, wird dasselbe in
ununterbrochener Folge zurückgeführt. Mar< tin's beide Söhne, der altere, gleichfalls
Mar t in und der erste Ritter von Wai»
tzenau, und Sebastian, pflanzten das Ge-
schlecht in zwei Linien fort. Doch während
die des älteren Mart in in seinem Urenkel
Kar l Georg Wenzel im Jahre l7l0 erlosch,
blüht das des Letzteren bis auf die Gegen-
wart fort. In die Linie des Aelteren kam
unmittelbar und bereits im Jahre l622 der
Grafenstand, und zwar mit Paul Albert
M. (geb. 1580, gest. i632), der in Diensten
des Kaisers Rudolph I I . als Secretär und
Geheimrath gestanden und für seine Verdienste
im Jahre 1627 gegrast worden war. Die
jüngere, von Sebastian Michna gestiftete
Linie erlangte in Sebastian's Enkel Wi l -
helm Wenzel den Freiherrnstand, und dessen
drei Söhne Johann Wenzel, Wenzel Fer-
dinand und Mar t in Wilhelm im Jahre
17li gemeinschaftlich den Grafenstand. Io ,
hann Wenzel und Mar t in Wilhelm
bildeten zwei Zweige, jener des Letzteren er<
losch mit seinen Töchtern; jener des Ersteren,
Johann Wenzel, blüht aber noch zur
Stunde fort, und zwar stellt sich die Reihe
folgendermaßen: Johann Wenzel (gest.
I72l) und seine Gemalin Waria Charlotte
Freun von Vapping zu Karpfenheim; deren
Sohn Ferdinand Kar l (geb. I69l) und
dessen Gemalin 5opt)ie Freiin Oefscianes de la
Tournelle,- deren Sohn Kar l Joseph (geb
1727) und dessen Gemalin Johanna Gräfin
Vltbna) deren Sohn Gmanuel Peter, der
Professor der Iandwirthschaft, dessen Lebens-
skizze oben mitgetheilt worden, und aus dessen
Ehe mit Maria Theresia geb. Freiin Wieder«
sperger von Ntedlirsöerg der heutige Chef des
Hauses, Graf Friedrich Johann (geb.
15. März 1804) stammt. Graf Friedrich
Johann ist unvermält und der einzige Ueber«
lebende dieses Geschlechtes. Wenn Wenzel
Vlasäk in seiner in den Quellen erwähnten
Schrift: „Der altböhmische Adel" schreibt: „sie'
schrieben sich M. v. Waitzenau und später»
hin M. v. W eizcnhofen, so ist das gründ»
falsch; sie selbst schrieben sich nie anders als
von Waitzenau, nur einige Genealogen,
unter Anderen Gauhe und das Zedler'sche
„Universal<Lerikon", haben irrig Weizen»
Höfen geschrieben. Was die Denkwürdigkeit
einzelner Familienglieder dieses Geschlechtes
betrifft, so ist mit Ausnahme des Umstandes.
daß mehrere dersrlben höhere Würden und
Aemter bekleideten, nur wenig von ihnen zu
berichten. Sie zeichneten sich zunächst durch
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon