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tular zu Erlau. dann Weihbischof von
Titopolis und im Jahre 1803 Bischof
von Großwardein. Er zögerte lange mit
der Annahme der ihm zuerkannten bi«
schöflichen Würde, und erst nach langem
Zureden mochte er sich dazu entschließen.
Er traf seine Residenz im kläglichsten,
kaum bewohnbaren Zustande und in nicht
viel besserem die Gebäude auf seinen
Gütern an. Er stellte diese her und führte
jme prächtiger auf, als sie je war. Er
erbaute vom Grunde ein geräumiges
stattliches Seminar; zu Csatär, einem
bischöflichen Gute, eine herrliche und
schon eingerichtete Kirche sammt Pfarrhof
und Schulhaus; zur Vollendung eines
anderen, von ihm zu Ienkl begonnenen
Kirchenbaues hinterließ er 80.000 fi.
Andere Kirchen versah ei mit Thürmen,
Altären. Orgeln und übrigen Requisiten,
und baute mehrere Schulhäuser auf.
Wohlthatig im Leben gegen sein Semi«
nar, das er jährlich reichlich unter»
stützte, gegen religiöse und arme Fami»
lion, war er es nicht minder im Tode; er
hinterließ im Testamente feinem Semi-
nar 136.804 st.; den armen Pfarrern
lind Schullehrern seines BisthumS gleich«
mäßig 136.804 fl. und zu anderen from»
mm Zwecken 23.800 fi.; seinem Monar«
chen 30.000 fi. sammt seinen freilich
nicht mehr bedeutenden Summen in
Gold« und Silbermünzen. Schon früher
hatte er einen beträchtlichen Theil seines
Silbers in Tagen der Gefahr dem Ko«
nige dargebracht, und unter mehreren
freiwilligen Gaben auf dem Altar deS
Vaterlandes im Jahre 1809, 100 wohl-
ausgerüstete Reiter in das Feld gestellt.
Kurz, er weihte der Kirche und dem
Staate im Leben und im Tode weit
über 300.000 fi. Und doch starb ein
solcher Mann, wie unsere Quelle berich»
tet. viel verkannt und viel verleumdet,
v. Wurzbach. biogr. Lexikon. XVIII. ^Ge wie es eiy> Augenzeuge und sein steter
Gefährte schriftlich bezeugte, nicht so sehr
an Krankheits» und Altersschwache, als
an Gram und Trauer über der Menschen
Undank.
Ihren tempel der katholischen Geistlichen
(Wien 1845, Jacob Dirnböck, 8°) S. i33.
Nr. 77. — (Hormayr's) Archiv für Ge<
schichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien.
4°.) XV. Jahrg. (i82t). S. 76.
Mikl0ll8l'6, Thomas Kroatischer
Schriftsteller, Pfarrer und Archi-
diakon, geb. in dem priv. Markte
Iaska, croatisch^ astral) arLlco, 27. Octo«
ber 1767, gest. in seinem Geburtsorte
7. Jänner 1833). DaS Gymnasium be.
suchte er zu Agram, wo er in der vierten
lateinischen Schule in das Zerriinarium
aluranorura, aufgenommen wurde^, und
als solcher die Humanitats-Claffen. an
der Agramer Akademie die Philosoph!«
schen und im Pesther General«Seminar
die theologischen Studien beendete. Im
Jahre 1790 nach Croatien zurückkehrend,
widmete er sich im Anbeginn dem Lehr»
amte und war einige Zeit Supplent für
die Religionslehre. Am 12. Juli 1791.
nachdem er das vorschriftsmäßige Alter
erreicht, primizirte er in seinem Geburts»
orte, wurde daselbst Cooperator und
blieb es bis zum Jahre 1793. Gegen
das Ende g. I . concurrirte er um die
Lehrkanzel der Poetik am Obergymna«
sium zu Agram, und erhielt statt der«
selben eine Professur an den Grammati«
cal-Claffen, erst 1739 wurde er Supplent
und 1301 wirklicher Professor der Poe.
tik. Zu Anfang deS Jahres 1803 kam
er als Pfarrer nach Pussä. aber schon
im März d. I . in gleicher Eigenschaft
nach Stenjvec bei Agram, von wo er
im Juni 1831 als Pfarrer und Archi-
diakon nach seinem Geburtsorte Iaska
versetzt wurde, wo er bis zu seinem im
r. 10. Jänner l868.) 18
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon