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und im 2. Bde.: „Nonitum I I :
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6t latltuäins, äil-
^030111611518,
^ 6t Luäensis oonti-
". In Handschrift hinterließ er eine
minata
F68ti8 Hun^HroruN") welche Cl. Kolt«
novichius zu seiner Biographie des
Grafen Joseph Eßrerhä.zy benutzt hat;
außerdem viele Karten ungarischer Co>
mitate, welche M. mit besonderer Sorg»
fält entworfen hat. Was damit gesche-
hen, ist nicht bekannt.
^aan ^.4.
«.) x. 46. —
t77ü, scriptis säitiä notorum
^. I^ osxvs, 8".) Toui. I I ,
p. 612.
Miksch, hie und da auch Miecksch,
Johann Baptist (Tonkünstler und
Model leur, geb. zu Georgenthal
in Böhmen 19. Juli 176a. gest. zuDres«
den 24. September 1848). Sein Vater
war zu Georgenthal Schulmeister, Cantor
und Organist in einer Person. Schon sehr
früh zeigte sich bei dem Knaben Sinn
und Talent für Musik, Malerei und
Plastik. Die Messen, welche der Vater
am Sonntage in der Kirche spielen mußte,
sang der fünfjährige Johann fast ganz
auswendig. Wenn seine Brüder und
Schwestern auf einem Berge in der Nähe
des Dorfes spielten, war der Knabe selten
in ihrer Mitte, wohl aber entweder beiM
Töpfer anzutreffen, wo er Männchen
auS Thon knetete, oder bei einem Maler,
der sich damals zufällig in Georgenthal
aufhielt, und dem talentvollen Kinde
zuweilen ein Blättchen weißes Papier
v.Wurzbach, biogr.Lmton. XVIII. M und ein Stückchen Bleistift schenkte, um
zeichnen zu können. Der Vater gab dem
Knaben, an dessen Ton» und Tactsinn er
große Freude hatte, sehr früh Unterwei-
sung im Gesänge und Clavierspiele, und
erzielte bei seiner Strenge schnelle und
bedeutende Fortschritte. Während es der
Mutter süßester Hoffnungstraum war.
sich ihren Johann als einstigen würdi«
gen Nachfolger im Amte ihres Gatten
vorzustellen, wollte der Vater mit feinem
Söhnchen weit höher hinaus, und pro«
gnosticirte demselben eine bedeutende
musikalische Laufbahn. Deßhalb war
auch dem Vater, mehr noch als der,
Mutter, die stets zunehmende Neigung
des Knaben zur Malerei, gegen welche
selbst seine Freude an der' Musik
in den Hintergrund zu treten schien,
äußerst unangenehm und störend. Der
neunjährige Johann war m allen
Freistunden beim Maler zu finden; er
fing an, nicht allein Thiere und 3and-
schaften mit Kreide auf die Dielen des
Schulzimmers, sondern auch das Bildniß
feines Schutzheiligen, Johann von Nepo»
muk, im größten Maßstabe auf die Thu-
ren des großen braunen Kleiderschrankes
zu zeichnen — zum Entsetzen seines
Vaters. Dabei war in allem, was er
entwarf, ein richtiges Verhältniß und
eine hübsche Form, so daß man an
seinem Zeichnentalente gar nicht zweifeln
konnte.. Inzwischen mußte Johann
den Vater oft zur Kirmes und zu Hoch»
zeitsfesten begleiten, und dabei den
Bauern zum Tanze aufspielen, was dem
Knaben reichlichen Beifall und (dieß war
das Wichtigere) manchen Sparkreuzer
einbrachte, den der Vater bei Seite legte,
da er seine eigenen Pläne mit dem Sohne
hatte. Wohin diese Pläne zielten, darüber
schwieg vorderhand der Herr Cantor.
Eines Tages aber, es war Johann's
r. 53. Jänner 1868.) 19
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon