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^Bd. XII, S. 88^ bearbeitete Erzählung
„Burg Tocznik" in sein belletristisches
Werk: „Der Novellist" aufnahm. Nun
folgten mehrere Original-Novellen, und
zwar zuerst in Oesterlein's „Morgen»
blatt". Da diese Arbeiten Beifall fandm.
ward Mi rani in Kurzem Mitarbeiter
fast der meisten Wiener Journale, und
Saphir's „Humorist". A. Schmidt's
„Musikzeitung", Seyfried'S „Wande-
rer", Witthauer's „WienerZeitschrift"
und die „Theater-Zeitung" brachten seine
Novellen und Erzählungen' ebenso der
Theater«Almanach „Thalia" und Andr.
Schumacher's „ Erinnecungsblätter"
mehrere seiner Aufsätze. Selbststandig
erschienen zuerst seine „ GrslilMngen ans der
Vorzeit Nühmens" (Wien 1842, Stöckholzer
v. Hirschfeld), denen im Jahre 1843 eine
zweite Auflage folgte. Im Jahre 1840
trat M. mit einer dramatischen Arbeit
zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit.
Sein einactiges Lustspiel: „Nie Orkiilligen"
wurde im Iosephstädter Theater mit
Beifall aufgenommen. Zwei Monate
später erhielt sein dreiactiges Genrebild:
„Nie Aebrahant" gleichen Erfolg, und einen
ebenfalls gĂĽnstigen die darauffolgenden
Stücke: „Nie Nebelkappen",— „Das Unst-
spiel ant der Krücke", — „Nli3 uerlllreuc
OedlichtnisZ", — „Her HrrenumZter" und
das historische Drama: „Ner Nettlrr um
hohen Markt in Mrn". Sein späterer Be-
ruf als Theatersecretär gönnte ihm wenig
MuĂźe zu literarischen Arbeiten; doch
brachte er in den Jahren 1846 und 1847
drei StĂĽcke zur AuffĂĽhrung, von denen
das eine: „Gmnbllnr der Barde", bei der
ersten Vorstellung durchfiel, von der zwei<
ten an aber sich zum CaffastĂĽcke empor-
schwang. Das darauffolgende: „Ner
Uahn des Geächteten", erlebte in schwüler
Sommerszeit viele Wiederholungen bei
stets vollem Hause- Im Jahre 1847 trat Karl Treumann in das Engage^
ment des Theaters an der Wien, und
trotzdem er in der Kaiser'schen Posse
„Stadt und Land" als Hupferl sehr
gefiel, fand er eine nur geringe Beschäf-
tigung. M i ran i , der in Treumann
ein nicht gewöhnliches Talent erkannte,
schrieb eigens eine Rolle fĂĽr ihn in der
Ende 1847 gegebenen Posse: „Hier ein
Schmidt, dn ein Schmidt nnd Mieder ein Schmidt".
Treu mann gefiel darin so auĂźeror-
deutlich", daß von dieser Zeit seine Be«
liebtheit datirt. Die wachsenden Geschäfte
des Theatersecretariats lieĂźen jedoch M.
wenig Zeit ĂĽbrig, und innerhalb der fol-
genden zwölf Jahre brachte er nur zwei
Bearbeitungen ungarischer Stücke: „Der
Betyar" und „Der Infanterist und sein
Sohn, der Huszar" auf die BĂĽhne.
Eine Originalarbeit brackte er erst wieder
im Spätherbste 1839 zur Aufführung.
Am 23. Oetober g. I . wurde nämlich
sein Stück: „Gine Indenfamilir", Original-
Charaktergemälde in vier Abtheilungen,
zum ersten Male gegeben und gefiel so
sehr, daĂź es bald die Runde durch
die meisten BĂĽhnen Oesterreichs und
Deutschlands machte. Ebenso gefiel ein
zweites Stück derselben Gattung: „Gine
Gemeinde", dem später ein drittes: „Ner
Schwindler", folgte. Seit Auflösung der
Pokorny'schm Direction ist M. wieder
als Literat thätig. Seine Aufsätze, mei-
stens Bilder aus dem Theater- und Dich«
terleben, sind neuerer Zeit in den Feuil-
letons der „Oesterreichischen Zeitung",
der „Presse", des „Neuen Fremdenblat-
tes", der „Debatte", des „Wanderer"
und der „Vorstadt-Zeitung" erschienen.
Die eigenthümlichen Repertoir-Verhält-
nifse der Wiener Theater nöthigten ihn,
sein dramatisches Talent, statt dem ihm
am meisten zusagenden Charaktergemälde,
dem kleinen Lustspiele, das sich jetzt auf
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon