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Beschäftigung, dieß weckte seinen Eifer,
und alle Muße, die ihm blieb, verwendete
er auf das Eifrigste zu seiner Fortbil«
düng. Seine Verhältnisse befferten sich zu«
sehends und setzten ihn sogar in die Lage,
seinen damals schon 83jahrigen Vater
zu sich zu nehmen, und von der Ein-
nahme, die ihm seine Kunst brachte, zu
erhalten. Vierzehn Jahre, bis zum Jahre
1849, in welchem sein Vater als Greis
von 97 Jahren starb, übte Georg seine
Sohnespfticht. I n dieser Zeit arbeitete
Georg steißig, coftirte sehr viel; wohl
nicht immer die besten Bilder, aber doch
manches, da5 dieser Mühe werth war.
Die Auftrage mehrten sich und Georg
malte viel für Kirchen und Private. Von
seinen größeren Arbeiten sind bekannt:
eine „Heilige Gariliü", ein zwölf Schuh
hohes Altarbild in der Kapuzinerkircke
zu Cilli, „Nie KrellZMgstlltillmn" zu St.
Peter in Laibach u. dgl. m. M., fast
ganz Autodidact, hat es als solcher über-
raschend weit gebracht. Seine Arbeiten
sind im ganzen Lande verbreitet und
finden sich sogar in den Miffionsstationen
Afcikll's.
Handschriftliche Aufzeichnungen. —
Noch ist eines Kupferstechers Moses Mis«
kovi6 (geb. im Banate im Jahre 1798) zu
.gedenken. Schon von Jugend auf betrieb er
das Zeichnen und Kupferstechcn. Später kam
er nach Pesth, wo sich ihm für Ausübung
seiner Kunst mehr Gelegenheit bot, als unten
im Banate, und wo er im ungarischen Mu<
seum auch Gelegenheit fand, nach guten Vor»
bildern zu arbeiten. Von seinen Blättern sind
nur bekannt: „Der Tod des Nikolaus Zrinyi
in Szigeth" und „Jesus, von Engeln umge»
den, im Garten Gethsemane". ^«Kn^'svl'c-
Hakcl'ns/^' f'/vu?^ slovnik uu^stnikak, M-
F05l2.vsn5ki1i, d. i. Lexikon der südslauischen
Künstler (Agram 1259, Ljud. Gaj, gr. 8".)
S. 317.)
Mischler, Peter (nationalökonomi-
scher Schriftsteller, geb. zu Hep»
penheim in Darmftadt 17. Februar 1821. gest. zu Prag 20. Juli 1864).
Bauernsohn. I n dem mitten in einer
protestantischen Bevölkerung strengkatho»
tischen Heppenheim verlebte M. seine
Jugend, er besuchte die dortige Volks-
schule und studirte anfänglich, dem
Wunsche seiner Eltern nachgebend, die
einen Geistlichen aus ihm machen woll«
ten, Theologie. In Gießen, wo er seinen
theologischen Studien oblag, beschäftigte
sich M. vorzugsweise mit altclassischen
und orientalischen Sprachen. Im Jahre
1844 aber gab er daS theologische Stu-
dium auf und begann jenes der Staats-
wifsenschaften. Hier war es besonders
Professor Sch mitthenner, der den
strebsamen Jüngling in'S Auge faßte,
und ihn auf seinem Studiengange leitete.
Aber auch die Vorträge der Chemie
(unter Liebig), Physik, Mathematik
besuchte M. neben den staats wissen schaft-
lichen, und erwarb sich in solcher Weise
vielseitige Kenntnisse. Nachdem er end»
lich, Mitte 1846, sich der in Hessen für
Cameralisten vorgeschriebenen Prüfung
unterzogen hatte, trat er als Accessift bei
der Domänenkammer in Darmstadt in
öffentliche Dienste, im Jahre 1847 als
Accessist zur neuen Direction über und
blieb in dieser Bedienstung bis zum
Jahre 1849. Nun unterzog sich M. der
eigentlichen Staatsprüfung, die er so
gut abgelegt hatte, daß er sofort bei der
Ober»Steuerdirection mit Gehalt ange«
stellt wurde. Auf diesem Posten bot sich
M. ein weites Feld zu fruchtbringender
Thätigkeit, er begann dort auch. an einer
Geschichte des hessischen Steuerwesens von
seiner Entstehung an zu schreiben, deren
Vollendung jedoch durch seine spätere
Berufung nach Freiburg im Breisgau
vereitelt wurde, da die Materialien zu>
seiner Arbeit in Darmstadt bleiben muß»
ten. Im Jahre 1849 kam die Lehrkanzel
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Volume 18
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Metastasio-Molitor
- Volume
- 18
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 522
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon