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Nardetti 86 Nardi
Frauen.Emancipation in Böhmen war
Sehr beherzigenswerthe Worte über diese
Angelegenheit und überhaupt über diese
Verirrung der Gegenwart sind mit be-
sonderem Hinblicke auf Naprstek und
sein Wirken in Lehmann'S „Magazin
für die Literatur des Auslandes" (3eip<
zig. 4o.) Jahrg. 1866. S. 39, im Auf-
sahe: „Frauen.Emancipation und ihre
Apostel in Böhmen" zu lesen. Im Nebn-
gen entfaltet N. eine große Thätigkeit,
führt zur Förderung seiner mannigfalti«
gen, Böhmen beglückenden Zwecke eine
ausgebreitete Korrespondenz, die sich
bis
England und Amerika erstreckt; seine
reichhaltige englisch«amerikanische Biblio«
thek enthält werthvolle Werke, die er mit
aller Bereitwilligkeit Kennern der Sprache
zur Benützung freigibt. Im Jahre 4864
wurde er von dem Wahlbezirke der
Ortschaften Lomnitz, Zopten und Neupaka
von Seite der Landbevölkerung in den
böhmischen Landtag gewählt.
8Iovnik uaulln^. lisäaktor Ol. ^ra,ul.
1^ 26. RisFsi-, d.i. Conversations-Lexikon.
Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieg er (Prag,
Ler. li«) Bd. V, S. 639.
Nllrdetti, Anton und Franz (Co m-
ponisten). Anton (geb. zu Padua
zu Ende des 18. Jahrhunderts, gest. zu
Venedig in den letzten Tagen des Jan»
ner 4839) bildete sich in der Tonkunst,
vornehmlich im Orgelspiele aus und war
viele Jahre Organist an der Capelle äei
8ant0) wie eine Capelle der St. Antonius.
kirche.ii: Padua heißt, welche Kirche übri-
gens auch kurzweg il Zanto genannt wird.
Ein Armbruch machte ihn für die fernere
Ausübung seiner Kunst untauglich und e-r
verlor in Folge dessen seinen Posten. Er
schrieb viele Kirchenstücke, besonders Mes.
sen und mehrere Sonaten für die Orgel,
welche bei Lucca in Mailand im Stiche
erschienen sind. — Weit bedeutender als Künstler, und zwar sowohl als Orgel-
spieler wie als Compofiteur war sein
Bruder Franz (geb. zu Padua am
18. Juli 1781, gest. am 28. März 1833),
der von dem Organisten der Nonnen zu
Padua, genannt 1s ^ 61-636, den ersten
Unterricht in der Musik erhielt. Später,
als sich sein bedeutendes Talent täglich
mehr kundgab, wurden Gaetano Valerj
und Anton Calegari seine Lehrer, und
er machte im Generalbaß und in der
Komposition tüchtige Fortschritte. AlK
er dann die Stelle eines ersten Orga»
nisten an der St. Antoniuskirche in
Padua erhielt, warf er sich mit allem
Eifer auf das Studium der tüchtigsten
Kirchencomponisten, und vor allen wurde
der berühmte Valot t i (geb... 1697. gest.
1780) sein Vorbild. Da er sich neben
seinem Berufe auch noch dem Musikunter'
richte widmete, blieb ihm nur wenig Muhe
zur Composition; aber nichtsdestoweniger
leistete er auch in dieser Ausgezeichnetes.
Seine Phantasien auf der Orgel — die
freilich weder geschrieben noch gestochen
wurden — erregten durch ihren Schwung
und die Fülle von Schönheiten die Be»
wunderung der Zuhörer; auch hat er
mehrere Messen, Psalmen, Kirchengesänge
und Sonaten in Handschrift hinterlassen.
?2.äovlmi (I»HäovH 1838, ßi>. 8".) p. 20S.
Nardi, Franz A. (statistischer Schrift-
steller, geb. zu Varola bei Cone-
gliano im Venetianischen im I . 1808).
Einer venetianischen Adelsfamilie ent«
stammend, wählte er die geistliche Lauf«
bahn, beendete die philosophischen und
theologischen Studien zu Padua u:id
Wien, widmete sich nach deren Beendi-
gung dem Lehramte, erlangte zuvor noch
die doppelte Doctorwürde der Philoso,
phie und Theologie, und wurde im Jahre
1832 Professor der Religion und Erzie«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon