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Nejedly 163
Biographie, geschrieben von Seb.
-kowsk^, voran. — Sar tor i (Franz Dr.),
Historisch-ethnographische Uebersicht der wis<
senschafilichen Cultur, Geistesthätigkeit und
Literatur deö österreichischen Kaiserstaaies u.
s. w. (Wien t830, Carl Gerald. 8".) I. (u. ein-
ziger) Theil, S. 3t. — HI 22, d. i. die
Stimme (polit. Prager Blatt in lechischer
Sprache), 4862, Nr. 242. im Feuilleton.-
„Äavuost Vo^tseiiH NeMIsko«, d. i. Die
Feier Adalbert Nejedlr/s. — Jordan, Sla.
vische Jahrbücher (Leipzig, gr. 8«.) 1845,
S. 24l.
Adalbert Ne^edln's Vrabdenkmal in Zclirak.
Dasselbe besteht aus einer ziemlich hohen vier-
seitigen Pyramide, die von einem gothischen,
auf vier Säulen ruhenden Dache überdeckt ist.
Auf den vier Seiten der Pyramide liest man
folgende Inschriften:
nkroäN 2S 6us 17. äudua, 1772^
2sm5sl äuc- 7. xi'osiucs l844.
Auf der folgenden:
2M oc> öscti, co ösok L^onöil Ziti
Duell 56 V2QL5I V triki'ät
Iväs2 inu -?eens evetio 26de sviti.
Auf der dritten:
^ako Ic di-ati-u k öeodovi tiLkns 5s
Auf der vierten Seite:
Auäom, i-tlä^'ts 86, buäsm 2iv1!
1)U5S '^«.Ic 80 svsko töla, Zxi'OLti,
Vuäo v^)"vati d!22LQ05ti,
V uovvm Lvötö novs uöi-i cliv^-.
Nejcdll), in deutschen Werken
Johann (Schriftsteller und Sprach»
forscher, geb. zu Zebrak 23. April
4776. gest. zu Prag 7. December 4834).
Bruder des Adalbert. War urspri'mg«
lich fĂĽr das Handwerk bestimmt, aber
°da er körperlich zu schwach und auf das
Zureden der Freunde deS Hauses wurde
er nach Prag auf die Schule geschickt,
wo er das Gymnasium in der Altstadt
besuchte und dann die philosophischen
Studien beendete. Unter der Leitung
feines alteren Bruders Adalber t ^s. d.
Vorigen^ trieb er mit besonderem Eifer
die sechische Sprache, aber auch das Ita» lienische, Französische und Englische zog^
er in den Bereich seiner Nebenstudien.
Schon während der philosophischen Stu«
dien drängte eö ihn gleich seinem Bru«
der, die heimische Literatur aus ihrem
Verfalle zu neuem Leben zu wecken, und
es fanden sich, wie schon bei der Bio-
graphie Ad albert's bemerkt worden,
gleichgesinnte Genossen, wie Puchmajr,
Hnevkovsky u. A. Vornehmlich aber
war eö der damalige Bibliothekar Un-
gar, der sich zu Johann in größerer
Theilnahme hingezogen fĂĽhlte und ihm
zuredete, sich auf literarischem Gebiete
zu versuchen. So geschah es denn, daĂź
sich Johann an nichts geringeres
wagte, als an eine oechische Uebersehung
von Homer's „Iliade", womit er jedoch
nicht ĂĽber den ersten Gesang hinauskam.
Nachdem er frĂĽher schon mit einer
Nebersetzung von Gesner's „Abel"
aufgetreten, veröffentlichte er nun den
ersten Gesang der „Il ias" in öechischer
Uebersetzuug, welcher Versuch seinem
Gönner Ungar gewidmet war. Nun
wendete sich ihm von allen Seiten die
Theilnahme der Manner der Wissenschaft
zu, und N. fand bei seinen Arbeiten
Rath und UnterstĂĽtzung von Gelehrten
wie Dobrowsk)'-, Pelzel, Faustm
Prockazka u. A. Als Pelzel, damals
Professor der griechischen Sprache und
Literatur an der Prager Hochschule im
Jahre 1800 erkrankte, wurde N. als
sein Supplent bestellt und erhielt auch
nach Pelzel's Tode. 1801. diese Lehr-
kcmzel. Mittlerweile aber setzte N. seine
Studien ununterbrochen fort, vollendete
die Rechte und erlangte im Jahre 4803
aus denselben die DoctorwĂĽrde. Nun
aber lag N. mii dem regsten Eifer un»
unterbrochen dem Studium der vaterlän»
bischen Sprache und Literatur ob, arbei»
tete unablässig an der Ausbildung der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon